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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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5.5 Anmerkungen der Eltern im Fragebogen<br />

Folgende Anmerkungen und Kommentare, die die Eltern am Ende <strong>des</strong> Fragebogens<br />

geben konnten, spiegeln die Komplexität der Thematik und auch<br />

die teils sehr unterschiedlichen Einschätzungen der Eltern gut wider:<br />

„<strong>Die</strong> neuen Betreuungsangebote sollten von Eltern genutzt werden, die z.B. an Samstagen<br />

oder manchmal abends arbeiten müssen oder eine Notfallbetreuung brauchen. Man<br />

sollte jedoch darauf achten, dass eine ausgedehnte Betreuung am Abend und an Samstagen<br />

nicht als Ersatz für die Betreuung in der Familie durch die Eltern gesehen wird, die<br />

vielleicht aus Bequemlichkeit ihre Kinder lieber von Anderen erziehen lassen. <strong>Die</strong> Geborgenheit<br />

einer Familie mit Geschwistern und gemeinsame Unternehmen (z.B. Sport) mit<br />

den Eltern können nicht durch ‚fremde’ Personen ersetzt werden.“<br />

„Der Preis für I.S.AR. ist viel zu hoch.“<br />

„Ich finde es toll, dass es die I.S.AR. gibt, jedoch werden viele Eltern aus finanziellen<br />

Gründen abwägen, ob es im privaten Bereich nicht jemand gibt, der auf das Kind aufpasst.“<br />

„<strong>Die</strong> Ausweitung der Angebote auf Kleinkinder ist sehr wichtig, um eine Komplettlösung<br />

für Familien mit Kindern in verschiedenem Alter zu ermöglichen.“<br />

„Gut wäre, wenn auch Kinder unter 3 Jahren betreut werden könnten.“<br />

„Auch wenn für unsere Familie das Angebot der I.S.AR. nicht notwendig ist, finde ich<br />

es super, dass so eine Möglichkeit in Verbindung mit einer Tagesstätte zur Verfügung<br />

steht.“<br />

„Das Angebot erweitert den Spielraum bei Teilzeit-Jobsuche, selbst wenn es nur für Notfälle<br />

genutzt wird.“<br />

„Wir würden das Samstagsangebot öfter nutzen, wenn es nicht so teuer wäre!!“<br />

„Ich/ Wir finden das Angebot von I.S.AR. gut und begrüßenswert, würden es aber nur<br />

in Ausnahme-/Notfällen in Anspruch nehmen. Möchte auch Folgen<strong>des</strong> zu bedenken geben:<br />

Ich werde auch in Zukunft meinem Arbeitgeber nicht über das Betreuungsangebot<br />

von I.S.AR. informieren, weil ich z.B. nicht möchte, dass davon ausgegangen wird, dass<br />

ich bis in die Abendstunden hinein arbeiten kann. Ich finde z.B. ein gewisser ‚Respekt’<br />

für die Doppelbelastung Familie – Beruf sollte in Form von familienfreundlichen Arbeitszeiten<br />

eingefordert werden können.“<br />

<strong>Die</strong> Zitate deuten bereits benannte, aber auch neue Problemfelder an,<br />

wie die mögliche Dominanz von Seiten der Erwerbswelt und die mögliche<br />

Geringschätzung der Familie oder Familienarbeit. Genauso wird aber auch<br />

die Befürchtung geäußert, dass Eltern ohne konkreten Bedarf die Betreuung<br />

in der Einrichtung ausdehnen und es sich damit „leicht machen“.<br />

Es zeigt sich, dass das Nutzungsverhalten der Eltern und damit die<br />

Sichtbarkeit eines Bedarfs, von vielen Bedingungsfaktoren abhängt: dies<br />

können eigene Haltungen zur Verantwortung der Eltern sein, die mit der<br />

Betreuung verbundenen Kosten oder aber auch die Sorge um den „Übergriff“<br />

<strong>des</strong> Arbeitgebers.<br />

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