Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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Schauermärchen wesentlich zur Zustimmung für den Kriegseintritt der USA auf Seiten
der Entente war.
Nach dem Krieg bekundeten die Alliierten, dass in diesem Fall jede Art von
Propaganda recht gewesen wäre; dass die Deutschen etwa Giftgas verwendet hätten,
wo es doch sie waren, die das für die Augen schädliche Senfgas verschossen. Das
wurde anhand der Folgen bei den deutschen Veteranen, von denen einige ihr
Augenlicht verloren, nach dem Krieg nachgewiesen.
Die Entente-Mächte untergruben die Standfestigkeit der Deutschen, schnitten den
Truppen die Versorgung mit Nahrung, Kleidung und Munition ab, drückten ihre
Stimmung. Auf den immer neuen Pamphleten behaupteten die Alliierten, dass der
Krieg lange dauern würde und mit der Zeit verloren wäre; dass die einzig Schuldigen,
die verschwinden müssten, der Kaiser und der »preußische Militarismus« wären; dass
die Demokratien Deutschland später in die ewige Friedensliga aufnehmen würden.
Allein in der großen Schlacht von Verdun fielen rund 100.000 deutsche Soldaten. Die
Alliierten erreichten ihre Ziele. Am 3. November 1918 kam es in Kiel zum
Matrosenaufstand – Auftakt zur Deutschen Revolution. Angesichts der sich
abzeichnenden militärischen Niederlage sowie der Ausrufung der Republik in Berlin
floh der deutsche Kaiser Wilhelm II. ins Exil nach Holland und dankte wenig später
ab. Am 11. November kapitulierte Deutschland, womit die Kampfhandlungen an der
Westfront aufhörten. Im Anschluss daran kapitulierte Österreich-Ungarn.
Russland hatte sich aufgrund von Gebietsstreitigkeiten mit Deutschland von Anfang
an am Ersten Weltkrieg beteiligt. Die zaristischen Truppen wurden unter enormen
Verlusten geschlagen, so dass die Kommunisten die Lage ausnutzen konnten, um im
November 1917 die blutige, bolschewistische Revolution in Russland zu entfachen.
Obschon viele der politisch Verantwortlichen der Siegervölker glaubten, dass nach
diesem großen Krieg die Möglichkeit künftiger Kriege in Europa nicht mehr gegeben
sei, irrten sie sich, weil unter anderem die Finanz- und Rüstungsmagnate nicht
dasselbe dachten. Äußerst geschickt wirken sie darauf ein, dass die Bedingungen für
einen neuen, noch destruktiveren und gewinnbringenderen Krieg geschaffen würden.
Lagen doch ihre Unternehmen, ihre prunkvollen Wohnsitze und ihr Kapital weit
entfernt auf dem unerreichbaren amerikanischen Kontinent.
DIE ABWEGIGEN FRIEDENSVERTRÄGE VON
VERSAILLES
Die Siegermächte England, Frankreich, USA und Italien (das eigentlich mit
Deutschland und Österreich-Ungarn im Dreibund verbündet gewesen war, dann aber
die Seiten gewechselt hatte – ähnlich wie später im Zweiten Weltkrieg) ließen nicht
die notwendige Größe gegenüber den besiegten Ländern walten und berücksichtigten
nicht – oder waren nicht daran interessiert –, dass der Frieden auch mit Rücksicht auf
die Besiegten gefestigt werde. Ihre Unterhändler versammelten sich im Schloss von
Versailles am Stadtrand von Paris. Als der deutsche Kanzler die Friedensverträge las,
rief er aus: »Meine Herren, das ist eine Ungeheuerlichkeit, das kann man nicht
akzeptieren.« Die Order lautete: »Entweder Sie unterzeichnen oder die alliierten
Truppen werden in Deutschland einmarschieren.« Das gleiche widerfuhr dem
Regierungschef des österreichisch-ungarischen Reiches.
Bulgarien war an der Seite des Reiches auch in den Ersten Krieg eingetreten, weil sich
zwei Jahre zuvor im Balkankrieg im Jahre 1912 zwischen Bulgarien, Griechenland,
Serbien und Montenegro das Balkanbündnis formiert hatte, um die Türken aus Europa
zu vertreiben und das unterjochte Volk zu befreien. Während die bulgarischen