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Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

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Anbieter und Nutzer: Ein Funktions- und Organisationssystem im Spannungsverhältnis<br />

Nutzung jetzt, also ... oder nur gelegentlich, also ... und da fühle ich mich auch<br />

ein bisschen ... nicht so ganz wohl mit, aber ...“ (Frau Grieger, ZN 275-283)<br />

In den Ausführungen wird deutlich, dass die Eltern unterschiedlich auf<br />

die Betreuungsoptionen im Kinderhaus zurückgreifen. Insbesondere am<br />

Abend versuchen die Eltern mit einem regelmäßigen Bedarf nach Möglichkeit<br />

eine Betreuung zu Hause zu organisieren, damit das Kind seinen „regulären“<br />

Abendablauf haben kann. Demnach wird in erster Linie auf die Babysitterin<br />

zurückgegriffen. Das Nutzungsmotiv ist meist beruflicher Art, aber<br />

die Eltern greifen durchaus auch aus privaten Interessen heraus auf das Angebot<br />

zurück – um einmal abends zum Sport gehen zu können, am Samstag<br />

mit Ruhe Einkäufe zu erledigen oder den Haushalt in Ordnung zu bringen.<br />

Insbesondere für die Mütter, die für viele Dinge alleine zuständig sind, stellt<br />

dies eine Entlastung dar.<br />

Entgegen der häufig geäußerten Bedenken bezüglich <strong>des</strong> Wohlbefindens<br />

der Kinder, waren die bis zum Zeitpunkt der Befragung gesammelten Erfahrungen<br />

mit den erweiterten Angeboten durchweg positiv. Da der Anteil<br />

der Familien, die das Angebot nutzen, sehr überschaubar ist, waren die Kinder<br />

der Befragten häufig alleine oder in einer Gruppe von 2-3 Kindern mit<br />

der Erzieherin alleine. <strong>Die</strong> ungeteilte Aufmerksamkeit verbunden mit einer<br />

gemeinsamen Aktivität, wie Einkaufen, Abendbrot zubereiten und spielen,<br />

wird von den Kindern durchweg positiv aufgenommen.<br />

„Nee, aber ich ... ich habe es gesehen, also als ich ihn abgeholt habe, war der sehr<br />

glücklich, gell? Also der hatte seine Erzieherin dann auch für ihn alleine und das<br />

war toll. <strong>Die</strong> haben gespielt, die haben vorher ... eingekauft, also das ist ... schön<br />

eigentlich. Schöne Zeit.“ (Frau Esser, ZN 180-183)<br />

„Also sie fanden das dann irgendwie ganz spannend und ... Weil es natürlich<br />

auch was Besonderes war und sie waren dann die Einzigen und dann war eine<br />

Erzieherin da, die sie auch gerne mögen und mit der sind sie dann zur Bauernmarkthalle<br />

gegangen, konnten sich was zum Essen aussuchen und das war irgendwie<br />

ganz was Tolles. Also es hat ihnen wirklich gut gefallen.“ (Frau Grieger,<br />

ZN 294-299)<br />

„Ja gut, also weil seine Bezugserzieherin da war. Ich habe das Angebot genutzt,<br />

wo seine Bezugserzieherin <strong>Die</strong>nst hatte, weil das dann eigentlich eine tolle Zeit ist.<br />

Also einmal war er sogar ganz allein und dann noch mit zwei oder drei Kindern<br />

und das ist natürlich für ihn dann auch wieder eine Möglichkeit zu mehreren Kontakt<br />

zu knüpfen und ja das ist gut, toll, also Samstag finde ich ist sehr gut.“<br />

(Dunkel, ZN 205-254)<br />

Bei den Schilderungen der Mütter fallen drei Dinge besonders ins Auge:<br />

Erstens, die Rolle der Bezugserzieherin bzw. dem Verhältnis von Erzieherin<br />

und Kind/ern. Mögen die Kinder die Erzieherin, die den Abend oder Samstag<br />

mit ihnen verbringt, so steigert das ihr subjektives Wohlbefinden. Jenseits<br />

der persönlichen „Bewertung“ durch die Kinder nimmt die Fachkraft<br />

als Bezugsperson und Ansprechpartner in dieser Zeit eine wichtige Rolle<br />

ein. Hinzu kommt zweitens, dass die Kinder die Erzieherin nicht mit vielen<br />

anderen – wie sonst – teilen müssen, sondern sie durch die kleine Gruppe<br />

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