EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV
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Beobachtung von Nutzungsbarrieren <strong>für</strong> Unterstützungsangebote, um diese dann in<br />
den Folgeterminen bearbeiten zu können. Im Rahmen des Gesprächs nutzte die Bera-<br />
terin die Gelegenheit, den weit entfernt wohnenden Sohn und die Ehefrau zum Thema<br />
„Vorsorgevollmacht“ zu beraten.<br />
Anfang September 2010 folgte das zweite Beratungsgespräch. Hier wurden mögliche<br />
Unterstützungsangebote detaillierter besprochen, die Ehefrau zeigte sich interessiert<br />
am Angebot Tagespflege und erhielt dazu einen Informationsflyer. Die angebotene<br />
Teilnahme an der Schulungsreihe wurde von der Ehefrau abgelehnt, da sie in der<br />
Herbst- und Winterzeit keine weiteren Strecken mit dem Auto fahren wollte. Aus ähnli-<br />
chem Grund blieb die vom Hausarzt ausgestellte Verordnung <strong>für</strong> Ergotherapie in der<br />
Gruppe ungenutzt, der Weg zum Angebotsstandort (ca. 22 km) war dem Ehepaar zu<br />
weit. Zwei Wochen nach diesem Beratungsbesuch rief die Ehefrau die Gesundheitsbe-<br />
raterin an, um ihr mitzuteilen, dass ihr Ehemann nun die Tagespflege besuche. Aus-<br />
schlag hatte ein Dorffest gegeben, auf dem das Ehepaar ein ihnen bekanntes Ehepaar<br />
getroffen hatte, von dem der Mann ebenfalls an Demenz erkrankt war und bereits die<br />
Tagespflege besuchte.<br />
Beim dritten Beratungsgespräch im November 2010 stand neben Themen wie Umgang<br />
mit Demenz, Versicherungsfragen und einem entlastenden Anteil vor allem die Verän-<br />
derung der familiären Situation im Vordergrund. Der Sohn war ein paar Tage zuvor mit<br />
seiner Ehefrau wieder in das elterliche Haus eingezogen. Das bedeutete zwar in meh-<br />
rerlei Hinsicht eine Verbesserung der Situation, aber auch eine große Umstellung <strong>für</strong><br />
die Eltern. Das Beratungsgespräch im Januar 2011 fand auf Initiative der Ehefrau statt.<br />
Sie berichtete von einer Verschlechterung des Zustandes ihres Mannes, er sei noch<br />
vergesslicher geworden und benötige nun auch vermehrt Unterstützung bei der Kör-<br />
perpflege. Die Tagespflege habe zur Beantragung der Pflegestufe 1 geraten. Neben<br />
den Verhaltensänderungen wurden im Beratungsgespräch auch die praktischen Be-<br />
treuungsaufgaben thematisiert und beraten. Der Antrag auf Pflegestufe 1 wurde ge-<br />
stellt.<br />
Im März 2011 fand eine gezielte Vorbereitung der MDK-Begutachtung statt. Im April<br />
2011 begleitete die Gesundheitsberaterin die Begutachtung durch den MDK, bei der<br />
die Pflegestufe 1 zuerkannt wurde. Nach dem Vorliegen des Pflegekassenbescheides<br />
im Mai 2011 führte die Gesundheitsberaterin das Abschlussassessment durch, kurz<br />
darauf erhielt die Familie noch eine Abschlussberatung u. a. zu den Leistungen der<br />
Pflegeversicherung und deren Einsatzmöglichkeiten.<br />
Die Ehefrau war im Beratungsprozess deutlich aktiver geworden und auch die Familie<br />
des Sohnes verstärkte schließlich das private Netzwerk.<br />
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