EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV
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haben, die es von Seiten der Beratenden zu respektieren gilt. Die Diskussion mit den<br />
Gesundheitsberaterinnen zeigte, dass der Umgang mit Barrieren in das Beratungsge-<br />
schehen so eingebettet war, dass Barrieren in der Situation meist nicht bewusst als<br />
Solche betrachtet wurden und der Umgang oftmals intuitiv angemessen erfolgte. Die<br />
systematische Aufarbeitung des Umgangs mit Barrieren im Workshop war ein wichti-<br />
ges Reflexionselement, das den Gesundheitsberaterinnen weitere Sicherheit vermittel-<br />
te.<br />
Zusammenfassung<br />
Der systemisch-lösungsorientierte Beratungsansatz auf der Basis professioneller Fall-<br />
arbeit hat sich grundsätzlich auch in <strong>EDe</strong> <strong>II</strong> als angemessen und praktikabel erwiesen.<br />
Zwei der sechs zu Projektbeginn <strong>für</strong> die Zielgruppe festgelegten Beratungsziele haben<br />
sich als eingeschränkt angemessen gezeigt und wurden auf der Grundlage der Er-<br />
kenntnisse aus dem Projekt angepasst. Die Situation in Familien mit demenzerkrank-<br />
ten Menschen in früheren Krankheitsstadien hat neue Anforderungen an die Beratung<br />
gestellt, in die die beratungserfahrenen Gesundheitsberaterinnen zunächst „hinein-<br />
wachsen“ mussten. Dazu gehören auch vertiefte Erkenntnisse zum Umgang mit Barrie-<br />
ren in der Beratung. Eine Fokussierung auf die Bearbeitung von Barrieren gegen Un-<br />
terstützungsangebote kann die Gefahr bergen, dass einmal wahrgenommene Barrie-<br />
ren grundsätzlich zu bearbeiten sind. Die Schutzfunktion persönlicher Barrieren im<br />
Familiensystem spielte jedoch insbesondere bei der <strong>EDe</strong>-<strong>II</strong>-Zielgruppe eine wichtige<br />
Rolle und führte dazu, dass Barrieren bewusst unbearbeitet blieben bzw. nicht aufge-<br />
löst werden konnten.<br />
7.3.3 Fallkonferenzen<br />
Die Fallkonferenzen und die Durchführung von Fallbesprechungen fanden in <strong>EDe</strong> <strong>II</strong><br />
routiniert und störungsfrei statt und waren erneut ein wichtiger unterstützender Anteil<br />
im Gesamtkonzept des Projekts. Sie wurden in <strong>EDe</strong> <strong>II</strong> anhand eines Fragebogens in<br />
Form einer visuellen Analogskala evaluiert, dessen wesentliche Ergebnisse hier darge-<br />
stellt werden. Die komplette Auswertung des Fragebogens findet sich in Anlage 13. 165<br />
überschreitet es in der Regel die Kompetenzen der Beratenden und gehört nicht zum Beratungsauftrag.<br />
165 Eine der sechs Gesundheitsberaterinnen hatte zu Beginn des Jahres 2011 ihren Wohnort gewechselt<br />
und konnte auf Grund der weiten Entfernung an der Evaluation nicht mehr teilnehmen.<br />
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