Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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wurde ein Vertrag über den Gesamtbetrag für das Bauwerk unterschrieben, und voller
Begeisterung wurde ich zur vorgesehenen Frist fertig. Alle Arbeiten waren perfekt. Ich
hatte so viel Geld verdient, um in Würde zu leben und auch, um mit meiner kleinen
Firma vorwärts zu kommen.
EIN EHRGEIZIGES PROJEKT – DAS »VICTORIA«-GEBÄUDE
Nachdem ich einzelne Häuser und niedrige, dreigeschossige Gebäude errichtet hatte,
galt mein Bestreben dem Bau eines Hochhauses. Ich taufte es auf den Namen meiner
Tochter, »Victoria«. Die gültigen Gemeindebestimmungen erlaubten im Zentrum der
Stadt nicht mehr als sechs Stockwerke.
In jener Zeit konnte man die Bauten mit mehr als zwei Stockwerken in der Hauptstadt,
die größtenteils vom Staat errichtet worden waren, an einer Hand abzählen. Die
Hauptstadt der Provinz war eine gewaltige Ansammlung von kleinen Wohngebäuden
und alten Herrenhäusern.
Vor Fertigstellung des »Victoria«-Gebäudes, als die Aufzüge in Betrieb genommen
wurden, zogen die ersten zehn Wohnungskäufer ein. Da der Verkauf nur schleppend
voranging, verzögerte sich die Fertigstellung aus Geldmangel. Die Bewohner
begannen, sich zu beschweren. Ich beschloss, eine Versammlung in meinem Büro
abzuhalten, das im selben Gebäude eingerichtet war.
Sobald alle versammelt waren, wollten alle gleichzeitig sprechen und protestieren.
Alle waren gegen mich, und ich fühlte mich wie auf der Anklagebank. Obschon
sichtlich nervös, hörte ich alle Beschwerden aufmerksam an, um meine Argumente zur
Verteidigung zu strukturieren. Herr Oscar de la Fuente war der einzige unter den
Anwesenden, der seine Wohnung bar bezahlt hatte, was ihm augenscheinlich mehr
Recht gab, sich zu beschweren. Meines Wissen hatte er den Vorsitz über den Jockey
Club und eine große Zuckerrohrgesellschaft.
Don Oscar wusste sich gut auszudrücken und wirkte überzeugend. Als er das Wort
ergriff, wurden seine Gesichtspunkte von allen akzeptiert, während ich die Rolle des
Angeklagten übernahm. Seine Strategie bestand darin, jegliche Einwände und Kritiken
auszuhöhlen. Mein Herz schlug schneller, war kurz davor, zu explodieren. Ich musste
notgedrungen sprechen und war mir nicht sicher, ob nicht meine Stimme versagen
würde; daher entschied ich, solange wie möglich zu schweigen.
Ich flehte, dass mein Ankläger niemals zum Ende käme. Als er es tat, entgegnete ich
bescheiden: »Fahren Sie fort, Don Oscar, sagen Sie alles, was Sie im Kopf haben.«
Don Oscar hielt sich für einen großartigen Redner und den Sprecher für alle. So wie
die Dinge lagen, verarbeitete ich die Hiebe des erbarmungslosen »Staatsanwalts«
nicht. Ich war wehrlos und zu Tode erschöpft, fühlte aber Erleichterung bei der
Feststellung, dass die übrigen Nachbarn Zeichen der Ermüdung zeigten, da nur er
sprach und die Versammlung für sich in Anspruch nahm. Ich begann, aufzuatmen und
aufzuleben.
Nachdem mein Ankläger fertig war, entschuldigte ich mich damit, die entstandenen
Unannehmlichkeiten so schnell wie möglich wieder gutzumachen. Aber anscheinend
beachtete mich niemand, da alle aufstanden und damit die Versammlung ein abruptes
Ende fand. Ich blieb allein. Ich dachte über eine alte Regel nach: »Reden ist Silber,
Schweigen ist Gold.«
Nach Fertigstellung dieses Gebäudes erhielt ich die Genehmigung für Bauten bis zu
einer Höhe von zwölf Stockwerken. Dank meines großen Einsatzes konnte ich die
ersten privaten Hochhäuser in Tucumán errichten. Als Preis dafür erhielt ich den