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EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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„Was soll ich immer daran denken? Wenn ich abends ins Bett gehe und denke,<br />

heute Nacht bekommst du wieder einen Schlag, das ist doch nicht gut!“<br />

Andererseits wird deutlich, dass eine intensive Auseinandersetzung mit der Erkrankung<br />

und deren Verlauf auch belastend <strong>für</strong> die Erkrankten sein konnte. Ein Teilnehmer äu-<br />

ßerte sich wie folgt:<br />

„Ganz ehrlich – ich denke oft an diese Phaseneinteilung – dass die Demenz in<br />

drei Phasen verläuft – die erste, in der ich bin, ist noch ganz gut, dann kommt ei-<br />

ne, die nicht mehr gut ist und was dann kommt, möchte wohl keiner erleben.“<br />

Förderlich <strong>für</strong> die Auseinandersetzung und ein Annehmen der Erkrankung schien der<br />

Besuch einer Tagespflege, Selbsthilfegruppe oder des Aktivitätsprogramms zu sein.<br />

Die demenzerkrankten Teilnehmerinnen und Teilnehmer äußerten z. B., dass man dort<br />

auf „normale Menschen treffen“, „ernst genommen“ würde oder „auch mal etwas ohne<br />

den Partner unternehmen“ könne.<br />

Bedürfnisse der Menschen mit Demenz<br />

Die Fragen dieser Skala wurden in der Annahme angelegt, aus den Antworten mögli-<br />

che Bedürfnisse der demenzerkrankten Menschen direkt ableiten zu können. Die we-<br />

nigen Antworten zu diesen Fragen haben aber insgesamt kaum Aussagekraft bezüg-<br />

lich der Bedürfnisse. Daher werden zusammenfassend die Bedürfnisse der Erkrankten<br />

auf Basis der Dokumentation ihrer in der Beratung geäußerten Anliegen sowie auf Ba-<br />

sis der Gesamtheit der Antworten auf alle Fragen des Fragenkatalogs dargestellt.<br />

Wahrgenommen zu werden mit den noch vorhandenen Fähigkeiten und den vergan-<br />

genen Leistungen<br />

Die Informationen, die über die Lebenszufriedenheit der demenzerkrankten Teilnehme-<br />

rinnen und Teilnehmer gewonnen werden konnten, weisen darauf hin, dass deren Ori-<br />

entierung an vorhandenen Fähigkeiten und vergangenen Leistungen zur eigenen Zu-<br />

friedenheit beiträgt. Dazu zählt auch, die vorhandenen Einbußen als normal altersbe-<br />

dingt einzuordnen.<br />

Die Nähe und Sicherheit der Familie zu haben<br />

Ein weiterer Faktor, der offensichtlich die Zufriedenheit und Sicherheit im Alltag positiv<br />

beeinflusste, sind gute familiäre Beziehungen und eine gute Nachbarschaft <strong>für</strong> den<br />

täglichen Austausch oder kleinere unregelmäßige Hilfestellungen.<br />

In einer vertrauten Umgebung zu leben und Gewohnheiten fortführen zu können<br />

Der Wunsch, Gewohntes und Vertrautes beizubehalten, wurde als häufiges Anliegen<br />

genannt. Hierzu zählte unter anderem eine vertraute Wohnumgebung – „alles soll so<br />

bleiben, wie es ist“ oder „im Haus bleiben können“ waren beispielhafte Äußerungen.<br />

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