Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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für so einen unmenschlichen und wahnwitzigen Plan. Außerdem begann der Krieg
überraschend, da Hitler wohl nicht erwartete, dass ihm durch die Besetzung von
einem Teil Polens Frankreich und England den Krieg erklärten.
Als Hitler sah, dass die Juden in den Ländern unter seiner Herrschaft seine natürlichen
Feinde sein könnten, beschloss er, sie unter eine strikte Kontrolle zu stellen, um die
von ihm so gefürchtete Sabotage zu vermeiden. Das jedenfalls sagte man zu Beginn
des Kampfes. Vielleicht sahen wir daher diejenigen, die nicht vor dem Krieg
ausgewandert waren, mit den Jude-Armbinden die Straßen in den Städten reinigen.
Nach Ende des Jahres 1942 verschwanden diese unglückseligen Leute jedoch.
Es wurde gesagt, dass sie bei Verschärfung des Krieges und dem Bedarf des Regimes
nach mehr Produktion in KZs geschickt wurden; ganz gewiss, weil sie für die
qualifizierte industrielle Produktion besser geschult waren, als die groben russischen
Gefangenen und zudem die Sprache gut beherrschten, weswegen sie wertvoller
waren. Außerdem ist bekannt, dass die Konzentrationslager nicht bombardiert
wurden, was ein großer Vorteil war. Dagegen hatten viele der Kriegsgefangenen der
Völker, die sich gegen das stalinistische Regime auflehnten, bei der Arbeit, die sie
leisten mussten, mehr Freiheiten und sogar ihre eigenen Kommandanten.
Am 1. Januar 1943 hörte ich den verrückten und verzweifelten Hitler im Radio
schreien, dass er Beschwerden erhielte (vielleicht vom Internationalen Roten Kreuz),
dass man die Juden in den KZs nicht mit genügend Lebensmitteln versorgte und sie
weder genügend warme Kleidung, noch Medikamente für die Kranken erhielten. »Wir
brauchen Produktion!«, hörte man den Kretin schreien. Wie bekannt ist, wurden viele
Konzentrationslager tatsächlich in Industriegebiete umgewandelt, wie etwa
Auschwitz, das in nächster Nähe zu den Gefechtsfronten in Russland, am weitesten
entfernt von den englischen Bombenangriffen und zudem im Freundesland der
Alliierten lag. Man sagte, dass Hitler ihre Arbeit nutzen und Sabotage verhindern
wollte, und sie nach dem Sieg ihre Koffer packen sollten, um aus Europa fortzugehen.
Als ich Ende 1945 in Bulgarien war (beschäftigt mit den diffizilen Formalitäten, um
die Genehmigung zu erhalten und nach Deutschland zurückzukehren), las ich in den
bulgarischen und russischen Tageszeitungen überrascht die ungeheuren Schlagzeilen:
»Die Nazis haben 2.000.000 Juden getötet.« Den Texten zufolge bedeutete dies den
größten Völkermord in der Geschichte der Menschheit. Meinen Kollegen und mir
erschien das unglaublich, eine Ungeheuerlichkeit. Andere meinten, dass es
Propaganda sein könnte oder ein Ausdruck des Hasses der Kommunisten gegenüber
den Nazis, um ihre eigenen Grausamkeiten zu verdecken.
Als ich jedoch 1946 nach München kam, eineinhalb Jahre nach der Niederlage und
der Besetzung Deutschlands, war ich geschockt, in den Tageszeitungen zu lesen, dass
sich die Zahl der von den Nazis Getöteten den letzten Statistiken zufolge auf
4.000.000 belief. Da ich die Juden sehr schätze, bestürzten mich diese Schlagzeilen.
Viele hielten es für absolut unlogisch, dass die Nazis die Juden aus den besetzten
Ländern geholt und ihre Truppen ohne Versorgung zurückgelassen hätten. Ich selbst
las 1943, dass Hitler seinen Verbündeten, den ungarischen Reichsverweser Miklós
Horthy gebeten hatte, 100.000 Juden zu versammeln und zu ihm zu schicken, da er
dringend Arbeiter für die Produktion brauche. Aber Horthy konnte anscheinend diese
Anforderung nicht ganz befriedigen, weil er nicht wollte oder weil er viel
Polizeipersonal für Verhaftungen, für den Transport und anderes brauchte und er sich
im Eifer des Krieges nicht um so etwas kümmern konnte. Was danach passiert sein
mag, erfuhr ich nicht.
Die unterschiedlichen antinationalsozialistischen Widerstände bestanden größtenteils
aus Angehörigen dieser Volksgruppe. Der aktivste war der französische Widerstand