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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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<strong>Die</strong> Gestaltung und Finanzierung flexibler und erweiterter Kinderbetreuung<br />

ten. <strong>Die</strong>s sollte zum einen die verwaltungstechnische Abwicklung der Angebote<br />

betreffen (u.a. Verträge mit Eltern, Rechnungsstellung etc.), den internen<br />

Austausch mit den Fachkräften sowie eine Verständigung über die<br />

Rückmeldungen der Eltern. Zum anderen betraf dies aber auch die Repräsentanz<br />

der Angebote nach außen.<br />

Das Intervenieren von Seiten I.S.AR.’s in die internen Abläufe <strong>des</strong> <strong>Kinderhauses</strong><br />

führte auf der Seite <strong>des</strong> Kinderhausleiters zu Irritationen und Unklarheiten.<br />

Ausgehend von der Absprache, die es vor der Einrichtung der<br />

lokalen Standortes von I.S.AR. gegeben hatte, sollte die Regie eigentlich<br />

weitestgehend in der Hand <strong>des</strong> <strong>Kinderhauses</strong> liegen.<br />

Zwar ist I.S.AR. Träger <strong>des</strong> erweiterten Angebotes, aber da diese im<br />

Kinderhaus-Setting organisiert und durchgeführt werden, haben sich von<br />

Beginn an vielfältige Durchmischungen mit Blick auf die Zuständigkeiten<br />

und Aufgabenbereichen ergeben. <strong>Die</strong> Frage, welche Vorgänge und Verläufe<br />

von wem wie gegenseitig kommuniziert werden müssen, führte bald zu Reibungspunkten<br />

in der Projektabwicklung. Rückblickend hätten diese vermieden<br />

werden können, wenn es nach Abschluss der Kooperationsvereinbarungen<br />

ein gemeinsames Konzeptpapier mit klar vereinbarten Aufgabenteilungen<br />

zwischen der I.S.AR.-Vertretung vor Ort und dem Leiter <strong>des</strong> <strong>Kinderhauses</strong><br />

gegeben hätte. Zudem wäre dies die Gelegenheit gewesen, gemeinsame<br />

bzw. auch differierende Grundhaltungen und für die Kooperation<br />

notwendige Kompromissvereinbarungen auszuhandeln und letztlich<br />

dann auch schriftlich zu fixieren. So ist es weniger die mangelnde Kommunikation<br />

zwischen den Akteuren, sondern vielmehr die mangelnde gemeinsame<br />

Handlungsstrategie, die die Kooperation zwischen den beiden Partnern<br />

belastet. Als kleinster gemeinsamer Nenner bleibt das Produkt: das erweiterte<br />

Angebot der Kurz-, Abend- und Samstagbetreuung durch qualifizierte<br />

Fachkräfte im Kinderhaus Regenbogen.<br />

Das ist sicherlich ein gemeinsames Ziel, das den Kern eines „Welfare<br />

Mixes“ ausmacht. <strong>Die</strong> Relevanz der in Kapitel 2.1 ausgeführten Analysen<br />

und theoretischen Hintergründe über die Logik der einzelnen Akteure aus<br />

den benannten vier Sektoren kommt an dieser Stelle vollends zum Tragen.<br />

Denn, so wird deutlich, eine gelungene Kooperation kommt nicht nur dadurch<br />

zustande, dass der eine Akteur an der Schwachstelle <strong>des</strong> anderen ansetzt<br />

und sich damit eine Lücke erschließt, die auf dem Defizit <strong>des</strong> Anderen<br />

fußt. <strong>Die</strong>s ist notwendig für das Zustandekommen einer Kooperation, jedoch<br />

nicht hinreichend für deren Gelingen. Vielmehr hängt die Nachhaltigkeit<br />

eines gemeinsamen „sozialen Unternehmens“ von einer hier gefundenen<br />

„hybriden Organisationsform“ ab, die quasi ein Konglomerat aus den<br />

Akteurslogiken der Involvierten darstellt – der Kompromiss, der nicht zu<br />

starke Widersprüche zum eigentlichen Handlungskontext <strong>des</strong> jeweiligen Akteurs<br />

auslöst.<br />

Trotz der geschilderten Differenzen haben beide Träger – die Kirchengemeinde<br />

vertreten durch den Leiter <strong>des</strong> <strong>Kinderhauses</strong> sowie der zweite<br />

Träger I.S.AR. – Interesse an einer Fortführung <strong>des</strong> Projektes, so dass die<br />

Bemühungen der letzten eineinhalb Jahre in Zukunft auch Früchte tragen<br />

können. Dass dies durchaus gelingen kann, zeigt die zunehmende Auslastung<br />

der Angebote. Derzeit ist ein gemeinsames Gespräch zwischen I.S.AR.<br />

und dem Leiter <strong>des</strong> <strong>Kinderhauses</strong> geplant, in der die Gestaltung der weite-<br />

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