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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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Hauptanteil der Befragten bilden, so dass unklar bleibt, inwiefern der Partner<br />

wirklich die Betreuung der Kinder im Alltag abdecken kann.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse hinsichtlich der Erwerbstätigkeit legen zwei Dinge offen:<br />

1. <strong>Die</strong> Mehrheit der befragten Eltern ist erwerbstätig und 2. überwiegt der<br />

Anteil der Teilzeitbeschäftigten in diesem Sample.<br />

Charakteristika der elterlichen Erwerbstätigkeit<br />

<strong>Die</strong> folgenden Ergebnisse spiegeln das im bun<strong>des</strong>deutschen Kontext weit<br />

verbreitete Vollzeit-Teilzeit-Erwerbsmodell von Elternpaaren wider. Knapp<br />

zwei Drittel der befragten Mütter, deren Kinder das Kinderhaus besuchen,<br />

gehen Teilzeit arbeiten (17 von 27). Weitaus geringer ist der Anteil der Vollzeiterwerbstätigen<br />

(n=5). Jeweils zwei der Befragten befinden sich entweder<br />

in Elternzeit, kombiniert mit einer Teilzeittätigkeit, oder sie sind Hausfrau.<br />

Das entsprechende Gegenbild zu den Erwerbsmustern der Mütter stellen<br />

die der Väter dar. Über vier Fünftel der Väter ist Vollzeit erwerbstätig (18<br />

von 22), während lediglich zwei bzw. einer der Befragten in Teilzeit sowie<br />

geringfügig bzw. beurlaubt ist. Angesichts dieser Ergebnisse ist davon auszugehen,<br />

dass mehrheitlich die Mütter, aufgrund <strong>des</strong> geringeren Erwerbsumfangs<br />

für die Betreuung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> zuständig sind.<br />

Der geringere Erwerbsumfang spiegelt sich ebenfalls in der zeitlichen<br />

Ausdehnung der Erwerbstätigkeit wider. Der größte Teil der Mütter arbeitet<br />

zwischen 20 und 30 Stunden in der Woche (12 von 28). Ein Fünftel arbeitet<br />

zwischen 10 und 20 Stunden. Jeweils ein knappes Viertel der Mütter arbeitet<br />

entweder zwischen 30 und 40 Stunden oder mehr als 40 Stunden pro Woche.<br />

Lediglich zwei der Mütter arbeiten wöchentlich bis zu 10 Stunden.<br />

Vergleicht man dies mit dem Arbeitsumfang der Väter, so wird deutlich,<br />

dass – nach Angaben der Befragten – die Väter sehr stark beruflich eingebunden<br />

sind. Gut zwei Drittel der Väter arbeitet mehr als 40 Stunden pro<br />

Woche (16 von 24). Ein Sechstel arbeitet regelmäßig 30 bis 40 Stunden.<br />

Weniger als 30 Stunden arbeitet nur ein geringer Teil der Väter; zwischen 10<br />

bis 20 Stunden bzw. 20 bis 30 Stunden sind es jeweils ein Befragter, während<br />

zwei der Väter bis zu 10 Stunden arbeiten. Auch hier zeigt sich somit<br />

ein geschlechtsspezifisches Rollenbild, das die obige Vermutung stützt, dass<br />

mehrheitlich Mütter für die Betreuung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> zuständig sind.<br />

Von Interesse ist aber nicht nur der Umfang, sondern auch Lage und Varianz<br />

in den Arbeitszeiten. Feste regelmäßige Arbeitszeiten (9 von 21) und<br />

Gleitzeit (6 von 21) machen bei den Müttern die am häufigsten genannte<br />

Arbeitsform aus. Heimarbeit, Schichtarbeit und unvorhergesehene Arbeitszeiten<br />

übt jeweils jede zehnte Mutter aus (je zwei der Befragten). Bei den<br />

Vätern zeigt sich, dass jeder zweite feste Arbeitszeiten hat, während jeweils<br />

ein Fünftel der Väter entweder in Gleitzeit arbeitet oder nicht kalkulierbare<br />

Arbeitszeiten hat (jeweils 5 von 24). Von zu Hause aus arbeiten lediglich<br />

zwei der Väter. Somit sind sowohl bei den Müttern als auch bei den Vätern<br />

überwiegend regelmäßige Arbeitszeiten vorzufinden. Bedeutsamster Unterschied<br />

besteht in den unvorhergesehen Arbeitszeiten: hier zeigt sich, dass<br />

Väter deutlich öfter flexibel einspringen müssen als die Mütter, was als eine<br />

weitere Unterstützung der eingangs genannten Annahme gelten kann.<br />

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