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EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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„Ich habe großes Vertrauen zu der Beraterin. Ich habe durch sie gelernt distan-<br />

zierter zu werden, nicht alles so persönlich zu nehmen, sondern als Ursache die<br />

Erkrankung zu sehen.“<br />

Handhabbarkeit<br />

Die Aussagen der pflegenden Angehörigen zeigten auch, dass das Vermögen, die An-<br />

forderungen im Zusammenhang mit der Erkrankung als leistbar einzuschätzen, von<br />

Bedeutung ist und in der Beratung gestärkt wurde.<br />

„Ich nehme jetzt vieles selber in die Hand, es ist problemloser geworden.“<br />

„Ich habe jetzt auch wieder mehr Mut etwas auszuprobieren …“<br />

„Ich habe heute keine Angst mehr vor der Situation. Es hat mir sehr geholfen, mit<br />

einem Menschen zu reden, der einen versteht und der weiß, wovon man spricht.“<br />

Sinnhaftigkeit<br />

Vereinzelt deuteten die Äußerungen der Angehörigen darauf hin, dass es ihnen ge-<br />

lang, dem Leben mit der Krankheit des Familienmitglieds auch noch einen Sinn geben<br />

zu können.<br />

„Es tut mir gut, mich um ihn kümmern zu können.“<br />

„Wenn es dem anderen gut geht, dann geht es auch mir gut."<br />

„… ich überlege jetzt, eine eigene Selbsthilfegruppe ins Leben zu rufen.“<br />

„Wir halten zusammen, bis es nicht mehr geht. Das hab ich ihm versprochen und<br />

das möchte ich auch halten.“<br />

In den Telefoninterviews wurde auch die Frage gestellt: „Wenn Sie an die Zukunft den-<br />

ken in Bezug auf die Betreuung und Pflege Ihres demenzerkrankten Angehörigen, wel-<br />

che Gedanken gehen Ihnen da durch den Kopf?“. Bei der Analyse der Antworten auf<br />

diese Frage lassen sich drei Gruppen von Angehörigen ausmachen, die 64 von ihnen<br />

einschließen:<br />

1. Gruppe: Angehörige, die zuversichtlich in die Zukunft blicken<br />

Die Aussagen dieser 29 Angehörigen zeigen, dass sie ein ausgeprägtes Gefühl<br />

von Verstehbarkeit und Handhabbarkeit der Situation haben. Sie haben sich mit<br />

dem erwartbaren oder möglichen Krankheitsverlauf und den damit zusammen-<br />

hängenden Herausforderungen auseinandergesetzt. Die Antworten lassen da-<br />

rauf schließen, dass sie das Vertrauen in die eigenen Ressourcen haben, die<br />

demenzbedingten Probleme zu bewältigen.<br />

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