EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV
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7.1 Erkenntnisse zur Zielgruppe<br />
Im Projekt <strong>EDe</strong> <strong>II</strong> wurden mit dem Assessmentinstrument BIZA-D-M+ sowohl Daten<br />
der pflegenden Angehörigen als auch der demenzerkrankten Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer erhoben (Kap. 5.2). Die Beschreibung der Teilnehmenden erfolgt getrennt<br />
voneinander und bezieht sich auf den Stand bei Projekteintritt. Neben den Stammdaten<br />
der 104 pflegenden Angehörigen werden die Ergebnisse der Belastungsassessments<br />
an dieser Stelle in Form von Mittelwerten über die Gesamtgruppe dargestellt. Dies er-<br />
möglicht eine Vergleichbarkeit mit den pflegenden Angehörigen im Projekt <strong>EDe</strong> I. Der<br />
Vergleich wird im Anschluss durchgeführt. Die Zahl der demenzerkrankten Teilnehme-<br />
rinnen und Teilnehmer, deren kognitive Fähigkeiten eine Beantwortung der Fragen<br />
zuließen, schwankt je nach Subskala. Diese frei zu beantwortenden Fragen wurden<br />
inhaltsanalytisch ausgewertet.<br />
7.1.1 Pflegende Angehörige<br />
Allgemeine Angaben<br />
Bei den befragten pflegenden Angehörigen handelt es sich in 74 % der Fälle um Frau-<br />
en und in 26 % um Männer. Mehr als die Hälfte von ihnen (53 %) sind unter 60 Jahre<br />
alt, immerhin 30 % sind 70 Jahre und älter. Am häufigsten pflegen Töchter (36 %), ge-<br />
folgt von Ehefrauen (26 %), Ehemännern (17 %) und Söhnen (7 %). Die pflegenden<br />
Angehörigen sind zu 43 % noch berufstätig, 8 % haben die Berufstätigkeit <strong>für</strong> die Pfle-<br />
geaufgaben reduziert. Knapp 50 % von ihnen betreuen 116 das demenzerkrankte Fami-<br />
lienmitglied seit ein bis zwei Jahren, 36 % bereits seit drei bis fünf Jahren. In nur 10 %<br />
der Familien beträgt die Betreuungszeit auf Grund der Demenz weniger als ein Jahr.<br />
Übernahme von Pflege- und Betreuungsaufgaben<br />
Von den 104 eingeschriebenen pflegenden Angehörigen geben 18 % an, ein- bis<br />
zweimal pro Woche Pflege- und Betreuungsaufgaben zu übernehmen, 20 % geben an,<br />
dies täglich zu tun, 41 % tun dies mehrmals täglich und 20 % rund um die Uhr. 58 %<br />
der pflegenden Angehörigen leben mit den demenzerkrankten Menschen in einem ge-<br />
meinsamen Haushalt.<br />
Gesundheitszustand der pflegenden Angehörigen<br />
Beinahe 70 % der pflegenden Angehörigen leiden selbst unter einer oder mehreren<br />
Erkrankungen. Auf die Frage „Wie hat sich Ihre Gesundheit innerhalb der letzten fünf<br />
Jahre entwickelt?“ antwortete fast die Hälfte „ungefähr gleich gut“. 34 % antwortete<br />
„etwas schlechter“ und 11 % „viel schlechter“. Verbessert hat sich nach eigenen Anga-<br />
ben der Gesundheitszustand bei 4 % der Angehörigen.<br />
116 Die Diskussion der Ergebnisse mit den Gesundheitsberaterinnen hat ergeben, dass es sich bei der so<br />
genannten bisherigen Betreuungszeit nicht um eine Zeit „reiner“ Betreuung handelt, sondern um den<br />
Zeitraum seit Bemerken der ersten Symptome.<br />
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