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EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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3.) Kommunikation über Demenz in Familien und in der Gesellschaft<br />

Es wird empfohlen, die Beratung und Unterstützung in den Familien darauf auszurich-<br />

ten, die Sensibilität, Bereitschaft und Fähigkeit zur Kommunikation über die Demenz<br />

und ihre Folgen zu fördern.<br />

Die betroffenen Familien sollten dabei ermutigt werden, auch außerhalb des familiären<br />

Kontextes in angemessenem Rahmen über ihre Situation sprechen zu können und so<br />

z. B. auch Hilfe und Unterstützung aus dem Freundeskreis oder der Nachbarschaft<br />

zuzulassen. Zugleich sollten alle Beteiligten – insbesondere die Verantwortlichen in<br />

Politik, Wissenschaft und Praxis – mit geeigneten Maßnahmen den gesellschaftlichen<br />

Tabus, Vorurteilen und Fehlinformationen rund um das Thema „Demenz“ entgegenwir-<br />

ken.<br />

4.) Zugänge zur Zielgruppe verbessern und sicherstellen<br />

Um pflegepräventiv handeln zu können, wird empfohlen, den betroffenen Familien<br />

möglichst frühzeitig Unterstützung zukommen zu lassen. Die Akteure im Sozial- und<br />

Gesundheitswesen müssen lernen, die Betroffenen gezielt identifizieren und auffinden<br />

zu können.<br />

Unser Hilfesystem ist nur bedingt ausgerichtet auf angemessene Zugänge zu den Ver-<br />

sicherten mit Pflegestufe 0 bei erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz. Eine be-<br />

sondere Rolle kommt bei den frühzeitigen Zugängen den behandelnden Ärzten, den<br />

Beratungseinrichtungen und ambulanten Diensten wie auch den Pflegekassen und<br />

dem Medizinischen Dienst zu. Die genannten Akteure sollten auf geeignete Weise über<br />

die Bedeutung ihrer Rolle informiert und sensibilisiert werden.<br />

5.) Zugehende „Fachberatung Demenz“ als Regelleistung des SGB XI<br />

Es wird empfohlen, die zielgruppenorientierte „Fachberatung Demenz“ als eine Regel-<br />

leistung in das SGB XI aufzunehmen.<br />

Wie schon in <strong>EDe</strong> I ist in <strong>EDe</strong> <strong>II</strong> deutlich geworden, dass nur durch eine systematische,<br />

zugehende „Fachberatung Demenz“ betroffene Familien angemessen erreicht, beraten<br />

und unterstützt werden können. Die „Fachberatung Demenz“ sollte in der Zielgruppe<br />

der Familien mit demenzerkrankten Menschen, die der Pflegestufe 0 zuzurechnen<br />

sind, insbesondere ausgerichtet sein auf die Unterstützung bei der Alltagsgestaltung<br />

sowie bei der Bewältigung der Ungewissheit dessen, was auf die Familien zukommt.<br />

6.) Identifikation und Entwicklung angemessener Unterstützungsstrukturen<br />

Es wird empfohlen, geeignete und angemessene wohnortnahe Unterstützungsstruktu-<br />

ren <strong>für</strong> die Zielgruppe der Menschen mit Demenz zu identifizieren und ggf. zu entwi-<br />

ckeln.<br />

Im Einzelnen sollte es sich um Strukturen bzw. Maßnahmen handeln<br />

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