Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

132
Kälte und Pest sterben mussten, zu versorgen.
Was mir zu schaffen macht, ist der Antisemitismus, der jeden Tag mehr und mehr wächst
und den ich wegen meinem Nachnamen zu spüren bekomme, und dass auch meine
Nachkommen das gleiche erieiden werden
DER FILM »SCHINDLERS LISTE«
Nachdem ich so viel vom Erfolg dieses Films gehört hatte, schaute ich ihn mir mit
großem Interesse an. Ich wollte wissen, wie viel Wahres und Wiedererkennbares er
enthielt. Allerdings hielt ich es nicht für ein so beeindruckendes Ereignis wie andere,
die sich im Krieg zutrugen.
Der Darsteller wirkte eher wie ein Playboy als ein Nazi, die ich gut kannte und von
weitem ausmachen konnte. Derweil erschien mir der Rest ein filmisches
Arrangement, das sehr beworben und gefördert wurde. Man sagte, dass Steven
Spielberg drei Millionen Dollar an Schindlers Witwe Emilie zahlte, um deren
Geschichten verwenden zu dürfen.
Als von der Presse verkündet wurde, dass die Witwe auf Initiative der Israelis in den
Norden Argentiniens, nach Tucumán kommen würde, wo ich lebte, und es eine dort
Veranstaltung gäbe, konnte ich nicht fehlen. Alle Themen im Zusammenhang mit
meinen Freunden aus dieser Volksgruppe, zu denen ich viel Kontakt hatte,
interessieren mich außerordentlich. Nachdem sich die Redner zum Holocaust geäußert
hatten und eine religiöse, jüdische Zeremonie abgehalten wurde, warteten wir alle
ungeduldig darauf, dass die Frau eine phantastische Geschichte über die Rettung so
vieler unschuldiger Leben erzählen würde. Es erstaunte mich jedoch, dass die
vornehme, aber schon betagte Dame kein einziges Wort sagen wollte, als ob man sie
mit Gewalt hergebracht hätte.
Sie flüsterte nur ihrem Assistenten etwas ins Ohr, der sagte: »Die Dame ist sehr müde
und bedankt sich für ihr Erscheinen.« Sonst nichts. Mit Recht hatte sie einen
verärgerten Gesichtsausdruck. Es waren Gerüchte im Umlauf, wonach Frau Schindler
zufolge die Geschichten im Film nicht so waren, wie sie sich in Wahrheit zugetragen
hatten.
33 Was ich bezeugen kann, ist, dass wenn die Nazis ein makabres Interesse daran gehabt hätten,
Zigeuner aufzuspüren, abzutransportieren und zu töten, um sich nicht zu langweilen, dann wäre es das
einfachste gewesen, die Zigeuner mitzunehmen, welche die Zugpassagiere bis zum Ende des Krieges
mit wunderschönen ungarischen Rhapsodien auf ihren virtuosen Geigen unterhielten.