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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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Anbieter und Nutzer: Ein Funktions- und Organisationssystem im Spannungsverhältnis<br />

diejenigen Aspekte benannt, die für das Betreuungsarrangement von Bedeutung<br />

sind. Wie eingangs bereits kurz erwähnt, nehmen mit zunehmendem<br />

Alter der Kinder Hobbys eine wichtige Rolle im Alltag ein. <strong>Die</strong> Eltern legen<br />

auch Wert darauf, dass die Kinder Freizeitaktivitäten, wie z.B. Sport, Musik<br />

oder eine Sprache lernen, verfolgen. Verbunden mit der Wahrnehmung dieser<br />

Angebote ist immer das „Taxiunternehmen Mama“ sowie ein zusätzlicher<br />

Organisationsaufwand, die Zeiten der Kinder im Kinderhaus und/oder<br />

Schule, mit denen der eigenen Zeiten abzustimmen. Bei der Frage, was sie<br />

sich neben einer passgenauen Betreuungslösung an weiterer Unterstützung<br />

in ihrer Vereinbarkeit wünschen würden, haben die Mütter mehrheitlich die<br />

Vernetzung von Angeboten im sozialen Nahraum benannt. <strong>Die</strong> Bündelung<br />

und Vernetzung von Betreuungsangeboten mit Sport- und Freizeitaktivitäten<br />

oder der Kooperation der Kita mit Therapeuten und Beratungsstellen würde<br />

die Eltern (=Mütter) deutlich von der Organisation und „Taxidiensten“ entlasten.<br />

<strong>Die</strong> Wahrnehmung und Perspektive auf die aktuelle Debatte über Familienpolitik<br />

wird zwar wesentlich durch das Alter der Kinder beeinflusst, aber von<br />

allen Befragten wird begrüßt, dass ein Ausbau von Angeboten in der Kindertagesbetreuung<br />

angestrebt wird. Kritisiert wird, dass trotz den politischen<br />

Reden zu wenige Taten folgen; für das Ziel „kinderfreundliches Stuttgart“<br />

sind mehr Qualität und demzufolge mehr finanzielle wie personelle<br />

Ressourcen notwendig. Das betrifft nicht nur den Bereich der Kindertagesbetreuung,<br />

sondern auch den der Schule und den hier forcierten Ausbau<br />

von Ganztagsstrukturen.<br />

3.4.2.6 Fazit: Das Angebot für „den ganz normalen Notfall“<br />

Bei den Ergebnissen sind eindeutige Zusammenhänge zur schriftlichen Elternbefragung<br />

sowie der Diskussionsrunde mit dem Elternbeirat erkennbar.<br />

Einige Aspekte wurden in diesem Kapitel wieder benannt und aufgegriffen.<br />

Gewinnbringend, und dies ist die Bereicherung der qualitativen Forschungsmethode,<br />

sind die Einblicke in die Herausforderungen <strong>des</strong> Familienalltags,<br />

die Einschätzungen und Erlebnisse der befragten Mütter. Für die<br />

Entwicklung bedarfsgerechter Bildungs- und Betreuungsangebote sind diese<br />

von elementarer Bedeutung. Über fachliche und organisatorische Standards<br />

sowie der Stärkung <strong>des</strong> Bildungsauftrags hinaus, lassen sich demnach aus<br />

den Schilderungen der Eltern wichtige Dimensionen von „Qualität“ flexibler<br />

Kindertagesbetreuung herausfiltern. Hier geht es um die Feinabstimmungen<br />

in der Angebotsgestaltung, um die Frage, was wie in welchem Umfang<br />

oder in welcher Form benötigt wird. Zusammengefasst geht es um die<br />

Frage: Welche Angebote brauchen Familien heute?<br />

Eine der Antworten ist, dass sie eine qualitativ gute und verlässliche, eine<br />

flexible und bezahlbare Lösung für den Fall der Fälle, den alltäglichen Notfall<br />

benötigen.<br />

„Ich nutze die Möglichkeit nicht soo oft, aber es ist ein tolles Gefühl, dass man<br />

einfach weiß: Das existiert und wenn es eng ist, Not am Mann, dann kann ich<br />

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