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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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Anbieter und Nutzer: Ein Funktions- und Organisationssystem im Spannungsverhältnis<br />

- <strong>Die</strong>s geht einher mit der Haltung, dass nicht alle Betreuungsbedarfe über<br />

Kitas abgedeckt werden sollten (vier von 16 Befragten).<br />

Es zeigt sich, dass es vielfältige Gründe für die Nicht-Inanspruchnahme<br />

der erweiterten Angebote von I.S.AR. gibt. Neben der Tatsache, dass einfach<br />

kein Bedarf besteht, stellen die Kosten sowie die bereits vorhandene<br />

(womöglich kostengünstigere) Betreuungslösung wichtige Einflussgrößen<br />

dar.<br />

Dass private Netzwerke und Betreuungslösungen eine wichtige Rolle bei<br />

der Organisation <strong>des</strong> Familienalltags spielen, belegen auch die folgenden<br />

Antwortmuster. <strong>Die</strong> Eltern wurden gefragt, ob das Kinderhaus bereits vor<br />

den I.S.AR.-Angeboten den eigenen Betreuungsbedarf abgedeckt hat und<br />

wenn nicht, wer in diesem Fall die Betreuung übernahm. Mehrheitlich deckte<br />

das Kinderhaus im vergangenem Jahr den Betreuungsbedarf der Eltern ab<br />

(n=19), während 11 Befragte äußerten, dass ihr Bedarf nicht abgedeckt<br />

wurde.<br />

Um herauszufinden, wie diese Eltern die „Betreuungslücke“ geschlossen<br />

haben bzw. immer noch schließen, war von Interesse, wer zu diesen Zeiten<br />

die Betreuungszeiten abdeckt. Hier bildet sich, wie bereits aus anderen Studien<br />

bekannt, das „typische Betreuungspatchwork“ aus Freunden, Großeltern<br />

oder Tagesmutter ab. In diesem Sample überwiegen die Nachbarn bzw.<br />

Freunde, die aushelfen (9 von 15 Befragten), gefolgt von den Großeltern (7<br />

von 15) sowie Babysitter (5 von 15). Von einem guten Viertel der Befragten<br />

wird die zusätzliche Betreuung durch eine Tagesmutter bzw. Verwandte<br />

(jeweils 4 von 15) abgedeckt. Weniger häufig springt der Partner (3 von 15)<br />

oder sonstige Einrichtungen (eine Nennung) ein, um den zusätzlichen<br />

Betreuungsbedarf abzudecken. Häufig greifen Eltern auf mehrere Möglichkeiten<br />

zurück, um die Betreuung für ihr Kind zu sichern (ein Drittel der Befragten);<br />

entweder nutzen sie diese Betreuungsmöglichkeiten gleichzeitig<br />

bzw. in Kombination miteinander oder wahlweise, nach dem Prinzip, wer<br />

gerade greifbar ist.<br />

Neben diesen Auskünften über die konkrete Bedarfslage und Motive der<br />

Eltern, wurde im Vorfeld der Befragung davon ausgegangen, dass auch indirekte<br />

Einflussgrößen, wie die eigene Haltung zu Betreuungszeiten am Abend<br />

bzw. Samstag oder die soziale Kontrolle durch andere im Umfeld der<br />

Familie, entscheidend für die Festlegung der Betreuungszeiten der Kinder<br />

sind. Ein Blick auf die Graphik (Abb. 5) zeigt, dass die Angaben der Eltern<br />

dies nicht ganz bestätigen.<br />

Bedenken zur Nutzung von I.S.AR bei bestimmten Gelegenheiten differieren<br />

bei den Nichtnutzern, je nach Anlass. So hat beispielsweise jeder<br />

zweite Befragte (13 von 25) Probleme damit, seine Kinder am Abend<br />

betreuen zu lassen. In Notsituationen dagegen würden 18 von 25 Befragten<br />

auf I.S.AR zurückgreifen. Am Samstag haben etwa 7 von 25 geringfügige<br />

Probleme damit, ihre Kinder familienextern zu betreuen. Damit überwiegt<br />

die Zustimmung für die Nutzung der Angebote am Samstag sowie im Notfall<br />

(vgl. Abb.7). Bei der Samstags- und Notfallbetreuung zeigt sich kein Unterschied<br />

zu den Nutzern der I.S.AR.-Angebote. Einzig bei der Betreuung<br />

am Abend zeigen die Nutzer eine andere Meinung: sie haben überwiegend<br />

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