Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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1. September 1939 in Polen ein. Die damalige Presse erwägte nicht, dass dies einen
fürchterlichen Weltbrand entfachen würde.
Hitler bedachte wohl nicht, dass die englisch-nordamerikanischen Kapital- und
Rüstungsmagnaten diesen Moment ungeduldig erwartet hatten. Die Tschechoslowakei
zu zergliedern und Polen niederzuwerfen war ein Leichtes. Aber aus Naivität oder weil
er ein sehr ehrgeiziger, aber unvorsichtiger und kurzsichtiger Mensch war, glaubte
Hitler nicht, dass ihm Frankreich und England nur zwei Tage später den Krieg
erklären würden. Und wenn auch zehn Monate vergingen, ohne dass ein Angriff der
Alliierten erfolgte, geschah dies nur, weil sie warteten, um sich gut zu rüsten. Am 28.
September 1939 wird das Abkommen über die Teilung Polens zwischen den Sowjets
und den Nazis unterzeichnet. Im November desselben Jahres kam es zum ersten
Attentat auf Hitler, das scheiterte.
Nach vielen Versuchen, einen Konflikt großen Ausmaßes in Europa zu verhindern,
fanden unzählige diplomatische Treffen zwischen Vertretern Deutschlands und
Englands statt, man kam aber zu keiner Einigung.
Bei diesen Treffen sah man den Führer mit einem »Grinsen über beide Ohren«, das
mir zynisch vorkam, wobei er mit allen Mitteln versuchte, die Engländer von seinen
guten Absichten ihnen gegenüber zu überzeugen. Er wollte sie für sein Hauptziel
gewinnen, die kommunistische Bedrohung zu bekämpfen. Bereits mit der
Befürchtung, dass die Alliierten an den Küsten des europäischen Kontinents Stellung
beziehen würden, befahl er Großadmiral Erich Raeder im April 1940, Dänemark und
Norwegen zu besetzen. Gegen Ende April 1940 wurde das große Ghetto der
polnischen Stadt Lodz eingerichtet (auf das sich der Schriftsteller Jack Fuchs in
seinem Buch Tiempo de recordar (Zeit für Erinnerung) bezieht, das ich später noch
zitieren werde).
DIE UNGLAUBLICHE NIEDERLAGE FRANKREICHS
Um seine nördliche Grenze gegenüber dem Vormarsch Deutschlands unter den Nazis
zu schützen, hatte Frankreich die Maginot-Linie errichtet, die man als Neuheit in
Verteidigungsbefestigungen betrachtete.
Die Nazis ihrerseits bauten den so genannten Westwall, eine Verteidigungsanlage, die
bei den Alliierten auch unter dem Namen Siegfried-Linie bekannt war. Nachdem der
Polenfeldzug unerwartet schnell zu Ende gegangen war, drängte Hitler die
Heeresführung schon bald zum Angriff im Westen. Deshalb befahl er für den 10. Mai
1940 die Invasion Frankreichs, jedoch ohne zuerst zu versuchen, die Maginot-Linie zu
durchbrechen. Statt dessen verwirklichte er den unter seinen Leuten umstrittenen Plan
des Generals Erich von Manstein, der vorsah, die unwegsamen Ardennen in Belgien
mit Panzerkeilen zu durchstoßen, und daraufhin in einem Rechtsbogen (der von
Churchill später so genannte Sichelschnitt) schnell bis an die Kanalküste
vorzudringen, um die feindlichen Truppen voneinander abzuschneiden.
Hitlers Strategie bestand zunächst darin, die Maginot-Linie mit den berühmten Stukas
(Sturzkampfflugzeugen) anzugreifen, die sich aus großer Höhe auf ihre Ziele stürzten,
um ihre Bomben abzuwerfen. Mit ihrem höllischen Kreischton sollten die Stukas die
gegnerischen Truppen und nicht zuletzt die Zivilbevölkerung einschüchtern. Ich
erinnere mich, dass ich mir im Kino die Ohren zuhalten musste, als ich dieses
Kreischen hörte. Es war unerträglich. Man bemerkte, dass die Piloten fast ohnmächtig
wurden. Es sah so aus, als ob sich die Stukas beim Abstieg bis zu einer gewissen Höhe
und dem Abwurf ihrer tödlichen Fracht fast automatisch wieder erhoben.