Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas
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hatt<strong>en</strong>. Bei einer Zusamm<strong>en</strong>kunft mit <strong>de</strong>n ehemalig<strong>en</strong> Kriegsteilnehmern präs<strong>en</strong>tierte<br />
sich <strong>de</strong>r neue Zar Boris mit <strong>de</strong>n Abzeich<strong>en</strong> eines G<strong>en</strong>erals, jedoch in <strong>de</strong>r<br />
Schütz<strong>en</strong>grab<strong>en</strong>-Uniform.<br />
Weg<strong>en</strong> dieser Beschei<strong>de</strong>nheit wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r neue König sehr populär. Als ein neuer Krieg<br />
bereits in <strong>de</strong>r Luft lag, erhielt König Boris 1938 sowohl vom <strong>en</strong>glisch<strong>en</strong> König, als<br />
auch von Hitlers Regierung eine Einladung. Unser Königspaar wur<strong>de</strong> vom König von<br />
England empfang<strong>en</strong>. Im <strong>Buch</strong> eines bulgarisch<strong>en</strong> Schriftstellers und persönlich<strong>en</strong><br />
Freun<strong>de</strong>s unseres Monarch<strong>en</strong> heißt es: »In England hab<strong>en</strong> sie bereits ein gewaltiges<br />
Flott<strong>en</strong>manöver organisiert.« Da er <strong>de</strong>r Cousin <strong>de</strong>s Königs von England und<br />
Herrscher über Bulgari<strong>en</strong> war, wur<strong>de</strong> er als einzige ausländische Persönlichkeit<br />
eingela<strong>de</strong>n, was sehr viel Aufmerksamkeit erregte.<br />
Das Oberkommando <strong>de</strong>r <strong>en</strong>glisch<strong>en</strong> Flotte hatte eine beeindruck<strong>en</strong><strong>de</strong><br />
Verteidigungs<strong>de</strong>monstration ausgearbeitet. Die Kriegsschiffe wur<strong>de</strong>n als<br />
schwimm<strong>en</strong><strong>de</strong> Festung<strong>en</strong> vorgeführt. Der <strong>en</strong>glische Admiral selbst erklärte Boris die<br />
gewaltige Verteidigungsmacht <strong>de</strong>r <strong>en</strong>glisch<strong>en</strong> Flotte geg<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> feindlich<strong>en</strong> Angriff<br />
mit einer Kombination aus Kriegsschiff<strong>en</strong>, U-Boot<strong>en</strong> und Flugzeug<strong>en</strong>. Inmitt<strong>en</strong> dieser<br />
Zurschaustellung befand sich <strong>de</strong>r Schlachtkreuzer Hood, das damalige Flaggschiff <strong>de</strong>r<br />
<strong>en</strong>glisch<strong>en</strong> Flotte, das mit knapp 50.000 Tonn<strong>en</strong> Verdrängung größte und bekannteste<br />
<strong>de</strong>r Welt (das jedoch später im Krieg von <strong>de</strong>m mo<strong>de</strong>rn<strong>en</strong> <strong>de</strong>utsch<strong>en</strong> Schlachtschiff<br />
Bismarck vers<strong>en</strong>kt wur<strong>de</strong>). Nach <strong>de</strong>m Manöver wur<strong>de</strong> unser König vom <strong>en</strong>glisch<strong>en</strong><br />
Premier Chamberlain eingela<strong>de</strong>n, um ihn nach seiner Meinung zur <strong>en</strong>glisch<strong>en</strong> Stärke<br />
zu frag<strong>en</strong>. »Ihre Majestät, wir wiss<strong>en</strong>, dass Sie auch von Hitler eingela<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n,<br />
und bitt<strong>en</strong> Sie, ihm zu sag<strong>en</strong>, dass uns seine Drohung<strong>en</strong> keine Angst einjag<strong>en</strong>. Wir<br />
sind darauf eingerichtet, seine Angriffe zu erwi<strong>de</strong>rn und zurückzustoß<strong>en</strong>.«<br />
