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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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Anbieter und Nutzer: Ein Funktions- und Organisationssystem im Spannungsverhältnis<br />

Alter der Kinder, 2. Erfahrung mit (institutioneller) außerfamilialer Kinderbetreuung<br />

und 3. Bekanntheit <strong>des</strong> <strong>Kinderhauses</strong>. Bei jüngeren Kindern ist<br />

der Einbezug vom älteren Bruder oder der älteren Schwester auch ein hilfreicher<br />

Einflussfaktor.<br />

Mit Blick auf das Alter stellen die Fachkräfte fest, dass bei jüngeren Kindern<br />

der Personal- bzw. Betreuungsaufwand um Vieles höher ist, als bei Älteren.<br />

Hier lassen sich also Parallelen zum „Regelangebot“ ziehen. Kommen<br />

die fehlende Erfahrung mit institutioneller Betreuung und der erste Besuch<br />

in der Einrichtung hinzu, dann steigen die Herausforderungen für einen gelingenden<br />

Übergang deutlich. Unabhängig vom Alter <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> ist immer<br />

eine Erzieherin für ein neues Kind in der Kurzzeitbetreuung zuständig.<br />

Nach dem Informationsaustausch mit den Eltern, nimmt sie das Kind in<br />

Empfang und begleitet es, bis es sich in den Alltag und eine Kindergruppe<br />

integriert hat. Zwar trägt das gesamte Kinderhaus-Team das „I.S.AR.“-Kind<br />

mit, aber wie im Regelsystem, ist erst einmal eine Bezugserzieherin für ein<br />

Kind bzw. eine Familie zuständig.<br />

Kommt ein Schulkind in die Kurzzeitbetreuung, so genügen nach Aussagen<br />

der Erzieherinnen ein kurzer Rundgang mit Erklärungen zum Haus und<br />

das Vorstellen anderer Kinder sowie Fachkräfte. Bisher konnte diese Altersgruppe<br />

von Kindern problemlos und ohne Aufwand in den Alltag der Einrichtung<br />

involviert werden. Hilfreich ist hier sicher, dass die Kinder „ganz<br />

normal“ in die Aktivitäten, Projekte und Ausflüge der Einrichtung eingebunden<br />

werden und nicht in einer „gesonderten“ Gruppe, isoliert vom Kita-<br />

Alltag sind. Im folgenden Interviewausschnitt schildern die Erzieherinnen,<br />

wie den Kindern – sowohl jenen in der Kurzzeit-, als auch in der Regelbetreuung<br />

– der Übergang gelingt.<br />

Erz.1: „Vor allem auch die Schulkinder, finde ich (Erz.2: <strong>Die</strong> sind super easy.),<br />

ja die brauchen zum großen Teil wirklich überhaupt gar keine Eingewöhnung<br />

in dem Sinne. <strong>Die</strong> brauchen eine Hausführung, wo ist der Platz (E2: Stellen die<br />

Leute noch vor.). <strong>Die</strong> integrieren sich so toll! Das ist schon echt super, also wir<br />

haben bisher noch gar keine anderen Beispiele von Schulkindern jetzt.<br />

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Erz.2: Wobei sich auch unsere Kinder gut integrieren finde ich. (Erz. 3: Ja.)<br />

Das kommt auch noch dazu (Erz.1: Ja genau.). Dadurch, dass es sehr groß ist<br />

und die Kinder schon auch sehr kontaktfreudig sind, merkt man schon sie gehen<br />

ganz anders auf alle zu. ‚Was machst du hier? Wer bist du? Wo kommst du her?<br />

Gut, willst du mitkommen?’ Schön, also, es ist schon auch was Besonderes da zu<br />

sagen ‚Hey, ich hab jetzt mit dem gespielt oder mit der’.<br />

Erz.1: Und dann ist es einfach ein großes Haus, wo man viel erleben kann oder<br />

wenn man einfach nur eine Woche da ist, dann ist es, glaub ich, einfach wie ein<br />

Riesenspielplatz für die Kinder.“ (ZN 204-218)<br />

<strong>Die</strong> Eingewöhnungsstrategie, das Kind zu begleiten und in den Ablauf<br />

<strong>des</strong> Kinderhausalltages zu integrieren, scheint sich insbesondere für ältere<br />

bzw. selbständige Kinder zu bewähren. Da die Betreuung sich meist über<br />

eine kurze, überschaubare Zeit verteilt, bleibt damit für die Kinder ein kleines<br />

Abenteuer verbunden: neue Kinder, neue Freunde und ein neuer Erlebnisraum.<br />

Im letzten Sommer gab es zudem den Fall, dass Kinder aus einer

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