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EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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Zunehmender Rückzug/Antriebslosigkeit<br />

„… MmD wird immer unsicherer im Alltag. Er möchte nicht mehr zum Knobeln<br />

und Skatspielen. Angeblich macht es ihm keinen Spaß mehr …“<br />

„… pA leidet besonders unter der zunehmenden Persönlichkeitsveränderung und<br />

Inaktivität ihres Mannes. Er würde gerne bis mittags im Bett bleiben …“<br />

Aggressives Verhalten der demenzerkrankten Menschen<br />

„pA leidet unter der aggressiven Grundhaltung ihres Mannes ihr gegenüber –<br />

MmD fühlt sich ständig bevormundet und reagiert oft ungehalten auf Hilfestellun-<br />

gen. pA meidet jegliche Situationen, die Konflikte herbeiführen könnten.“<br />

„Für die Ehefrau sind Besuche fremder Menschen immer wieder eine große Be-<br />

lastung. Sie leidet darunter, dass ihr Mann jedes Mal so misstrauisch, manchmal<br />

auch aggressiv wird, die Notwendigkeit von Regelungen nicht mehr erkennen<br />

kann und sie <strong>für</strong> alles verantwortlich ist.“<br />

Zwar lassen sich einige gegensätzliche Beispiele finden, die zeigen, dass es auch Fa-<br />

milien gab, die mit den Verhaltensänderungen der Erkrankten zurechtkamen. Dennoch<br />

ergab insbesondere die Analyse der Fallkonferenzenprotokolle, dass die Situation ei-<br />

nes großen Teils der pflegenden Angehörigen in <strong>EDe</strong> <strong>II</strong> zu Beginn des Projekts geprägt<br />

war von Unverständnis und dem unvorhersehbaren Verhalten der demenzerkrankten<br />

Menschen. Die Angehörigen sahen sich immer wieder mit Veränderungen konfrontiert,<br />

mit denen sie umgehen lernen mussten und die auf Grund des Nicht-Verstehens viel<br />

Konfliktpotenzial boten.<br />

Interventionen<br />

Die Auswertung der Beratungsdokumentation zeigt die Häufigkeit der einzelnen Bera-<br />

tungsthemen. Aus der folgenden Grafik geht hervor, dass die Beratung zu Verhaltens-<br />

änderungen und zum Umgang mit Demenz einen großen Raum in den Beratungsbe-<br />

suchen eingenommen hat. Insgesamt wurden in 213 von 522 Beratungsbesuchen da-<br />

zu entsprechende Beratungen durchgeführt. Dabei handelt es sich „nur“ um die aus-<br />

führlichen Beratungen zu dem Thema. Nach Aussage der Gesundheitsberaterinnen<br />

wurden darüber hinaus in beinahe jedem Beratungsgespräch kurze Hinweise oder Er-<br />

klärungen zu Verhaltensänderungen gegeben. Oftmals waren akute Verhaltensauffäl-<br />

ligkeiten auch Anlass <strong>für</strong> ein Telefongespräch mit den Beraterinnen. Die weitaus gerin-<br />

gere Anzahl von Beratungen zu weiteren pflegefachlichen Themen wie Sturz, Umgang<br />

mit Inkontinenz oder Ernährung ist der Tatsache geschuldet, dass diese Problematiken<br />

in der Zielgruppe kaum vorhanden waren.<br />

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