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EDe II - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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da die Belastungen durch die Zahlenwerte greifbarer und benennbar und damit besser<br />

kommunizierbar geworden seien. Die pflegenden Angehörigen hätten durch die Anteil-<br />

nahme und die Möglichkeit, sich auszusprechen, Wertschätzung und emotionale Ent-<br />

lastung erfahren.<br />

Zudem habe das Assessmentgespräch eine Auseinandersetzung mit der Erkrankung<br />

sowie Verständnis und Akzeptanz <strong>für</strong> die eigenen Reaktionen bewirkt. Dabei seien das<br />

„Erkennen“ der Situation und die „Konfrontation mit der Realität“ <strong>für</strong> die Familien oft-<br />

mals zunächst „erschreckend“ gewesen. Dies habe jedoch nach Einschätzung der Ge-<br />

sundheitsberaterinnen auf längere Sicht positive Wirkungen auf die Bewältigung der<br />

Erkrankung. Durch das Assessment sei außerdem oft die Erkenntnis entstanden, sich<br />

rechtzeitig Hilfe zu holen, soziale oder familiäre Netze auszubauen und auf die eigenen<br />

Ressourcen zu achten. Handlungsbedarf sei <strong>für</strong> die pflegenden Angehörigen häufig<br />

direkt im Anschluss sichtbar geworden, Entlastungsangebote seien in einigen Fällen<br />

bereits nach dem Assessmentgespräch angenommen worden.<br />

In einigen Fällen hätten die Assessmentgespräche auch Betroffenheitsreaktionen bei<br />

den pflegenden Angehörigen ausgelöst und zu Bedenken geführt, die Pflege und Be-<br />

treuung nicht mehr lange zu schaffen.<br />

Angemessenheit und Praktikabilität des Fragenkatalogs <strong>für</strong> die<br />

demenzerkrankten Menschen<br />

Die Akzeptanz der Fragen seitens der demenzerkrankten Menschen war nach Aussa-<br />

gen der Gesundheitsberaterinnen unterschiedlich.<br />

Akzeptanz bei den<br />

Befragten hoch niedrig<br />

Dieses Bild der visuellen Analogskala kam insbesondere auf Grund des Misstrauens<br />

der Erkrankten gegenüber einer Dokumentation der Antworten während des Ge-<br />

sprächs zustande. Dies habe die EDV-Version im Pre-Test ebenso betroffen wie den<br />

Fragebogen, der eigens da<strong>für</strong> erstellt wurde.<br />

Auf Grund der kognitiven Einschränkungen seien die Fragen <strong>für</strong> einen Teil der de-<br />

menzerkrankten Teilnehmerinnen und Teilnehmer wenig verständlich gewesen oder<br />

sie hätten etwas geantwortet, was nicht gefragt war. Einige Fragen führten nach Aus-<br />

sagen der Gesundheitsberaterinnen auch immer wieder zu Ausweichreaktionen. Zu-<br />

dem habe die Konzentration oft schon nach den ersten Fragen zu Beruf und Hobbys<br />

nachgelassen. Auf der anderen Seite sei es aber auch von den demenzerkrankten<br />

Menschen sehr positiv aufgefasst worden, dass sich die Gesundheitsberaterinnen spe-<br />

ziell <strong>für</strong> sie Zeit genommen hatten und Interesse an ihrem Befinden zeigten.<br />

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