Die wissenschaftliche Begleitung des Stuttgarter Kinderhauses ...

Anbieter und Nutzer: Ein Funktions- und Organisationssystem im Spannungsverhältnis
bungszeitpunkt – langen Öffnungszeiten, die breite Altersmischung für
Kinder von drei bis 14 Jahren oder auch die besonderen Angebote für Kinder,
wie beispielsweise die Integration behinderter Kinder. Um eine Einschätzung
darüber vornehmen zu können, wie wichtig den Eltern die gebotene
Flexibilität in den Angebotsstrukturen des Hauses im Verhältnis zu anderen
Aspekten ist, wurden die Eltern nach Faktoren befragt, die die Entscheidung
für das Kinderhaus beeinflusst haben.
- Am Wichtigsten ist den befragten Eltern die Möglichkeit, dass das
Kind die Einrichtung über einen längeren Zeitraum besuchen kann,
die Altersmischung und die damit möglichen Kontakte des Kindes zu
älteren und jüngeren Kindern sowie die Nähe der Kita zum Wohnort.
- Von fast gleichrangiger Bedeutung für die Eltern sind die Offenheit
des Hauses gegenüber Elternbelangen sowie die Vielfalt im pädagogischen
Angebot.
- Die Möglichkeit der flexiblen Betreuung sehen 30 von 34 Eltern als
wichtig bzw. sehr wichtig. Damit stellt die Flexibilität in der Kinderbetreuung
einen wichtigen Aspekt unter einer Vielzahl von Faktoren
dar.
- Für vier Fünftel der Eltern nehmen besondere Angebote für die Kinder
einen hohen Stellenwert. Dem folgen lange Öffnungszeiten (rund
drei Viertel der Eltern) und die Betreuungsmöglichkeit für ein (jüngeres)
Geschwisterkind (zwei Drittel der Eltern). Weniger Bedeutung
nimmt für die Eltern die religiöse Erziehung ein.
- Schlusslicht in der Gewichtung der Faktoren bildet für die Elternschaft
im Kinderhaus die Nähe zum Arbeitsplatz, was wiederum die
hohe Bedeutung der Nähe zum Wohnort unterstreicht.
In den Diskussionen über die Gestaltung des Betreuungsausbaus, stellt sich
immer wieder die Frage, welchen Einfluss beispielsweise Arbeitszeiten auf
die Festlegung der Zeiten des Kindes in der Kita haben. Demnach richtet
sich ein Teil der Fragen auf die wichtigen Einflussgrößen bei der Festlegung
der Betreuungszeiten im Kinderhaus. Im Kinderhaus Regenbogen hat jede
Familie die Möglichkeit, einen individuellen Betreuungsvertrag mit dem
Haus abzuschließen und demnach auch einen dem eigenen Bedarf entsprechenden
„Betreuungsplan“ zu entwerfen.
Wie bereits vermutet, haben die Arbeitszeiten der Befragten mit fast vier
fünftel (26 von 33 Nennungen) den höchsten Einfluss auf die Festlegung
der Betreuungszeiten des Kindes. Der Tagesablauf im Kinderhaus rangiert
mit etwas Abstand hinter den Arbeitszeiten und tangiert mit 17 Nennungen
gut die Hälfte der befragten Elternteile die Festsetzung der Betreuungszeiten.
Zwar nehmen die berufsbedingten Abwesenheitszeiten des Partners
auch ein Gewicht ein, aber mit einem Anteil von einem Drittel (n = 11) ist
dieser wesentlich geringer. Freizeittermine des Kindes scheinen eine wichtige
Rolle bei der Gestaltung des Betreuungsplanes im Kinderhaus zu spielen,
denn mit knapp der Hälfte (n = 15) liegt der Anteil recht hoch an dritter
Stelle, während die eigenen Freizeittermine eher hinten anstehen und lediglich
bei einem knappen Viertel der Eltern (n = 8) den Ausschlag bei der
Gestaltung des Betreuungsplanes gibt.
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