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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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Anbieter und Nutzer: Ein Funktions- und Organisationssystem im Spannungsverhältnis<br />

3.4 Betreuungsalltag gestalten: Voraussetzungen<br />

und Einflussfaktoren aus Sicht der Eltern<br />

3.4.1 Hintergrund und Ziel der Interviews<br />

<strong>Die</strong> Interviews mit Eltern stellen den dritten methodischen Teilbereich zur<br />

Erfassung der Nutzerperspektive dar. Zwar lässt die schriftliche Befragung<br />

der gesamten Elternschaft sowie die Diskussionsrunde mit dem Elternbeirat<br />

im Kinderhaus bereits Rückschlüsse auf die Perspektive der Eltern, deren<br />

Motive und Hintergründe für die Nutzung bzw. auch Nicht-Nutzung der<br />

erweiterten Betreuungsangebote zu, qualitative Interviews eröffnen darüber<br />

hinaus jedoch die Möglichkeit, bestimmten Leitfragen und Aspekten noch<br />

einmal vertiefend nachzugehen.<br />

<strong>Die</strong> Auswahl der zu interviewenden Eltern wurde unter Berücksichtung<br />

der Berufs- und Familiensituation sowie der Nutzung bzw. Nicht-Nutzung<br />

der I.S.AR.-Angebote vorgenommen. Um ein möglichst breites Spektrum<br />

an Einschätzungen und „Betreuungssituationen“ erfassen zu können, war es<br />

wichtig, dass sich die Familien bezüglich der oben genannten Kriterien voneinander<br />

unterscheiden. Zwar haben die Eltern zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Interviews<br />

bereits alle auf die erweiterten Angebote im Kinderhaus zurückgegriffen, allerdings<br />

variieren Häufigkeit, Nutzungsmotiv und -situation. Ziel war es<br />

nicht eine Einzelfallanalyse vorzunehmen, sondern die Auswahl der Fälle<br />

sollte in etwa die im Kinderhaus vertretenen Berufs- und Familiensituationen<br />

sowie die daraus entstehenden Betreuungsbedarfe widerspiegeln. Nach<br />

diesen Kriterien erfolgte dann in Rücksprache mit der Leitung <strong>des</strong> <strong>Kinderhauses</strong><br />

die Auswahl der interviewten Eltern.<br />

<strong>Die</strong> etwa einstündigen Interviews wurden bei sechs von acht Eltern zu<br />

Hause geführt; in einem Fall fand es im Kinderhaus bzw. telefonisch 30 statt.<br />

<strong>Die</strong> Befragten sind in erster Linie die Mütter; in zwei Fällen war der Vater<br />

ebenfalls beim Interview anwesend. Zwei der Befragten sind allein erziehend,<br />

während sechs in Partnerschaft bzw. Ehe leben. Was die Betreuung<br />

der Kinder angeht, stellt der Partner aber nicht in allen Fällen eine zusätzliche<br />

„Betreuungsressource“ dar; einige der Väter sind im Wochenalltag kaum<br />

greifbar für ihre Kinder und demnach nur selten eine Unterstützung für die<br />

Mütter.<br />

<strong>Die</strong> Befragten waren zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Interviews alle berufstätig, so<br />

dass der Umfang der Erwerbstätigkeit sowie die Gestaltung der Arbeitszeiten<br />

(flexibel, variabel, fest) mit Blick auf deren Einfluss bezüglich <strong>des</strong> zu organisierenden<br />

Betreuungsarrangements ebenfalls thematisiert wurden. Der<br />

Anteil vollzeit- bzw. teilzeitarbeitender Mütter war nahezu ausgewogen:<br />

während drei der Mütter Vollzeit erwerbstätig sind, gehen die fünf anderen<br />

30 Da ein Interviewtermin vor Ort leider von Seiten der Familie nicht möglich war, wurde auf die<br />

Form <strong>des</strong> Telefoninterviews zurückgegriffen. Methodisch kann ein „face-to-face“ Interview sicher<br />

intensiver sein, da Mutter und Interviewende sich im Rahmen der Gruppendiskussion mit<br />

dem Elternbeirat jedoch bereits kennen gelernt hatten, erschien die Variante in diesem Fall als<br />

praktikabel.<br />

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