[Platz für Foto Nr. 9]<br />
Als Boris in Berlin eintraf und Hitler von <strong>de</strong>n Manövern und <strong>de</strong>r Nachricht <strong>de</strong>s<br />
<strong>en</strong>glisch<strong>en</strong> Premierministers erzählte, sagte dieser lach<strong>en</strong>d: »Die Sache ist die, dass<br />
die Englän<strong>de</strong>r nichts von <strong>de</strong>r geheim<strong>en</strong> Feuerkraft unserer Streitkräfte wiss<strong>en</strong>.« Von<br />
Berlin reiste <strong>de</strong>r bulgarische König nach Paris. Dort erwartet<strong>en</strong> ihn gute Freun<strong>de</strong>: Der<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r französisch<strong>en</strong> Z<strong>en</strong>tralbank Monsieur Duval und seine Ehefrau, die junge<br />
und elegante Bulgarin Lili Gülemesova. Dieses Mal empfing ihn das Ehepaar sehr<br />
nie<strong>de</strong>rgeschlag<strong>en</strong> und mutlos – trotz ihres ungeheur<strong>en</strong> Reichtums und ihrer schön<strong>en</strong><br />
Häuser. »Sicher wird Deutschland Frankreich angreif<strong>en</strong> und es besetz<strong>en</strong>, und so ein<strong>en</strong><br />
bekannt<strong>en</strong> Ju<strong>de</strong>n wie mich wer<strong>de</strong>n sie verhaft<strong>en</strong> und mein<strong>en</strong> Besitz konfiszier<strong>en</strong>.«<br />
Aber mit <strong>de</strong>r Zeit transferierte Duval sein gesamtes Kapital in die Schweiz und nach<br />
Amerika, damit alles bereit war, w<strong>en</strong>n <strong>de</strong>r Zeitpunkt käme. Er schob jedoch seine<br />
Abreise zu lange auf: Da er ein Herzlei<strong>de</strong>n hatte, bekam er ein<strong>en</strong> tödlich<strong>en</strong> Infarkt, als<br />
er im Radio hörte, dass die Deutsch<strong>en</strong> die französisch<strong>en</strong> Trupp<strong>en</strong> rasant<br />
nie<strong>de</strong>rschlug<strong>en</strong> und in Richtung Paris marschiert<strong>en</strong>.<br />
Interessant ist, dass seiner Witwe Lili von <strong>de</strong>n Franzos<strong>en</strong> ein Formular überbracht<br />
wur<strong>de</strong>, das sie als Nachfolgerin <strong>de</strong>r Bank ausfüll<strong>en</strong> sollte. Da ihre Mutter hebräisch<strong>en</strong><br />
Ursprungs war, hatte sie Angst und bat diese Franzos<strong>en</strong>, am nächst<strong>en</strong> Tag<br />
wie<strong>de</strong>rzukomm<strong>en</strong>. Unverzüglich füllte sie ihr<strong>en</strong> Koffer mit Schmuck und begab sich<br />
an ein<strong>en</strong> geheim<strong>en</strong> Zufluchtsort, ein luxuriöses Pariser Appartem<strong>en</strong>t am Ufer <strong>de</strong>r<br />
Seine. Innerhalb von zwei Tag<strong>en</strong> wur<strong>de</strong> sie jedoch aufgespürt. Es besuchte sie ein<br />
Offizier, <strong>de</strong>r stellvertret<strong>en</strong><strong>de</strong> Gestapochef in Paris, Hauptmann Kluger. Nach<strong>de</strong>m er<br />
sich sehr freundlich vorgestellt hatte, bat er sie, ihn zu begleit<strong>en</strong>. »Ist gut«, sagte sie,<br />
»aber ich wür<strong>de</strong> gerne heute Ab<strong>en</strong>d zum letzt<strong>en</strong> Mal ein schönes Ab<strong>en</strong><strong>de</strong>ss<strong>en</strong> für uns<br />
zwei zubereit<strong>en</strong>.« Zwisch<strong>en</strong> Pflicht und Versuchung schwank<strong>en</strong>d, überlegte <strong>de</strong>r<br />
Offizier eine Weile und beschloss, sich zu setz<strong>en</strong> und ruhig abzuwart<strong>en</strong>. Nach<strong>de</strong>m sie