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EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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der körperliche Unterstützungsbedarf der Erkrankten insgesamt eher gering ausge-<br />

prägt, der Unterstützungsbedarf auf Grund kognitiver Einschränkungen jedoch teilwei-<br />

se erheblich. Zu Projektende war in der Gesamtgruppe ein deutlich erhöhter körperli-<br />

cher Unterstützungsbedarf messbar.<br />

Die proaktiv ausgerichtete Gesamtberatungsstrategie hatte in <strong>EDe</strong> <strong>II</strong> eine entlastende<br />

Wirkung auf viele der teilnehmenden Familien. Dies konnte durch ein multimethodi-<br />

sches Evaluationsverfahren nachgewiesen werden. Die frühzeitig ansetzende und zu-<br />

gehende Strategie der Beratung hat es ermöglicht, die Familien auf neue Lebensum-<br />

stände vorzubereiten bzw. dazu beigetragen, das familiäre Gleichgewicht in der durch<br />

die Demenzerkrankung veränderten Situation neu zu justieren. Die Analysen zeigen im<br />

Einzelnen, dass die pflegenden Angehörigen<br />

durch die Beratungsintervention die Kommunikation über die Demenzerkran-<br />

kung verbessern konnten<br />

sich durch die proaktiven Interventionen besser im Stande sahen, mit demenz-<br />

bedingten Verhaltensweisen im Alltag umzugehen<br />

die Balance zwischen Autonomieerhalt und Entscheidungsübernahme <strong>für</strong> die<br />

demenzerkrankten Menschen besser ausgestalten konnten<br />

die Unterstützungsangebote der Region vermehrt wahrgenommen haben und<br />

<strong>für</strong> sich selbst und die demenzerkrankten Menschen als gewinnbringend und<br />

entlastend empfunden haben<br />

einen Teil der Ungewissheit, was in Zukunft auf sie zukommen kann, bewälti-<br />

gen konnten<br />

Mit den Interventionen wurden je nach Bedarf in den Familien diese fünf genannten<br />

Themenfelder mit unterschiedlichen Schwerpunkten in den Blick genommen. Insbe-<br />

sondere die Kommunikation über die Demenzerkrankung innerhalb und außerhalb der<br />

Familien stellte eine zentrale Herausforderung dar. Durch die systematisch angebotene<br />

Unterstützung konnte überwiegend eine größere Offenheit im Umgang mit der Demenz<br />

und damit auch eine Entlastung <strong>für</strong> die Familien erreicht werden. Die individuellen Ver-<br />

haltensänderungen der Erkrankten gerade während der frühen Krankheitsphasen wa-<br />

ren <strong>für</strong> viele Angehörige unvorhersehbar und häufig kaum zu verstehen. Durch die Be-<br />

ratung in <strong>EDe</strong> <strong>II</strong> ist es gelungen, hier in den meisten Familien Verbesserungen zu er-<br />

zielen und ein Verstehen der Zusammenhänge zu erreichen. Die häufige Gratwande-<br />

rung der Angehörigen zwischen Erhalt der Selbstständigkeit ihrer demenzerkrankten<br />

Familienmitglieder und notwendiger Entscheidungsübernahmen und Hilfestellungen<br />

konnte mittels gezielter Impulse und kreativer Ideen in den Beratungsgesprächen the-<br />

matisiert und die dadurch entstehenden Belastungen wirksam reduziert werden.<br />

Persönlichen Einschränkungen der pflegenden Angehörigen, wie z. B. beginnende<br />

Isolation, konnte in vielen Fällen auch durch die Vermittlung von Unterstützungsange-<br />

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