EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV
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Weit mehr als die Hälfte der in die Auswertung einbezogenen demenzerkrankten Men-<br />
schen hatte zu Beginn des Projekts keinen bis kaum Unterstützungsbedarf in basalen<br />
Betreuungsaufgaben. Dies änderte sich im Projektverlauf erheblich. Nach Ausscheiden<br />
aus dem Projekt und damit beim Abschlussassessment hatte die Zahl derer mit keinem<br />
oder kaum Unterstützungsbedarf um die Hälfte abgenommen und die Zahl derjenigen<br />
mit teilweisem bis ständigem Unterstützungsbedarf hatte zugenommen. Dieses erwart-<br />
bare Ergebnis zeigt sich auch darin, dass von den 84 einbezogenen Erkrankten 30 bei<br />
Ausscheiden in Pflegestufe I und drei sogar in Pflegestufe <strong>II</strong> eingestuft wurden.<br />
Während sowohl zum Zeitpunkt t0 als auch zum Zeitpunkt t1 im Schnitt die Hälfte der<br />
Hauptpflegepersonen die gesamte Unterstützung bei den basalen Betreuungsaufga-<br />
ben allein leisteten, war bei Projektausscheiden die Tendenz zu erkennen, hierbei<br />
vermehrt die Hilfe anderer einzubeziehen. Die Gruppe der pflegenden Angehörigen,<br />
die die gesamte Unterstützung allein durchführten, nahm zum Projektende um ca.<br />
12 % ab.<br />
Die erweiterten Betreuungsaufgaben wie Reinigungs- und Aufräumarbeiten oder Ein-<br />
kaufen wurden schon zu Beginn des Projekts in 75 % der Fälle von der Hauptpflege-<br />
person allein übernommen. Dies steigerte sich zum Zeitpunkt des Projektaustritts signi-<br />
fikant auf beinahe 100 %. Oftmals wurden diese Aufgaben aber auch bereits vor der<br />
Erkrankung beispielsweise von der Ehefrau übernommen.<br />
Interventionen<br />
Die Gesundheitsberaterinnen haben alle Familien umfassend über die Unterstüt-<br />
zungsmöglichkeiten in der Region informiert sowie über die Möglichkeiten der Finan-<br />
zierung.<br />
Abbildung 8 in Kapitel 6.4.2 zeigt den Anstieg der in Anspruch genommenen Hilfen<br />
während der Akquisitions- und Feldphase des Projekts. Zwar hatten viele der teilneh-<br />
menden Familien schon vor <strong>EDe</strong> <strong>II</strong> Unterstützung in unterschiedlicher Hinsicht, mehr<br />
als die Hälfte der Hauptpflegepersonen hatte beispielsweise bereits Unterstützung<br />
durch private Netzwerke. Diese Zahl konnte im Projekt noch um weitere 30 Hauptpfle-<br />
gepersonen gesteigert werden. Eine stundenweise Betreuung durch einen ambulanten<br />
Pflegedienst oder ein niederschwelliges Angebot wie eine Seniorenbegleiterin waren<br />
die Hilfen, die im Projekt am häufigsten vermittelt wurden. Ebenso wurde die Tages-<br />
pflege im Projekt von 36 Familien mehr in Anspruch genommen und 28 Angehörige<br />
konnten in die Schulungsreihen „Mit Vergesslichkeit und Altersverwirrtheit umgehen“<br />
vermittelt werden. Von den demenzerkrankten Menschen selbst wurden insbesondere<br />
die Gesprächskreise und das Aktivitätenprogramm sowie rehabilitative Angebote ge-<br />
nutzt.<br />
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