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Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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DIE BEDENKLICHE SUBVERSION IN TUCUMÁN (und meine<br />

riskante, gute Tat)<br />

Zu j<strong>en</strong>er Zeit regierte auch das Militär, und es gab Unruh<strong>en</strong> linksgerichteter Stu<strong>de</strong>nt<strong>en</strong>.<br />

Nach und nach erobert<strong>en</strong> sie das Z<strong>en</strong>trum <strong>de</strong>r Stadt, im Versuch, es einzunehm<strong>en</strong>.<br />

Unter <strong>de</strong>n Grundstück<strong>en</strong>, welche die Subversiv<strong>en</strong> über Nacht besetzt hatt<strong>en</strong>, war auch<br />

mein neues, zuvor beschrieb<strong>en</strong>es Gebäu<strong>de</strong>. Von dort aus belegt<strong>en</strong> sie die Polizei mit<br />

Störfeuer. Daher konnte ich dieses Gebäu<strong>de</strong> nur mit Mühe und Not fertig bau<strong>en</strong>.<br />

Ich hatte ein<strong>en</strong> Mann nam<strong>en</strong>s Galán zum Verwalter <strong>de</strong>s neu<strong>en</strong> Gebäu<strong>de</strong>s ernannt.<br />

Überraschung: Eines Morg<strong>en</strong>s kam er zu mir und sagte, dass er mich, da er Vertrau<strong>en</strong><br />

zu mir habe, darüber informier<strong>en</strong> müsse, dass sich sein Sohn, Stu<strong>de</strong>nt an ich-weiß-<br />

nicht-welcher Fakultät und einer <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>lsführer <strong>de</strong>r Umstürzler, in einer Wohnung<br />

versteckt hielt. Er war zur Ergreifung ausgesetzt und wollte sich <strong>de</strong>n Militärbehör<strong>de</strong>n<br />

stell<strong>en</strong>, aber nicht <strong>de</strong>r Polizei. Er fürchtete, sie wür<strong>de</strong>n ihm alle Knoch<strong>en</strong> brech<strong>en</strong>. In<br />

<strong>de</strong>m Wiss<strong>en</strong>, dass ich <strong>de</strong>n Polizeichef kannte, bat er mich äußerst besorgt, für ihn zu<br />

vermitteln. Ich versprach, es zu tun, aber ich täuschte mich. Zusätzlich dazu, dass er<br />

ein Unbekannter für mich war, gehörte dieser junge Mann zu <strong>de</strong>r subversiv<strong>en</strong> Gruppe,<br />

die mir ständig mit <strong>de</strong>m To<strong>de</strong> drohte.<br />

Nach<strong>de</strong>m ich mit <strong>de</strong>r Arbeit fertig war, ging ich bei Einbruch <strong>de</strong>r Nacht ins Präsidium.<br />

Der Polizeichef begrüßte mich, möglicherweise befrem<strong>de</strong>t über ein<strong>en</strong> Besuch zu so<br />

ungewohnter Stun<strong>de</strong>. Ich schil<strong>de</strong>rte ihm ausführlich das Problem und bat ihn um sein<br />

Ehr<strong>en</strong>wort, dass <strong>de</strong>r junge Bursche nicht misshan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>. »Aha! Das ist also <strong>de</strong>r<br />

Grund für Ihr<strong>en</strong> Besuch? Seh<strong>en</strong> Sie, mein Herr, hier wird niemand geschlag<strong>en</strong> und<br />

noch w<strong>en</strong>iger wer<strong>de</strong>n Knoch<strong>en</strong> gebroch<strong>en</strong>.« Mit erhob<strong>en</strong>er Stimme fügte er hinzu:<br />

»Für das, was Sie soeb<strong>en</strong> erklärt hab<strong>en</strong>, verdi<strong>en</strong><strong>en</strong> Sie es, verhaftet zu wer<strong>de</strong>n« und<br />

for<strong>de</strong>rte fast tobsüchtig schrei<strong>en</strong>d, was ich we<strong>de</strong>r erwartet, noch verdi<strong>en</strong>t hatte, ich<br />

solle ihm sag<strong>en</strong>, wo zum Teufel <strong>de</strong>r Umstürzler sei.<br />

Aug<strong>en</strong>blicklich wur<strong>de</strong> ich gewahr, dass ich, um jemand zu rett<strong>en</strong>, <strong>de</strong>n ich nicht kannte,<br />

zum Kompliz<strong>en</strong> gewor<strong>de</strong>n war. Da ich versproch<strong>en</strong> hatte, ihm zu helf<strong>en</strong>, beschloss<br />

ich, die Konsequ<strong>en</strong>z<strong>en</strong> zu trag<strong>en</strong>. Jetzt, da das Gespräch so weit gekomm<strong>en</strong> war, schrie<br />

ich ihn an: »Sie sind <strong>de</strong>r Polizeichef und könn<strong>en</strong> mit mir mach<strong>en</strong>, was Ihn<strong>en</strong> beliebt!«<br />

und wie<strong>de</strong>rholte, dass ich in einer Mission zur Zusamm<strong>en</strong>arbeit gekomm<strong>en</strong> war.<br />

Unter<strong>de</strong>ss<strong>en</strong> klingelt<strong>en</strong> die Telefone, und mein Gesprächspartner gab harsche Befehle.<br />

Einer <strong>de</strong>r Anrufe di<strong>en</strong>te anschein<strong>en</strong>d dazu, um uns aus dieser peinlich<strong>en</strong> Situation zu<br />

befrei<strong>en</strong>; es war ein Ferngespräch, und er reagierte höflich. Nach<strong>de</strong>m er mehrmals<br />

wie<strong>de</strong>rholt hatte: »Ja, Herr Präsi<strong>de</strong>nt; ich verstehe, Herr Präsi<strong>de</strong>nt«, hängte er das<br />

Telefon ein und sagte, zu mir gerichtet: »Seh<strong>en</strong> Sie, wir such<strong>en</strong> die Umstürzler, welche<br />

die Stadt verwüst<strong>en</strong> wie die Verrückt<strong>en</strong>, und <strong>de</strong>r Herr Präsi<strong>de</strong>nt G<strong>en</strong>eralleutnant<br />

Lanusse befiehlt mir, die Gefang<strong>en</strong><strong>en</strong> freizulass<strong>en</strong>, um eine Regelung zu fin<strong>de</strong>n.« Ich<br />

atmete erleichtert auf, und ohne eine Minute zu verlier<strong>en</strong>, verabschie<strong>de</strong>te ich mich,<br />

ohne ihm die Hand zu reich<strong>en</strong>.<br />

DIE SCHULE DES MONSEÑOR DÍAZ<br />

Im Jahre 1970 veranstaltete ich, als das Gebäu<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r groß<strong>en</strong> Allee fertig war, ein<strong>en</strong><br />

Empfang für 480 Person<strong>en</strong> auf <strong>de</strong>r Dachterrasse. Es war ein Ereignis für unsere Stadt.<br />

Unter <strong>de</strong>n gela<strong>de</strong>n<strong>en</strong> Persönlichkeit<strong>en</strong> befand sich Monseñor Gregorio <strong>de</strong> Jesús Díaz,

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