Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

Anbieter und Nutzer: Ein Funktions- und Organisationssystem im Spannungsverhältnis
bis die Erzieherin mit dem Kind in der Einrichtung ist, ist die hälfte der
Betreuungszeit schon verstrichen. Insgesamt erscheint diese Transportfrage
aus Sicht der Erzieherinnen noch ein ungelöstes Problem, wo es noch keine
zufrieden stellende Lösung für die Fachkräfte bzw. die Kinder gibt.
Wie bei der Transportfrage ergibt sich ebenso an anderen Stellen die
Frage des genauen Abrechnungsprozederes. Beispielsweise ist es fast die
Regel dass Eltern bei der Abholung des Kindes noch das Gespräch mit der
Erzieherin suchen. Dies kann einige Zeit einnehmen, so dass die eigentlich
gebuchte (und damit bezahlte Zeit) überschritten wird. Die Erzieherinnen
werten diese Tür- und Angelgespräche mit den Eltern als sehr wichtig, so
dass sie dem auch Zeit einräumen. Es stellt sich aber die Frage, ob sie diese
Zeit dann – konsequent gedacht – dem Träger I.S.AR. in Rechnung stellen,
der wiederum keine Einnahmen hierfür hat. So ist grundsätzlich offen, wie
und in welchem Rahmen Elternarbeit für diese Angebote geleistet werden
kann. Wie beim Regelangebot auch, ist Elternarbeit ein wichtiger Bestandteil
für die erweiterten Bausteine, denn der Austausch mit den Eltern ist ein bedeutsames
Element für die pädagogische Arbeit mit den Kindern. In ähnlicher
Weise ergeben sich Unklarheiten für die von den Fachkräften vorgenommene
Vor- und Nachbereitung von Angeboten sowie für Organisatorisches
(Anfragen von Eltern) im Kita-Alltag. Hier gilt es noch genauere Abrechnungsformen
für diese Arbeiten, bei denen in erster Linie mehr Kosten
verursacht, als Einnahmen erzielt werden, mit dem Träger I.S.AR. festzulegen.
Im Grunde müssten die Elemente Elternarbeit, Vor- und Nachbereitung
und die Abwicklung von Anfragen im Rahmen der Regelsätze für eine
Betreuungsstunde bereits kalkuliert werden, was aber wiederum mit einer
Preissteigerung verbunden wäre.
Eine weitere Unklarheit von Seiten der Fachkräfte ergibt sich in der Frage,
ab welchem Moment sie die Grenze der Machbarkeit einer Betreuung
setzen können oder sollen. Ein Dilemma ergibt sich dabei nicht nur für die
Fachkräfte selbst in der Frage, wie eine Situation wie unten beschrieben,
bewältigt werden kann. Vielmehr ergibt sich auch die Anforderung, zu entscheiden,
welchen Eltern (mit Bedarf) man in dieser Situation absagt.
Erz.2: „Aber wenn ich mir da jetzt vorstelle, man hat an einem Tag fünf neue
und die bleiben nur einen Tag, das finde ich, das wär schon so was, wo man sich
überlegen muss, wie kriegen wir es jetzt hin, dass wir den Kindern hier auch noch
gerecht werden.“
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Erz.1: „Ich denke aber auch, wir müssen uns da die Option offen lassen, da zu
sagen, ok, es geht einfach nicht.“
Allgemeine Zustimmung
Erz.1: „Und eben dann auch gerade mit den Krippenkindern, dass man sagt, ok,
das eine ist in der Kombination jetzt vielleicht möglich oder das vierte kann ich
verantworten, dass ich die Betreuung so mach und im anderen Fall eben nicht.
Und das ist eben eine Sache die man im Vorhinein vielleicht gar nicht festlegen
kann.“
Erz.2: „Und da ist ja dann auch die Frage, welchen Eltern sagst du ab.“