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EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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geringere Belastung und Depressivität auf – dies ist bekannt. 63 Ebenso ist vielfach be-<br />

schrieben, dass soziale Kontakte unter einer jahrelangen häuslichen Pflege leiden und<br />

pflegende Angehörige häufig nur noch sehr wenige soziale Kontakte haben. 64 Es ist<br />

daher wichtig, frühzeitig soziale Netze aufzubauen oder an deren Erhaltung zu arbei-<br />

ten, da in einer problematischen und belasteten Situation zu einem späteren Zeitpunkt<br />

der Pflege in der Regel die Kraft dazu fehlt.<br />

Netzwerkarbeit hat sich in der sozialen Arbeit mit Menschen in Krisensituationen und<br />

komplexen Lebenslagen sehr bewährt. „Mittels der sozialen Vernetzung wächst das<br />

Gewahrsein der eigenen Fähigkeiten und die Energie zu handeln und … die eigene<br />

soziale Umwelt mitzugestalten.“ 65 Mit dem Erstellen von Netzwerkkarten des sozialen<br />

Umfelds der Familien hatten die Gesundheitsberaterinnen in <strong>EDe</strong> <strong>II</strong> einen weiteren<br />

Ausgangspunkt, die Ressourcen der Familien in den Blick zu nehmen.<br />

5.3.4 Beratungsdokumentation<br />

Am Ende von <strong>EDe</strong> I wurde eine EDV-gestützte Beratungsdokumentation entwickelt, die<br />

in <strong>EDe</strong> <strong>II</strong> zum Einsatz kam. Dabei wurden Anteile der schriftlichen Beratungsdokumen-<br />

tation aus <strong>EDe</strong> I einbezogen sowie Aspekte des systemischen Beratungsansatzes und<br />

Erfordernisse aus der Sicht der Gesundheitsberaterinnen. Die Rückmeldungen nach<br />

dem Pre-Test haben ebenfalls erheblich zu weiteren Entwicklungsschritten beigetra-<br />

gen.<br />

Die Beratungsdokumentation sollte den Gesundheitsberaterinnen einen systemati-<br />

schen Überblick über den Beratungsverlauf ermöglichen und zugleich einen Nachweis<br />

<strong>für</strong> das Beratungsgeschehen darstellen. Sie sollte außerdem Mindestanforderungen an<br />

Flexibilität erfüllen und damit dem Beratungsprozess folgen können. Da auch die de-<br />

menzerkrankten Menschen in die Beratungsgespräche einbezogen werden sollten,<br />

mussten sowohl Aspekte aus den Gesprächen mit den Angehörigen als auch mit den<br />

Demenzerkrankten zu dokumentieren sein.<br />

Trotz der hohen Komplexität wurde bei der Programmierung darauf geachtet, dass die<br />

Beratungsdokumentation übersichtlich und möglichst einfach und nachvollziehbar zu<br />

handhaben war. Da nicht jedes Beratungsgespräch mit Laptop geführt werden konnte,<br />

musste die Möglichkeit bestehen, verschiedene Ausdrucke anzufertigen, die zum Bera-<br />

tungsgespräch mitgenommen werden konnten.<br />

Die Beratungsdokumentation, wie sie im Projekt genutzt wurde, enthält vier Anteile:<br />

63 Schäufele, M; Köhler, L. et al. (2007), S. 208<br />

64 Poll, E.; Gauggel, S. (2009), S. 31-38<br />

65 Zwicker-Pelzer, R. (2004), S. 369<br />

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