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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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Anbieter und Nutzer: Ein Funktions- und Organisationssystem im Spannungsverhältnis<br />

mustern – v.a. mit Blick auf die zukünftige Nutzung – wird deutlich, dass<br />

Eltern das Angebot in erster Linie im „Notfall“ nutzen würden.<br />

Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Befunde bezüglich<br />

der eigenen Position oder Einschätzung sowie der sozialen Erwünschtheit<br />

im Umfeld bei Nutzung der Angebote. Im Notfall erscheint es für die<br />

Mehrheit der Befragten weniger ein Problem zu sein, das Angebot zu nutzen,<br />

ebenso verhält es sich mit der Einschätzung der sozialen Erwünschtheit.<br />

Bei den Angeboten am Abend und samstags sind die Eltern jedoch<br />

deutlich zurückhaltender in der Einschätzung. Besonders bei der Betreuung<br />

am Abend fällt auf, dass über die Hälfte der Befragten ein Problem damit<br />

hat, das Kind um diese Uhrzeit zu betreuen. Dagegen ist die Samstagsbetreuung<br />

weniger problematisch, auch was die soziale Kontrolle im Umfeld<br />

der Familie anbelangt.<br />

Deutlich wurde bei den Anmerkungen mancher Eltern (vgl. Anhang 5.5),<br />

dass einige Eltern mehrere Kinder in verschiedenen Altersstufen haben,<br />

insbesondere Kinder unter drei Jahren. Da die Betreuung der Kleinkinder<br />

zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht möglich war, merkten die Befragten<br />

an, dass verschiedene Betreuungslösungen für die Kinder – wie jetzt am<br />

Samstag – keinen Sinn machen. Demnach organisieren sie die Betreuung der<br />

Kinder so, dass alle gemeinsam versorgt sind.<br />

Zusammenfassend legen die Ergebnisse folgende Aspekte offen:<br />

• Obwohl das konkrete Nutzerverhalten dies nicht eindeutig zeigt, besteht<br />

in der Elternschaft trotzdem der Bedarf nach erweiterten Angebotsformen.<br />

• <strong>Die</strong>se würden sie, je nach Erwerbsmuster und Familienkonstellation,<br />

nicht unbedingt regelmäßig nutzen, aber im Notfall stellen die Angebote<br />

eine wichtige Stütze im Alltag dar.<br />

• <strong>Die</strong> Kosten, als auch die Bedenken bezüglich der Befindlichkeit <strong>des</strong><br />

Kin<strong>des</strong> (z.B. Müdigkeit, Überanstrengung, Schlafrhythmus) beeinflussen<br />

das Nutzerverhalten der Eltern – jenseits <strong>des</strong> konkreten Bedarfs.<br />

• Dass mehr Eltern einen über das Angebot <strong>des</strong> <strong>Kinderhauses</strong> hinausgehenden<br />

Betreuungsbedarf haben, zeigt sich darin, dass fast alle Befragten<br />

ergänzende Betreuungsmöglichkeiten im privaten Umfeld<br />

nutzen.<br />

Um einen tieferen Einblick in Erwerbs- und Betreuungssituationen der Familien<br />

zu erhalten, wurden mit acht Elternteilen ein leitfadengestütztes Interview<br />

sowie eine problemfokussierte Gruppendiskussion im Elternbeirat<br />

durchgeführt. <strong>Die</strong>se Gespräche haben es ermöglicht, weitere Erklärungsmuster<br />

für das Nutzungsverhalten und die Bedarfe der Familie zu nennen.<br />

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