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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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Anbieter und Nutzer: Ein Funktions- und Organisationssystem im Spannungsverhältnis<br />

3 Anbieter und Nutzer: Ein Funktions- und<br />

Organisationssystem im Spannungsverhältnis<br />

3.1 Gemeinsames Ziel – unterschiedliche Pfade?<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung und Gestaltung der erweiterten<br />

Angebote aus der Perspektive der (Träger-)<br />

Akteure<br />

3.1.1 Einleitung<br />

Das Kooperationsprojekt zwischen der Kirchegemeinde St. Elisabeth sowie<br />

der I.S.AR. gGmbH steht exemplarisch für das Bemühen auf die veränderten<br />

Bedarfslagen von Familien zu reagieren. <strong>Die</strong>s kann nicht immer im<br />

Rahmen der finanziellen wie personellen Ressourcen eines einzigen Trägers<br />

geleistet werden, so dass seit einigen Jahren in diesem Zusammenhang vielerorts<br />

öffentlich-private Partnerschaften (öpp), oder auch „public-privatepartnership“<br />

(ppp) genannt, entstanden sind (vgl. hierzu Kapitel 2.1). In diesen<br />

Kooperationsverbänden finden sich meist öffentliche Träger, wie z.B.<br />

eine Kommune, Unternehmen oder private Träger, um ein soziales Projekt<br />

gemeinsam zu organisieren und finanzieren. Gerade im Kontext der Kinderbetreuung<br />

ist diese Ressourcenverbindung ein beliebtes Vorgehen geworden,<br />

denn angesichts der Finanznot vieler Kommunen, dem steigenden<br />

bzw. sich ausdifferenzierenden Betreuungsbedarf von (berufstätigen) Eltern<br />

und dem zeitgleich beklagten Fachkräftemangel von Seiten der Wirtschaft,<br />

können mit der „gemeinsamen Sache“ in der Kinderbetreuung synergetische<br />

Effekte erzielt und ein Angebot überhaupt erst ermöglicht werden. <strong>Die</strong>se<br />

Form von wohlfahrtspluralistischem Arrangement setzt sich immer häufiger<br />

in den Angeboten sozialer <strong>Die</strong>nste durch (vgl. Evers/Olk 1996; Evers et al.<br />

2002).<br />

Um eine positive Verbindung für alle erreichen zu können, müssen Zuständigkeitsbereiche<br />

geklärt, Finanzierungsgrundlagen gesichert und gemeinsame<br />

Zielsetzungen ausgehandelt werden. Bei der Vorstellung <strong>des</strong> heuristischen<br />

Analyserahmens (Kapitel 2.1) wurde bereits deutlich, welche Herausforderungen<br />

für Akteure aus unterschiedlichen Handlungskontexten im<br />

Rahmen einer „hybriden Organisationsform“ entstehen. Denn obwohl sie<br />

sich wechselseitig ergänzen, „weisen sie immer auch wechselseitige Unvereinbarkeiten<br />

auf, die sich in Konflikten niederschlagen können“ (Evers/Olk<br />

1996: 16). So ist eine gemeinsame Verständigung keinesfalls selbstverständlich;<br />

nicht nur, weil jeder ein spezifisches, durch sein Feld geprägtes Interesse<br />

verfolgt, sondern in das Handeln der Einzelnen spielen in der Regel differierende<br />

Haltungen und Ziele hinein, die zu unterschiedlichen Problemwahrnehmungen,<br />

Lösungsansätzen und Bewältigungsstrategien führen können.<br />

Mit Blick auf die Formulierung von Zielen markiert die Frage über den<br />

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