EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV
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menden desorientierten Verhalten sowie mit dem zunehmenden körperlichen Unter-<br />
stützungsbedarf zu sehen. Nach Einschätzung der Gesundheitsberaterinnen unter-<br />
nehmen insbesondere Ehepaare, bei denen ein Partner erkrankt ist, im Unterschied zu<br />
<strong>EDe</strong> I, noch vieles gemeinsam, so dass sich die persönlichen Einschränkungen oft<br />
noch in Grenzen halten.<br />
7.1.2 Menschen mit Demenz<br />
Den folgenden Abschnitten „Allgemeine Angaben“ und „Pflegeprobleme“ liegen die<br />
Aussagen der pflegenden Angehörigen im Assessment zu Grunde. Die weiteren Ab-<br />
schnitte zur „Lebenszufriedenheit“, zum „Krankheitsverständnis“ und zu den „Bedürf-<br />
nissen der Menschen mit Demenz“ gehen aus der Auswertung der an die Demenzer-<br />
krankten gerichteten Fragen sowie aus der Beratungsdokumentation hervor.<br />
Allgemeine Angaben<br />
Von den demenzerkrankten Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren 14 % zwischen<br />
50 und 70 Jahre alt, 43 % hatten ein Alter zwischen 70 und 79 Jahren, weitere 39 %<br />
zwischen 80 und 89 Jahren. Von ihnen lebten zum Zeitpunkt des Erstassessments<br />
noch 42 % in einem eigenen Haushalt, der sich jedoch zum Teil im gleichen Haus wie<br />
der Haushalt der betreuenden Angehörigen befand. Zu diesem Zeitpunkt bestand bei<br />
66 % von ihnen die Pflegestufe 0 seit bis zu einem halben Jahr, bei 11 % bestand sie<br />
bereits seit mehr als einem Jahr. Bei 38 % der an Demenz Erkrankten wurde eine Ein-<br />
schränkung der Alltagskompetenz in erheblichem Maße, bei 62 % in erhöhtem Maße<br />
festgestellt. Für 58 % der demenzerkrankten Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestand<br />
bereits eine Vorsorgevollmacht oder eine gesetzliche Betreuung.<br />
Pflegeprobleme<br />
In der Gruppe der demenzerkrankten Teilnehmerinnen und Teilnehmer litten 85% zu-<br />
sätzlich zur Demenz unter weiteren Erkrankungen. Nach Angaben der pflegenden An-<br />
gehörigen war bei 34 % von ihnen die Nahrungsaufnahme reduziert, bei 27 % gestei-<br />
gert und bei 37 % unverändert. 23 % der Demenzerkrankten litten unter einer Urinin-<br />
kontinenz. Lediglich 9 % der Demenzerkrankten hatten bisher einmal oder mehrmals<br />
versucht „wegzulaufen“, 126 22 % hatten einen gestörten Tag-Nacht-Rhythmus, 56 %<br />
waren bereits einmal oder mehrmals gestürzt und knapp 34% hatten sich bisher selbst<br />
gefährdet. 58 % der Demenzerkrankten benötigten nach Einschätzung der pflegenden<br />
Angehörigen überwiegend oder ständig deren persönliche Anwesenheit zur Strukturie-<br />
rung des Tagesablaufs.<br />
126 Diese Beschreibung erfolgt aus Sicht der Angehörigen und meint ein unbeaufsichtigtes Entfernen, die<br />
Motivlage des Erkrankten wurde außer Acht gelassen.<br />
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