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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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Anbieter und Nutzer: Ein Funktions- und Organisationssystem im Spannungsverhältnis<br />

misere’, ist das zeitweise Engagement <strong>des</strong> Unternehmens für seine Mitarbeiter/innen<br />

notwendig, damit diese „den Kopf frei haben zum Arbeiten“ (ZN 186).<br />

Hinzu kommen Herausforderungen, wie der demographische Wandel<br />

und der sich bereits abzeichnende Fachkräftemangel, die von Seiten <strong>des</strong> Unternehmens<br />

als sehr ernstzunehmende Wandlungsprozesse wahrgenommen<br />

werden. Eine solche Entwicklung, so die beiden Befragten, kann für einen<br />

Weltkonzern wie Bosch nicht gut ausgehen. Insofern gewinnt die Unterstützung<br />

von Beschäftigten mit Familie an Bedeutung.<br />

„Also, dass man für eine gute Entwicklung eben auch Mitarbeiter braucht, die in Elternschaft<br />

leben, die in Familien leben, weil dann gibt es, denke ich, auch wieder ganz gute<br />

Effekte in den Beruf hinein. Sich zu organisieren, offen zu sein für neue Themen, Kinder<br />

zu erleben, gesellschaftliche Traditionen aufrecht zu erhalten. Das hat ja auch damit<br />

zu tun, wie ich mich auch beruflich praktisch entwickle. Und ich glaube, dass hat auch<br />

die Geschäftsführung festgestellt.“ (ZN 37-42)<br />

Aus Sicht der beiden Vertreterinnen werden Familien bzw. die Potentiale<br />

<strong>des</strong> Familienlebens durchaus wahrgenommen und als Wert für das Unternehmen<br />

erkannt. Dahinter steckt auch der Gedanke, dass der Erfolg <strong>des</strong><br />

Unternehmens ganz wesentlich von der Motivation und Leistungsfähigkeit<br />

der Mitarbeiter/innen bestimmt wird. Werden diese durch den Stress<br />

belastet, sich eine gute Betreuungslösung für ihr Kind zu organisieren, so ist<br />

dies nicht im Interesse <strong>des</strong> Unternehmens. <strong>Die</strong> Motivation für betrieblich<br />

organisierte, familienfreundliche Maßnahmen liegt folglich darin begründet,<br />

Beschäftigte mit Familie (insbesondere Frauen) in Sachen Kinderbetreuung<br />

zu entlasten, qualifizierte und motivierte ArbeitnehmerInnen an das Unternehmen<br />

zu binden und MitarbeiterInnen einen schnellen Wiedereinstieg in<br />

den Beruf zu ermöglichen. Dabei machen Angebote, wie die Bereitstellung<br />

von Notfallbetreuungsplätzen im Kinderhaus Regenbogen, oder die Vermittlung<br />

von Tagesmüttern durch den Familienservice lediglich einen Teil<br />

der Maßnahmen aus. Im Rahmen der betrieblichen Sozialberatung werden<br />

die MitarbeiterInnen zudem in unterschiedlichen Fragestellungen, wie beispielsweise<br />

der Gesundheitsförderung, unterstützt.<br />

Aus Sicht der Befragten ist Bosch ein soziales Unternehmen. Durch langfristig<br />

angelegte Strategien in der Personalentwicklung und -gewinnung unterstützt<br />

das Unternehmen nicht nur MitarbeiterInnen in der Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf, sondern dies ist zugleich eine Strategie zur Sicherung<br />

qualifizierter Fachkräfte.<br />

<strong>Die</strong> Industrie- und Handelskammer (IHK) in Stuttgart als Lobbyist<br />

für die Interessen der Unternehmen<br />

Dass das Thema der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den letzten<br />

Jahren an Brisanz gewonnen hat, bestätigt die Vertreterin der IHK im Interview.<br />

In den letzten Jahren ist diese Angelegenheit immer stärker in ihr<br />

Arbeitsgebiet eingeflossen, da Nachfragen zur familienfreundlichen Personalpolitik<br />

von Seiten der Unternehmen zugenommen haben. <strong>Die</strong> Befragte<br />

stellt diesbezüglich eine deutliche Trendwende fest, denn eine steigende<br />

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