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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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Anbieter und Nutzer: Ein Funktions- und Organisationssystem im Spannungsverhältnis<br />

den Wunsch, dieser nachkommen zu können, stark. Sie möchten „das Zepter“<br />

in der Hand halten, wenn es um die Gestaltung der Kinderbetreuung<br />

geht. Dafür brauchen sie zum einen Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen<br />

Angeboten und zum anderen ist zur Wahrnehmung der eigenen<br />

Betreuungszeit mit den Kindern ein Handlungsspielraum von Seiten <strong>des</strong><br />

Arbeitgebers notwendig. Angesichts der aktuellen Entwicklungen auf dem<br />

Arbeitsmarkt sowie den negativen Auswirkungen, die der Flexibilitätsanspruch<br />

von Seiten <strong>des</strong> Arbeitgebers auf den Handlungsspielraum der ArbeitnehmerInnen<br />

haben kann, besteht ein gewisser Vorbehalt gegenüber einer<br />

(bloßen) Ausweitung der öffentlichen Kinderbetreuung. Während eine<br />

gewisse „Unterwerfung“ in mancherlei Hinsicht akzeptiert wird, besteht eine<br />

Grenze dort, wo die Konsequenzen zu stark den Familien- bzw. Kinderalltag<br />

beeinflussen. Dass das Kita-System dort reagiert, wo der Arbeitsmarkt<br />

sich verändert und eine Synchronisierung der Betreuungszeiten <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong><br />

entsprechend mit den Arbeitszeiten der Eltern möglich wird, erfährt keine<br />

eindeutige Befürwortung von Seiten der Eltern. Vielmehr wünschen sie sich<br />

einen ausgewogenen Mix zwischen öffentlicher und privater Verantwortung,<br />

in dem ihnen der Spielraum bleibt, zu entscheiden, was für ihr Kind gut ist<br />

und was nicht.<br />

Mit Blick auf die aktuelle familienpolitische Debatte erwarten die Eltern<br />

entsprechend, dass die Politik konsequent ihren Schwerpunkt bei der Familie<br />

und den Kindern setzt und mehr finanzielle Ressourcen in den Ausbau<br />

und die Qualität der Kinderbetreuung steckt. Ein bloßes „Mehr“ an Angeboten<br />

wird dabei nicht als Beitrag zur elterlichen Wahlfreiheit empfunden.<br />

Das Kinderhaus erfüllt für die anwesenden Eltern die von ihnen formulierten<br />

Ansprüche: zum einen bietet es Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsangebote,<br />

welches Eltern (theoretisch – abgesehen von Kosten und sozialer<br />

Kontrolle) die Wahlfreiheit eröffnet. „Aber wenn hier wenigstens mal alle [andere<br />

Kita’s, Einschub NK] auf dem Level hätten wie hier, dann wär’ schon viel gewonnen.<br />

Das ist ja grad noch nicht mal Konsens, gesellschaftlich.“ (E 3, ZN 566-568). Zum<br />

anderen bewerten sie insgesamt die Qualität der Angebote sehr positiv, was<br />

sich auch auf die Einschätzung der I.S.AR.- Angebote überträgt. „Also, wenn<br />

das Angebot nur annähernd an das übliche Angebot rankommt, dann reicht mir das<br />

persönlich voll und ganz.“ (E 4, ZN 146-157) Von Seiten der Eltern wird dem<br />

Kinderhaus und seinen Fachkräften bereits ein großes Vertrauen entgegengebracht,<br />

was sich auch auf die Bewertung der I.S.AR.-Angebote auswirkt.<br />

<strong>Die</strong> Eltern, die die Abend- bzw. Wochenendbetreuung bereits genutzt haben,<br />

ziehen eine positive Bilanz: sie berichten über müde, aber zufriedene<br />

und glückliche Kinder.<br />

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