Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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Unterschied mehr zwischen Leben und Tod machte. Er kümmerte sich um einen
fremden Sack, der ihm hätte egal sein können. Später, als ich die sowjetischen
Soldaten kennen lernte, stellte ich fest, dass der Unterschied wie Tag und Nacht war –
oder besser, wie von der Erde zum Mond.
Die Wagen waren durchlöchert wie ein Sieb, und aus der Lokomotive strömte Wasser
und Dampf aus den Einschusslöchern. Während wir uns zusammenstellten und
nachdachten, was wir tun sollten, waren die Passagiere dabei, sich zu zerstreuen.
Wie durch ein Wunder machten wir in gewisser Entfernung zwei deutsche
Militärlastwägen aus. Wir erkannten, dass sie die Soldaten aufgeladen hatten, die in
unserem Zug mitfuhren. Es war offensichtlich, dass sie ihre Reise in den Osten
fortsetzten, um ihren aus Griechenland zurückkehrenden Kameraden oder den in
Bulgarien gebliebenen Kranken zu helfen. Verzweifelt liefen wir mit dem Gepäck in
Händen und mit knapper Not zu ihnen, bevor sie aufbrachen. Inständig baten wir den
Offizier, uns Richtung Bulgarien mitzunehmen. Der Arme versuchte uns davon zu
überzeugen, wie gefährlich dies für uns wäre, da sie Ziel von Angriffen der Partisanen
oder der feindlichen Luftwaffe waren. »Die Sache ist die, dass uns keine Alternative
bleibt«, erklärten wir ihm, »weil uns nachts die Partisanen angreifen und töten
würden. Letzten Endes gab der gute Mann auf und stimmte zu. »Steigen Sie rasch auf,
wir fahren los, es ist keine Zeit zu verlieren«. Was erwartete diese unglückseligen
Soldaten, vom verrückten Hitler gezwungen, ihr Leben für Nichts im von Partisanen
und englischen Luftangriffen heimgesuchten Jugoslawien zu opfern, was sie zwang,
verzweifelt mit dem, was sie am Leibe trugen, aus den Lastwägen zu springen und mit
einem unbrauchbaren Transportmittel dazustehen? Das hebt den Wert ihrer
humanitären Haltung noch mehr hervor. Unter der Plane des Lastwagens, inmitten der
bereits sehr strapazierten deutschen Soldaten, war die jugoslawische Sonne brennend
heiß. Die Hitze und die in alle Richtungen aufspringende Erde waren so erstickend,
dass ich keine Luft bekam und meinte, in Ohnmacht zu fallen. Wären es SS-
Elitetruppen gewesen, hätten sie uns, glaube ich, nicht aufgenommen, weil sie jedem
misstrauten, auch wenn sie vorgaben, Ehrenmänner zu sein.
Nach etwa 60 Kilometer hielt der Lastwagen vor einem Bahnhof auf dem Lande. Der
Offizier sprang vom Vordersitz und bat uns, auszusteigen. Mit einem schnellen
Militärgruß stieg er wieder in den LKW, und sie fuhren fort. Wir hatten keine Zeit, um
uns bei ihm für diesen großen und barmherzigen Gefallen zu bedanken.
Wir sahen einen kleinen Zug, der sicherlich der letzte in Richtung unserer Heimat
war. Der Zugführer ließ die Lokomotive pfeifen, um die Passagiere anzutreiben. So
liefen wir schnell, um diese großartige Gelegenheit nicht zu verpassen.
Obwohl der kleine Zug mit Serben aus der Gegend voll ausgelastet war, machten wir
es uns mit gewisser Erleichterung bequem und dachten: »Jetzt gibt es keine deutschen
Soldaten, also müssen wir keinen englischen Angriff fürchten.« Aber wir irrten uns.
Die Flugzeugführer waren zu Mördern geworden, machten keinen Unterschied.
Anscheinend verschwanden sie um so zufriedener, je mehr Menschen sie getötet
hatten. Sicher war es ihnen egal, dass unschuldige und wehrlose Menschen dabei
waren, und dass die Mehrheit Serben waren, ihre Alliierten. Sie waren gefühllos.
Noch im Anfahren hielt der Zug wieder an. Plötzlich begannen die Leute an den
Fensterplätzen zu schreien: »Dort kommen sie!« Und schon war das tragische
Dröhnen der Flugzeuge zu hören, die in geringer Höhe flogen, da es keine Luftabwehr
gab. Der Kugelhagel und das Sterben war schrecklich und endlos.
Meine Kameraden und ich hatten neun Leben und kamen alle heil davon. Da wir
jünger waren und schneller liefen, hatten wir uns weiter entfernt und besser versteckt.
Nur einer war an der Hand verletzt, und einem anderen wurde die Nasenspitze