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EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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häuslichen Pflegesituation ging es in <strong>EDe</strong> I darum, die persönlichen Kompetenzen und<br />

sozialen Ressourcen der pflegenden Angehörigen im Zusammenhang mit den Leistun-<br />

gen der Pflegeversicherung präventiv und gesundheitsfördernd 54 einzusetzen. Im Ab-<br />

schlussbericht <strong>EDe</strong> I sind die Rahmen gebenden Kriterien professioneller Fallarbeit in<br />

der Beratung beschrieben sowie die Besonderheiten systemischer Beratung, die Lö-<br />

sungsorientierung und die Gestaltung der Beratungsprozesse. 55 Im Projekt <strong>EDe</strong> <strong>II</strong><br />

standen als entlastende und alltagsgestaltende Leistungen der Pflegeversicherung<br />

„lediglich“ die zusätzlichen Betreuungsleistungen nach § 45b SGB XI zur Verfügung<br />

sowie eine überschaubare Anzahl von regionalen Angeboten, <strong>für</strong> die sie eingesetzt<br />

werden konnten. Daher war der Beratung als unterstützende Intervention eine umso<br />

höhere Bedeutung zuzumessen. Da in <strong>EDe</strong> <strong>II</strong> der Blick zusätzlich auf den Kompetenz-<br />

erhalt der demenzerkrankten Menschen gerichtet wurde, mussten außerdem die Leis-<br />

tungen anderer Sozialgesetzbücher einbezogen werden.<br />

5.3.1 Ziele, Rahmen und Struktur der Beratung in <strong>EDe</strong> <strong>II</strong><br />

Ziele<br />

Anders als in <strong>EDe</strong> I war in <strong>EDe</strong> <strong>II</strong> die Beratung nicht allein auf die pflegenden Angehö-<br />

rigen ausgerichtet, sondern bezog die demenzerkrankten Menschen so weit wie mög-<br />

lich aktiv in den Beratungsprozess ein. Über die Beratungs- und Unterstützungsbedarfe<br />

demenzerkrankter Menschen der Pflegestufe 0 ist bisher wenig Konkretes bekannt.<br />

Aus den bekannten Studien von Stechl 56 und Langehennig 57 sowie aus der Beratungs-<br />

erfahrung der Projektleitung konnten jedoch gemeinsame Beratungsziele abgeleitet<br />

werden:<br />

Ein Verstehen der Erkrankung, insbesondere auf Seiten der Angehörigen, soll<br />

erreicht werden<br />

Die Angehörigen und bedingt auch die Demenzerkrankten sollen so weit wie<br />

möglich und nötig auf die Zukunft mit der Erkrankung vorbereitet sein<br />

Die Beratung soll hinwirken auf eine positive Lebensgestaltung der Familien mit<br />

der Erkrankung (Ressourcenorientierung)<br />

Die Beratung soll hinwirken auf die Unterstützung und Erleichterung des Alltags<br />

von Demenzerkrankten und deren Angehörigen<br />

Die Beratung soll Hilfestellung leisten beim frühzeitigen Aufbau oder dem Un-<br />

terhalten von Netzwerken<br />

54 Präventiv bedeutet hier, einer Überlastung der pflegenden Angehörigen mit den möglichen physischen,<br />

psychischen und sozialen Auswirkungen auf sie selbst, aber auch auf den Pflegebedürftigen vorzubeugen.<br />

Gesundheitsfördernd bedeutet, die Angehörigen zu befähigen, innerhalb der Pflegesituation weitestgehend<br />

<strong>für</strong> ihre eigene Gesunderhaltung zu sorgen und Ressourcen zu identifizieren und zu aktivieren.<br />

55 Emme v. d. Ahe, H.; Weidner, F.; Laag, U. (2010), S. 72 ff.<br />

56 Stechl, E. (2006)<br />

57 Langehennig, M.; Obermann, M. (2006)<br />

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