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Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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182<br />

Versammlung war gescheitert, weil sich die Mehrheit von einer simpl<strong>en</strong> rhetorisch<strong>en</strong><br />

Manipulation verführ<strong>en</strong> ließ. Als Ing<strong>en</strong>ieur und Geschäftsmann hielt ich mich für<br />

ein<strong>en</strong> praktisch veranlagt<strong>en</strong> Mann. Bevor wir uns mit unserer Mutter Direktorin<br />

zurückzog<strong>en</strong>, bestand ich daher vor <strong>de</strong>r Mutter Oberin darauf, dass sie 30 Punkte<br />

auswählte und mit einem Fe<strong>de</strong>rstreich ein<strong>en</strong> <strong>de</strong>finitiv<strong>en</strong> Schlussstrich zöge, in<strong>de</strong>m sie<br />

die Satzung erlässt; und so geschah es, weil es kein<strong>en</strong> an<strong>de</strong>r<strong>en</strong> Ausweg gab.<br />

Schlussfolgerung: Ich war mir immer sicher, dass ein guter Redner eine pot<strong>en</strong>tielle<br />

Gefahr ist, weil er fähig ist, die Mass<strong>en</strong> mitzureiß<strong>en</strong>, wohin er will; hat man ihn vor<br />

sich, bleibt keine Zeit zu <strong>de</strong>nk<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r nachzu<strong>de</strong>nk<strong>en</strong> und man solidarisiert sich mit<br />

allem, was <strong>de</strong>r Redner sagt und will.<br />

Mir klingt noch immer die Re<strong>de</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong> facto Präsi<strong>de</strong>nt<strong>en</strong> G<strong>en</strong>eral Leopoldo Galtieri<br />

im Ohr, wie er anlässlich <strong>de</strong>s Falklandkriegs 1982 geg<strong>en</strong> die Englän<strong>de</strong>r vom Balkon<br />

<strong>de</strong>r Casa Rosada (Präsi<strong>de</strong>nt<strong>en</strong>palast in Bu<strong>en</strong>os Aires) schrie: »Die Englän<strong>de</strong>r<br />

bedroh<strong>en</strong> uns. Soll<strong>en</strong> sie komm<strong>en</strong>, w<strong>en</strong>n sie woll<strong>en</strong>. Wir wer<strong>de</strong>n ihn<strong>en</strong> eine Schlacht<br />

liefern.« Die Volksmasse, die sich auf <strong>de</strong>m gewaltig<strong>en</strong> Platz vor <strong>de</strong>m<br />

Regierungsgebäu<strong>de</strong> drängte, erwi<strong>de</strong>rte: »Soll<strong>en</strong> sie komm<strong>en</strong>...« Danach litt und starb<br />

das Volk, die jung<strong>en</strong> Männer, umsonst... Auf diese Weise erobern viele Politiker <strong>de</strong>n<br />

Will<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Mass<strong>en</strong> und <strong>en</strong>treiß<strong>en</strong> ihn<strong>en</strong> ihre Stimm<strong>en</strong>, mit <strong>de</strong>m daraus folg<strong>en</strong><strong>de</strong>n<br />

Scheitern und Leid. Deshalb ist es off<strong>en</strong>sichtlich, dass Mass<strong>en</strong> – im Ganz<strong>en</strong><br />

g<strong>en</strong>omm<strong>en</strong> – nicht rational han<strong>de</strong>ln und ein<strong>en</strong> niedrig<strong>en</strong> Intellig<strong>en</strong>zfaktor beweis<strong>en</strong>.<br />

VORSTANDSMITGLIED BEI DER UNTERNEHMERBANK<br />

Mit <strong>de</strong>n Jahr<strong>en</strong> war ich zu einem angeseh<strong>en</strong><strong>en</strong> Unternehmer von Tucumán gewor<strong>de</strong>n.<br />

Daher wur<strong>de</strong> ich 1978 eingela<strong>de</strong>n, Vorstandsmitglied bei <strong>de</strong>r Unternehmerbank dieser<br />

