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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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einen viel direkteren Zugriff auf die Erzieherin haben. Zwar werden keine<br />

großen Aktionen am Abend mehr gestartet, aber als dritten Aspekt haben<br />

die Eltern berichtet, dass die Kinder die unternommenen Ausflüge nach<br />

draußen, in die Bauernmarkthalle oder das nahe liegende Geschäft, um das<br />

Abendbrot zu besorgen, als sehr positiv erlebt haben. Es ist etwas Besonderes,<br />

vor allem, wenn sie nur gelegentlich in der Abendbetreuung sind und<br />

das entsprechend wahrnehmen. Insgesamt scheint die ruhige Abendgestaltung<br />

in kleiner, überschaubarer Runde auf die Bedürfnisse der Kinder gut<br />

abgestimmt zu sein (vgl. hierzu auch Kapitel 3.5).<br />

So lassen sich die Erfahrungen, von denen an dieser Stelle lediglich ein<br />

Ausschnitt benannt werden kann, als durchweg positiv zusammenfassen.<br />

Was den Eltern auffällt ist, dass die Kinder am Abend müde und erschöpft<br />

sind von ihrem langen Tag im Kinderhaus bzw. der Schule und im Kinderhaus.<br />

<strong>Die</strong> Kinder sind dann „einfach todmüde und wirklich dann reif fürs Bett“<br />

(Frau Fammels, 70). <strong>Die</strong> folgende Mutter berichtet:<br />

„Ich hab den Eindruck, dass er sich wohl gefühlt hat. Das war dann diese Woche<br />

einmal, da hab ich wo’s absehbar war, dass er eventuell länger bleibt und dann<br />

hab ich am Abend zu meinem Partner gesagt, sag’s ihm doch vorher schon, dass er<br />

sich darauf einstellt. Und dann hat er so gesagt ‚Das macht mir nichts aus’. Wobei,<br />

was ich merk ist, dass er dann fertig ist, so einfach weinerlich oder erledigt ist<br />

von so einem langen Tag. Aber manchmal hab ich auch das Gefühl er genießt es<br />

dann allein mit der Erzieherin, was mich ja wundert, weil ich denk, alle werden<br />

abgeholt und er blieb übrig, aber sie machen ja dann auch immer noch was backen<br />

noch Plätzl oder was. Also unser Eindruck und die Erzieherinnen haben jetzt<br />

auch nix anderes erzählt, dass er jetzt geweint hätte oder so.“ (Frau Cramer,<br />

ZN 131-139)<br />

In den Ausführungen von Frau Cramer wird deutlich, was alle Eltern berichten,<br />

die das Abendangebot im Haus bereits genutzt haben: die Kinder<br />

fühlen sich wohl im Kinderhaus, genießen das ruhige Ausklingen <strong>des</strong> Tages<br />

mit der Erzieherin. Zugleich sind sie dann aber auch geschafft vom Tag,<br />

wenn die Eltern sie im Kinderhaus abholen. Für Eltern mit Schulkindern ist<br />

dies ein häufig benannter Grund, nur im Notfall das Abendangebot im<br />

Haus zu nutzen. Wenn die Kinder am nächsten Tag wieder früh aufstehen<br />

müssen, ziehen sie eine Betreuung durch den Babysitter oder die Großeltern<br />

zu Hause vor.<br />

„Mhhh, also unter der Woche ist das Problem abends, also er fängt morgens um<br />

acht an, dann ist der Tag extrem lang für ihn. Also ich denk, wenn ich jetzt sagen<br />

könnte, wir gehen ganz locker um 10 rüber dann hätt’ ich kein Problem, dass<br />

er dann bis um acht dort bleibt. Also das ist bei mir einfach so durch das dass der<br />

Tag so früh beginnt, muss er auch irgendwann zu Ende sein.“ (Frau Dunkel,<br />

ZN 281-284)<br />

128<br />

„<strong>Die</strong> Abendbetreuung die würd’ ich nur dann in Notfällen in Anspruch nehmen,<br />

diese verlängerte wie gesagt ungern weil das hatte ich ja auch schon gesagt weil<br />

wenn das Kind, die Yvonne am nächsten Tag Schule hat und die kommt dann so<br />

spät nach Hause das ist natürlich sehr schwierig - bis die dann im Bett ist und alles<br />

und wenn sie dann um 8Uhr wieder Schule hat dann ist das sehr sehr schwie-

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