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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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Anbieter und Nutzer: Ein Funktions- und Organisationssystem im Spannungsverhältnis<br />

Nachfrage ergeben. Hinzu kommen die steigenden Ansprüche an die frühkindliche<br />

Bildung und damit verbunden die Umsetzung <strong>des</strong> Orientierungsplanes<br />

28 und der Stärkung <strong>des</strong> Bildungsauftrages in den Kita’s. Neben der<br />

Forderung nach mehr Angeboten, bestimmen also auch Themen, wie der<br />

„Ausbau von Kindertageseinrichtungen zu Bildungseinrichtungen“ (ZN 238), die politische<br />

Agenda in Stuttgart. <strong>Die</strong> beiden Interviewten machen deutlich, dass<br />

sich die Stadt Stuttgart angesichts dieser Herausforderungen bemüht, die<br />

Angebotsstrukturen weiter zu entwickeln und entsprechend zu verändern.<br />

„Wir sind in einem ständigen Prozess drin, Angebote zu verändern, weil wir merken,<br />

dass sich die Nachfrage natürlich verändert, gerade im Kleinkindbereich viel Teilzeit gesucht<br />

wird. Und wir jetzt auch durch die rückläufigen Kinderzahlen im drei- bis sechsjährigen<br />

Bereich, wir jetzt Raum- und Platzressourcen haben, um jetzt umzustrukturieren.<br />

Und das ist jetzt halt die Herausforderung, die jetzt ansteht. Wie können wir die<br />

vorhandenen Ressourcen bedarfsgerecht anders nutzen.“ (FN 214-219)<br />

Wie im Zitat deutlich wird, setzt die Stadt Stuttgart, um der steigenden<br />

Nachfrage von Seiten der Eltern gerecht zu werden, sowohl auf einen Umbau-<br />

oder Umstrukturierungsprozess vorhandener Kindergartenplätze als<br />

auch auf den Ausbau von Angeboten in Gestalt von Neubauten (vgl. Kapitel<br />

1.3.2). Angesichts der vom Bund angestrebten Zielmarke einer Versorgungsquote<br />

von 35% bis 2013 für Kinder unter drei Jahren, ist von den<br />

Kommunen eine enorme Ausbaudynamik gefordert, die mehrerer paralleler<br />

Strategien bedarf (vgl. TAG-Bericht 2007). Wenngleich sich die Stadt bereits<br />

sehr bemüht, den Ausbauprozess effizient und bedarfsgerecht voran zu<br />

treiben, wird zugleich deutlich, dass Raum- und Platz, als auch Finanzressourcen<br />

ein Hemmnis für die Entwicklung darstellen.<br />

Wie bereits in Kapitel 1.3.2 (� Bericht der Verwaltung zur Entwicklung<br />

der Tagesbetreuung in Stuttgart) skizziert, nehmen in diesem Prozess die<br />

veränderten zeitlichen Bedarfe von Familien eine Rolle ein, wenngleich die<br />

Befragten dies eher als eine Nebenbaustelle im gesamten Ausbau darstellen.<br />

<strong>Die</strong>s liegt vor allem daran, dass derzeit keine Erkenntnisse über das Nachfrageverhalten<br />

der Eltern vorliegen. Aufgrund ihrer Erfahrungen in der Bereitstellung<br />

von Betreuungsangeboten, bezweifeln die beiden Vertreterinnen,<br />

dass Eltern wirklich regelmäßig einen Bedarf bis 20 Uhr haben.<br />

„Andere Erfahrungen sagen, Eltern brauchen die Option, wenn mal irgendwas im Job<br />

ist, dass sie dann theoretisch länger die Kinder in der Einrichtung lassen können. Das<br />

macht’s dann aber auch schwierig auf so eine Gruppe vollständig und komplett immer zu<br />

führen, wenn dann nur noch 3-4 Kinder da sind. Das ist für uns nicht machbar und auch<br />

für den Träger nicht. Und da ist unser Vorschlag, z.B. eher zu sagen, könnt’ ihr auch<br />

über Elternselbsthilfe was organisieren. Aber Regenbogen muss jetzt seinen Weg auspro-<br />

28 In Baden-Württemberg wird seit 2005 der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung als Gesamtkonzept<br />

für alle Tageseinrichtungen für Kinder erprobt und ab Herbst 2009 für alle Kindertageseinrichtungen<br />

in Baden-Württemberg verbindlich sein. Wie die anderen in Deutschland<br />

existierenden Bildungspläne gilt auch dieses Konzept als Handlungsempfehlung für die pädagogische<br />

Praxis in den Kita’s.<br />

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