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EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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Von den 80 % der Angehörigen, die angaben, sich etwas oder viel wohler zu fühlen,<br />

nannten diese auf Nachfragen, dass sie sich nun gesundheitlich besser fühlten, mehr<br />

Freiräume hätten und nicht mehr das Gefühl hätten, mit der Pflege allein da zu stehen.<br />

Zusammenfassung<br />

Wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem zunehmenden Unterstützungsbedarf der<br />

demenzerkrankten Menschen zeigte sich ein leichter Anstieg der zeitlichen Eingebun-<br />

denheit der pflegenden Angehörigen und deren persönlicher Einschränkungen über die<br />

Projektlaufzeit von <strong>EDe</strong> <strong>II</strong> im Assessment. Insgesamt war das Ausmaß der persönli-<br />

chen Einschränkungen jedoch erheblich geringer als in <strong>EDe</strong> I. Die Einschränkungen<br />

bezogen sich darauf, dass die pflegenden Angehörigen es oftmals nicht mehr wagten,<br />

<strong>für</strong> längere Zeit oder überhaupt die demenzerkrankten Menschen zu Hause allein zu<br />

lassen. Auch diejenigen Angehörigen, die nicht mit den Erkrankten in einem Haushalt<br />

wohnten, fühlten sich in vielen Fällen belastet z. B. durch ständige telefonische Er-<br />

reichbarkeit. Die Sorge vor Isolation oder die beginnende Isolation wurde in den Bera-<br />

tungsgesprächen häufig thematisiert. Die Beratung konnte dazu beitragen, dass Unter-<br />

stützungsangebote sowohl durch die demenzerkrankten Menschen als auch durch die<br />

Angehörigen vermehrt genutzt wurden. Privaten Hilfenetzwerken kam insgesamt die<br />

höchste Bedeutung zu. Darüber hinaus wurden besonders die stundenweise Unter-<br />

stützung zu Hause und die Einrichtungen der Tagespflege als hilfreich empfunden so-<br />

wie Angehörigenschulungen oder offizielle sowie selbst gegründete Selbsthilfegruppen.<br />

Dies führte nach eigenen Angaben der Angehörigen zu einer erheblichen Entlastung<br />

im Alltag und sorgte in vielen Fällen auch <strong>für</strong> Abwechslung und Freude der demenzer-<br />

krankten Menschen. Letztendlich gaben 80 % der Angehörigen an, sich unter anderem<br />

durch diese Hilfen nun wohler zu fühlen.<br />

7.2.5 Unterstützung bei der Alltagsgestaltung und bei der Bewältigung<br />

der Ungewissheit in den Familien<br />

Die bisherigen Analyseergebnisse ermöglichen es, wesentliche Eckpunkte der Situati-<br />

on, in der sich viele am Projekt teilnehmende Angehörige befinden, zu beschreiben.<br />

Sie werden in diesem Kapitel mit weiteren Ergebnissen der Telefoninterviews zusam-<br />

mengeführt.<br />

Die Angehörigen befinden sich zwischen den Bedürfnissen und Veränderungen der<br />

demenzerkrankten Menschen einerseits und dem eigenen Erleben einer sich verän-<br />

dernden Situation andererseits.<br />

Die Bedürfnisse der demenzerkrankten Menschen, wie sie sich in der Auswertung der<br />

an sie gerichteten Fragen ergaben, können zusammengefasst werden mit den Begrif-<br />

fen Wertschätzung ihrer noch vorhandenen oder vergangenen Fähigkeiten, Sicherheit<br />

durch vertraute Menschen und eine vertraute Umgebung, Beibehaltung von Gewohn-<br />

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