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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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<strong>Die</strong> <strong>wissenschaftliche</strong> <strong>Begleitung</strong>: Heuristischer Analyserahmen und methodisches Vorgehen<br />

triebserlaubnis, Gemeinnützigkeit als Vorgabe für Finanzzuwendungen) das<br />

Feld und <strong>des</strong>sen Funktionsweise wesentlich. 23 <strong>Die</strong> daraus folgenden kommunalen<br />

und trägerbezogenen Förderbedingungen oder -grundsätze beeinflussen<br />

als eine weitere Steuerungsebene 24 darüber hinaus die Ebene der<br />

Einrichtung (z.B. bei der zeitlichen und inhaltlichen Angebotsgestaltung).<br />

Das Einwirken unterschiedlicher Akteure und (Struktur-)Ebenen in die<br />

Steuerung einer Kindertageseinrichtung erschwert bei fehlenden konkreten<br />

Zielvorgaben (s.o.) nicht zuletzt auch den Abstimmungsprozess zwischen<br />

den einzelnen Interessengruppen (vgl. hierzu auch OECD 2004).<br />

Öffentliche Organisationskulturen haben sich vor allem in Folge der<br />

Konzepte <strong>des</strong> New Public Management verändert und Marktelemente bzw.<br />

Fragen der Marktsteuerung haben an Bedeutung gewonnen. Verbunden mit<br />

einem „Umdenken im Rathaus“ (vgl. Evers et al. 2002: 37) setzen sich zunehmend<br />

privatwirtschaftliche Organisationsmuster (z.B. Wettbewerb, Bürokratieabbau,<br />

neue Organisationsführung) durch. Trotz der beobachtbaren<br />

Veränderungen, bleiben grundsätzliche Reformen in staatlichen Regulationen<br />

und Designs der Institutionen <strong>des</strong> öffentlichen Bereichs aus. Eine Ursache<br />

für das Fehlen dieser Strukturveränderung ist unter anderem in der idealtypischen<br />

Sektorlogik zu sehen. Denn, wie bereits ausgeführt, bleiben trotz<br />

Durchmischungen von Handlungslogiken bestimmte Akteursmerkmale, wie<br />

beispielsweise das Prinzip der Wohlfahrtsproduktion oder der Zugangsregel,<br />

bestehen (vgl. Tabelle 3, S. 44).<br />

Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass Veränderungen der <strong>Die</strong>nstleistungskultur<br />

hin zu einer Privatisierung öffentlicher <strong>Die</strong>nstleistungen in<br />

der Fachszene auch sehr kontrovers diskutiert wird.<br />

Bezugsrahmen für die <strong>wissenschaftliche</strong> <strong>Begleitung</strong> im Kinderhaus<br />

Regenbogen<br />

<strong>Die</strong> Ausführungen zum Analysekonzept <strong>des</strong> Wohlfahrtsmixes sowie der<br />

dort benannten drei zentralen „Konfliktdimensionen“ verdeutlichen, wie<br />

viel Bewegung im Feld der Kindertagesbetreuung zu beobachten ist; nicht<br />

nur inhaltlich, sondern auch organisatorisch. Einiges ist im Umbruch, einiges<br />

bleibt aber auch kaum verändert und als Ergänzung ergeben sich neue<br />

Verknüpfungen. Für die Frage, unter welchen Rahmenbedingungen sowie<br />

unter Einbezug welcher Akteure und mit welchen Ressourcenanteilen Angebote<br />

ermöglicht werden können, bietet das Konzept <strong>des</strong> „Welfare Mix“<br />

eine sinnvolle Analysefolie an. Es legt neue Potentiale synergetischer Verbindungen<br />

von unterschiedlichen Sektoren offen, ohne dabei mögliche Reibungspunkte<br />

auszublenden. In diesem Bezugsrahmen bewegt sich ebenfalls<br />

23 <strong>Die</strong> für das Kinderhaus Regenbogen bzw. die Trägerkooperation relevanten Steuerungselemente<br />

(Lan<strong>des</strong>gesetz, kommunale Förderung) wurden in Kapitel 1.3 dargestellt und sind als<br />

Hintergrundfolie der folgenden Ausführungen und Analysen (insbesondere Kapitel 3.1) zu berücksichtigen.<br />

24 Bock-Famulla (2005) identifiziert für den Bereich Kindertageseinrichtungen folgende Steuerungsebenen<br />

mit differierenden Verantwortungsbereichen: Bund, Länder, kommunale Ebene,<br />

Träger und Einrichtung (vgl. ebd. S.180)<br />

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