Provinz zu wer<strong>de</strong>n. Trotz meiner Auslastung, nahm ich bereitwillig an. Ich glaube,<br />

dass diese Auszeichnung nicht umsonst war. In <strong>de</strong>n drei Jahr<strong>en</strong> meiner Amtszeit habe<br />

ich meines Eracht<strong>en</strong>s zu ihrem Wachstum beigetrag<strong>en</strong>.<br />

Seit langer Zeit wollte ich eine Stiftung meiner Firma grün<strong>de</strong>n, um mittellos<strong>en</strong>, aber<br />

befähigt<strong>en</strong> Stu<strong>de</strong>nt<strong>en</strong> Stip<strong>en</strong>di<strong>en</strong> zu gewähr<strong>en</strong>. Zu diesem Zweck hatte ich die Statut<strong>en</strong><br />

und Hintergrün<strong>de</strong> mehrerer Stiftung<strong>en</strong> mit gemeinnützig<strong>en</strong> Zweck<strong>en</strong> gesammelt und<br />

ein<strong>en</strong> Vor<strong>en</strong>twurf ausgearbeitet. Als ich meine Absicht mit einig<strong>en</strong> meiner<br />

Vorstandskolleg<strong>en</strong> besprach, zeigt<strong>en</strong> sie sich sehr begeistert. Aber siehe da: Bei<br />

meiner Rückkehr aus einem Urlaub stand ich vor <strong>de</strong>r Tatsache, dass <strong>de</strong>r Vorstand eilig<br />

einer Stiftung <strong>de</strong>r Bank zugestimmt hatte. Folglich gab ich meine Absicht auf.<br />

Eine weitere, noch be<strong>de</strong>ut<strong>en</strong><strong>de</strong>re Errung<strong>en</strong>schaft in diesem Zeitraum war auch <strong>de</strong>r<br />

Erwerb <strong>de</strong>s anlieg<strong>en</strong><strong>de</strong>n Grundstücks und die Erweiterung <strong>de</strong>s Haupthauses. Nie<br />

wer<strong>de</strong> ich die Sorg<strong>en</strong> und die Angst vergess<strong>en</strong>, die wir durchmacht<strong>en</strong>. W<strong>en</strong>n die Bank<br />

<strong>de</strong>r Käufer <strong>de</strong>s einzig möglich<strong>en</strong> Grundstücks und <strong>de</strong>r Verkäufer ein geschickter,<br />

schwerhöriger und erfahr<strong>en</strong>er Anwalt ist, gestalt<strong>en</strong> sich die Verhandlung<strong>en</strong> manchmal<br />

sehr schwierig. Als wir <strong>de</strong>n angeseh<strong>en</strong><strong>en</strong> Dr. Belfiori zu einer Besprechung einlu<strong>de</strong>n,<br />

verlangte er ein<strong>en</strong> sehr hoh<strong>en</strong> Preis. Als er zu einer erneut<strong>en</strong> Besprechung eingela<strong>de</strong>n<br />

wur<strong>de</strong>, kam <strong>de</strong>r schlaue Verkäufer nicht und teilte mit, dass er beschloss<strong>en</strong> hatte, nicht<br />

zu verkauf<strong>en</strong>. Die Zeit verging, die Bank wuchs weiter, die Räumlichkeit<strong>en</strong> wur<strong>de</strong>n<br />

knapp und die Erweiterung unerlässlich. Ich hatte mir vorg<strong>en</strong>omm<strong>en</strong>, die<br />

Verhandlung<strong>en</strong> persönlich in Angriff zu nehm<strong>en</strong>.<br />

Der Sommer stand vor <strong>de</strong>r Tür. Ich wusste, dass <strong>de</strong>r Besitzer ein Landhaus in La<br />

Falda, Sierras <strong>de</strong> Córdoba, hatte. Obwohl ich eine Wohnung in Mar <strong>de</strong>l Plata besaß,<br />

und <strong>en</strong>tgeg<strong>en</strong> <strong>de</strong>m Wunsch meiner Frau und meiner Kin<strong>de</strong>r, beschloss ich, <strong>de</strong>n Urlaub

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