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EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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desorient. Verhalten<br />

Abb. 13: Belastung durch Verhaltensänderungen (n=104)<br />

Auf eine hohe Individualität der von den pflegenden Angehörigen empfundenen Belas-<br />

tungen weist auch ein weiterer Befund hin: Zwischen dem Ausmaß der Verhaltensän-<br />

derung und den damit zusammenhängenden Belastungen der Angehörigen ergaben<br />

sich zwar signifikante, aber insgesamt eher gering ausgeprägte Zusammenhänge. 121<br />

Die deutlichsten Zusammenhänge bestanden zwischen dem Ausmaß an Aggression<br />

und Widerstand und der dadurch bedingten Belastung (Kendall-Tau-c= ,731). Das<br />

heißt, dass Aggression und Widerstand der an Demenz erkrankten Familienmitglieder<br />

zu 53 % die Belastung der Angehörigen durch Aggression und Widerstand erklärt. Die<br />

Belastung durch persönliche Vernachlässigung wird durch das Ausmaß an wahrge-<br />

nommener persönlicher Vernachlässigung zu 44 % erklärt (Kendall-Tau-c= ,667), die<br />

Depressivität der Erkrankten erklärt die entsprechende Belastung der Angehörigen zu<br />

35 % (Kendall-Tau-c= ,588), alle anderen Korrelationen liegen in ihrer Ausprägung<br />

noch darunter. Das bedeutet, die jeweilige Belastung ist zusätzlich auf weitere Einfluss-<br />

faktoren zurückzuführen, nicht ausschließlich auf die entsprechende Verhaltensände-<br />

rung.<br />

Depressivität<br />

Aggression/Widerst.<br />

kognitive Einbußen<br />

pers. Vernachläss.<br />

Beziehungsverlust<br />

Belastung durch Verhaltensänderungen<br />

0,8<br />

0,9<br />

1,2<br />

Die Ausprägung der persönlichen Einschränkungen 122 war in der <strong>EDe</strong> <strong>II</strong>-<br />

Teilnehmergruppe eher gering (MW=1,2). Insbesondere die Ehepaare haben nach<br />

Aussagen der Gesundheitsberaterinnen trotz der Demenzerkrankung der Partnerin/des<br />

Partners weiterhin viel gemeinsam unternommen. Die Einschätzung der Gesundheits-<br />

121<br />

Dazu wurden bivariate Korrelationen mit Kendall-Tau-c berechnet. Es ergab sich <strong>für</strong> alle Korrelationen<br />

eine Signifikanz von p=0,00.<br />

122<br />

Beispiele <strong>für</strong> Fragen nach den persönlichen Einschränkungen sind: „Haben Sie das Gefühl, dass Sie zu<br />

selten abschalten können?, …, dass Sie zu wenig Energie <strong>für</strong> Interessen und Hobbys haben?, …, dass<br />

Sie zu wenig dazu kommen, Dinge <strong>für</strong> sich selbst zu erledigen?“.....<br />

1,6<br />

1,9<br />

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4<br />

2,2<br />

0=gar nicht, 1= ein wenig, 2= mäßig, 3=deutlich, 4=stark<br />

74

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