EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV
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Individuell unterschiedlich Geselligkeit und Aktivität zu haben, mehr „Gesellschaft“ zu<br />
haben<br />
Der Wunsch nach mehr sozialen Kontakten, z. T. mit anderen Betroffenen, wurde häu-<br />
fig geäußert. Vereinzelt wünschen sich die Demenzerkrankten in diesem Zusammen-<br />
hang, zukünftig im Heim zu leben oder öfter die Tagespflege zu besuchen.<br />
Bezüglich der „Freizeitgestaltung“ äußerte fast die Hälfte der Befragen (43 % beant-<br />
worteten die Frage nicht), dass sie hierzu ausreichende Möglichkeiten hätten, einige<br />
würden diese jedoch nicht wahrnehmen, da z. B. ihre finanziellen Möglichkeiten einge-<br />
schränkt seien oder „im Ort nichts los“ sei. Aus der Beratungsdokumentation ergab<br />
sich vereinzelt das Bedürfnis der Erkrankten nach mehr Aktivitäten, auch ohne die<br />
Ehepartnerin oder den Ehepartner.<br />
Der Wunsch nach Selbstbestimmung und Selbstständigkeit<br />
Die Erkrankten äußerten, dass es ihnen besonders wichtig sei, Selbstbestimmung und<br />
Selbstständigkeit so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Dies wurde in den Bera-<br />
tungsgesprächen oft ganz direkt geäußert.<br />
Der Wunsch „Ruhe zu haben“<br />
In den Beratungsgesprächen wurde von den demenzerkrankten Menschen mehrfach<br />
das Anliegen „Ruhe zu haben“ geäußert. Dieses Bedürfnis könnte mit dem vorgenann-<br />
ten Wunsch nach Selbständigkeit in Zusammenhang stehen und mit dem Wunsch da-<br />
nach, nicht weiter mit Hilfsangeboten konfrontiert zu werden. Ein nur sehr geringer An-<br />
teil der demenzerkrankten Teilnehmerinnen und Teilnehmer äußerte, mehr Hilfe zu<br />
benötigen. Die meisten äußerten sich zufrieden mit der Unterstützung durch die Fami-<br />
lie oder eine Haushaltshilfe. Einige lehnten zum Zeitpunkt der Befragung Hilfe strikt ab<br />
oder äußerten, dass sie nur so viel Hilfe möchten, wie eben nötig. Nur sechs Personen<br />
äußerten, dass sie gern mehr Hilfe hätten, nähere Erläuterungen wurden jedoch nicht<br />
gegeben.<br />
Ein ebenfalls geringer Anteil an Teilnehmerinnen und Teilnehmern äußerte Bedarf an<br />
weiteren Informationen zur Erkrankung. Überwiegend wurde bezweifelt, dass dies ei-<br />
nen Nutzen habe, zum anderen äußerten die Demenzerkrankten, sie seien ausrei-<br />
chend informiert oder <strong>für</strong>chteten eine zu große Belastung.<br />
Darüber hinaus entsteht der Eindruck, dass in vielen Familien Sprachlosigkeit bezüg-<br />
lich der Demenzerkrankung herrscht, die Demenzerkrankten selbst schienen das The-<br />
ma nur zurückhaltend oder gar nicht anzusprechen. Als Hauptansprechpartner wurden<br />
Personen aus der Familie, wie Ehepartner oder Kinder genannt.<br />
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