EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV
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nente Auseinandersetzung mit der Frage von Problemantizipation zu einem frühen<br />
Zeitpunkt der Erkrankung. Die Gesundheitsberaterinnen sollten die Auseinanderset-<br />
zung der Familien mit der Erkrankung und eine Bewältigung des Alltags begleiten und<br />
eine Perspektiventwicklung der Familien unterstützen können. Zudem sollte in <strong>EDe</strong> <strong>II</strong><br />
dem Aufbau und Erhalt von privaten Netzwerken eine besondere Bedeutung zukom-<br />
men, worauf die Gesundheitsberaterinnen methodisch vorbereitet werden sollten.<br />
b) pflegende Angehörige und Demenzerkrankte anleiten und schulen<br />
Gruppenschulungen und häusliche Schulungen 70 bezogen sich bei der Zielgruppe in<br />
<strong>EDe</strong> <strong>II</strong> schwerpunktmäßig auf den Umgang mit demenzbedingten Verhaltensänderun-<br />
gen und die Bewältigung des Alltags mit der Erkrankung. Dazu war es erforderlich,<br />
dass die Gesundheitsberaterinnen eine Vorstellung der Charakteristika und Bedürfnis-<br />
se von Menschen in frühen Phasen der Erkrankung entwickelten. Zwar ist die Ausprä-<br />
gung der Demenzsymptomatik bei den Erkrankten mit Pflegestufe 0 unterschiedlich,<br />
dennoch handelte es sich um frühere Phasen als bei den Teilnehmerinnen und Teil-<br />
nehmern von <strong>EDe</strong> I. Die Gesundheitsberaterinnen sollten sowohl Erkenntnisse aus<br />
wissenschaftlichen Studien zu Frühdemenzerkrankten kennen als auch Erfahrungen<br />
austauschen mit Personen, die bereits mit diesen gearbeitet haben.<br />
Auch <strong>für</strong> pflegende Angehörige von frühdiagnostizierten demenzerkrankten Menschen<br />
liegen einige Forschungsergebnisse bezüglich der Umgangsstrategien mit der Erkran-<br />
kung vor. Das Hintergrundwissen sollte den Gesundheitsberaterinnen ein besseres<br />
Verständnis der häuslichen Situation dieser Familien ermöglichen.<br />
Erweiterungen in Lernbereich IV – Vermittlung und Koordination von Hilfen<br />
Zu erreichende Kompetenzen:<br />
a) zu sozialrechtlichen Leistungen (SGB XI, SGB V) und Unterstützungsangeboten<br />
informieren<br />
b) den Beratungsprozess nach der Methode des Case Managements gestalten und<br />
den Bezug zur Ebene des Care Managements herstellen<br />
Demenzerkrankte der Pflegestufe 0 sind berechtigt, Leistungen nach § 45b SGB XI zu<br />
beziehen. Während der Laufzeit des Projekts <strong>EDe</strong> I wurden die Gesundheitsberaterin-<br />
nen bereits umfangreich zu den neuen Bestimmungen dieses Paragrafen geschult. In<br />
<strong>EDe</strong> <strong>II</strong> sollten diese Leistungen effektiv zur Unterstützung der Erkrankten und ihrer<br />
Angehörigen eingesetzt werden. In der Projektregion sollte eine Angebotsentwicklung<br />
<strong>für</strong> die Zielgruppe angestoßen werden, in die die Gesundheitsberaterinnen einbezogen<br />
70 Häusliche Schulungen sind hier nicht im Sinne von nach § 45 SGB XI abrechenbaren Leistungen zu<br />
verstehen. Im Abschlussbericht von <strong>EDe</strong> I wurde der Schluss gezogen, dass es nicht sinnvoll ist, Beratung<br />
und Schulung <strong>für</strong> die Familien mit demenzerkrankten Angehörigen zu trennen. Entsprechend sind<br />
hier häusliche Schulungen als inhaltliche Ausgestaltungsmöglichkeit der Beratungsbesuche zu sehen.<br />
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