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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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Anbieter und Nutzer: Ein Funktions- und Organisationssystem im Spannungsverhältnis<br />

Insgesamt weist das Sample der Mütter mit Blick auf den Erwerbsumfang<br />

sowie die Merkmale der Arbeitszeiten nur eine geringe Heterogenität auf.<br />

<strong>Die</strong> Mehrheit der Frauen ist Teilzeit erwerbstätig, in einem Umfang von 20<br />

bis 30 Stunden. <strong>Die</strong>se sind wiederum meist konstant und planbar.<br />

Wesentliches Merkmal der väterlichen Erwerbsarbeit ist die Vollzeiterwerbstätigkeit<br />

in einem Umfang von über 30 bzw. in der Regel über 40<br />

Stunden. <strong>Die</strong>se Arbeitszeiten sind, wie es sich bei den Müttern ebenfalls gezeigt<br />

hat, jedoch recht konstant und kaum variabel.<br />

Zwischenfazit<br />

In diesem ersten Teil ging es darum, ein Bild über die Erwerbsmuster bzw.<br />

Haushaltskonstellationen der Elternschaft <strong>des</strong> <strong>Kinderhauses</strong> zu erhalten. Es<br />

wird davon ausgegangen, dass die Zusammensetzung <strong>des</strong> Haushaltes sowie<br />

der Umfang und die Lage der Arbeitszeiten im Tagesverlauf einen Einfluss<br />

auf das Betreuungsarrangement <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> haben. Demnach sind diese<br />

Charakteristika von Relevanz zur Erfassung <strong>des</strong> Nutzerverhaltens der Eltern.<br />

<strong>Die</strong> Eltern <strong>des</strong> befragten Samples leben mehrheitlich mit einem (ehelichen)<br />

Partner in einem Haushalt, während nur eine geringe Anzahl allein erziehend<br />

bzw. ohne Partner im Haushalt ist. Werden Partner als Betreuungsressource<br />

begriffen, so können sehr viele Eltern auf diese zurückgreifen. In<br />

welchem Umfang dies tatsächlich geschehen kann, legen die Daten nicht offen.<br />

Da aber die Mehrheit der Väter Vollzeit bzw. mehr als 40 Stunden beschäftigt<br />

ist, kann davon ausgegangen werden, dass es für die Mutter nur<br />

sehr eingeschränkt möglich ist, auf die Betreuungsressource ‚Partner’ zurückgreifen<br />

zu können. Aus väterlicher Sicht stellt sich dies anders dar: Väter<br />

können durchaus auf die Partnerin als ‚Ressource’ zurückgreifen.<br />

Interessant ist, dass die befragten Eltern recht konstante, feste Arbeitszeiten<br />

haben. Das bedeutet, der Alltag ist weitestgehend von Seiten der Erwerbsarbeit<br />

planbar. Lediglich ein Zehntel der Mütter bzw. ein Fünftel der<br />

Väter geben an, unvorhersehbare Arbeitszeiten zu haben. Mit Blick auf die<br />

bestehenden Erwerbskonstellationen in der Partnerschaft wird deutlich,<br />

dass nur in einem Fall beide Elternteile unvorhergesehene Arbeitszeiten haben.<br />

Bei allen anderen Befragten arbeitet min<strong>des</strong>tens ein Partner im Rahmen<br />

fester bzw. planbarer Arbeitszeiten. Gleitzeit- bzw. Telearbeitsmodelle sind<br />

darüber hinaus recht häufig in dieser Elternschaft vertreten.<br />

Wenn diese Angaben eine Grundlage für eine Einschätzung der aktuellen<br />

Bedarfssituation der Eltern darstellen, so ist erst einmal nicht davon auszugehen,<br />

dass die befragten Eltern erweiterte und flexible Angebote unbedingt<br />

benötigen, um ihren Alltag zu bewältigen: Arbeitszeiten scheinen konstant<br />

und die Mehrheit der befragten Mütter arbeitet in einer Form von Teilzeitbeschäftigung,<br />

so dass davon auszugehen ist, dass die Betreuung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong><br />

in diesen Fällen privat organisiert wird. Bedarf entsteht dann, wenn die Arbeitszeiten<br />

– unabhängig davon, ob Vollzeit oder Teilzeit – insofern variabel<br />

sind, als dass sie sich in den frühen Morgen (vor 7 Uhr) oder in den späten<br />

Abend (ab 20 Uhr) verschieben.<br />

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