Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas
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<strong>de</strong>n Kuman<strong>en</strong> (barbarisches Volk, das in j<strong>en</strong>er Zeit nördlich <strong>de</strong>r Donau lebte) erwies<br />
sich jedoch schlagkräftiger als die ruhmreich<strong>en</strong> und schwer<strong>en</strong> Schil<strong>de</strong>.<br />
In <strong>de</strong>r berühmt<strong>en</strong> Schlacht von Adrianopel am 14. April 1205 schlug <strong>de</strong>r bulgarische<br />
König die Kreuzfahrer und nahm Kaiser Balduin selbst gefang<strong>en</strong>, <strong>de</strong>r nach Tarnowo<br />
geführt und in einem Turm untergebracht wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r noch heute sein<strong>en</strong> Nam<strong>en</strong> trägt.<br />
Er steht immer noch am Ufer <strong>de</strong>s Jantra, ein Fluss im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Balkangebirges. Auf<br />
diese Weise ließ die Habgier und <strong>de</strong>r Machthunger die historische Mission scheitern,<br />
nämlich das Heilige Land zu befrei<strong>en</strong>, welches bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Erst<strong>en</strong> Weltkrieges<br />
unter türkisch-muselmanischer Herrschaft verblieb.<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 14. Jahrhun<strong>de</strong>rts wur<strong>de</strong> Bulgari<strong>en</strong> von <strong>de</strong>n Türk<strong>en</strong>, ein äußerst grausames<br />
und blutrünstiges Volk, unterjocht. 1393 wur<strong>de</strong> die Hauptstadt Tarnowo erobert.<br />
Damit begann die fünf Jahrhun<strong>de</strong>rte währ<strong>en</strong><strong>de</strong> Herrschaft <strong>de</strong>r Osman<strong>en</strong>. Auf ihr<strong>en</strong><br />
Raubzüg<strong>en</strong> löscht<strong>en</strong> sie ganze Dörfer aus, <strong>en</strong>triss<strong>en</strong> <strong>de</strong>n <strong>El</strong>tern ihre Söhne im Alter<br />
von sieb<strong>en</strong> bis acht Jahr<strong>en</strong> und macht<strong>en</strong> sie im Anschluss an eine spartanische<br />
Erziehung zu Eunuch<strong>en</strong>, die <strong>de</strong>n Sultan als »einzig<strong>en</strong> Vater« hatt<strong>en</strong>. Sie war<strong>en</strong> sehr<br />
unbarmherzige Soldat<strong>en</strong>, die <strong>de</strong>n Osman<strong>en</strong> in <strong>de</strong>r Eroberung Südosteuropas di<strong>en</strong>t<strong>en</strong><br />
und schließlich bis an die Tore Wi<strong>en</strong>s gelangt<strong>en</strong>.<br />
An <strong>de</strong>r Spitze eines groß<strong>en</strong> Bündnisses schlug<strong>en</strong> die Streitkräfte <strong>de</strong>s polnisch<strong>en</strong><br />
Königs Jan Sobieski III. 1683 die Osman<strong>en</strong> vor <strong>de</strong>n Mauern Wi<strong>en</strong>s und bewahrt<strong>en</strong> so<br />
Westeuropa vor solch unm<strong>en</strong>schlichem Sklav<strong>en</strong>tum. Der mächtige Sonn<strong>en</strong>könig<br />
Ludwig XIV. wollte jedoch keine Unterstützung biet<strong>en</strong>, falls die französische<br />
Besetzung <strong>de</strong>s reichs<strong>de</strong>utsch<strong>en</strong> (habsburgisch<strong>en</strong>) <strong>El</strong>sass-Gebietes nicht anerkannt<br />
wür<strong>de</strong>. Diese Haltung rief große Entrüstung in ganz Europa hervor. Die Grausamkeit<br />
<strong>de</strong>r Türk<strong>en</strong> war so groß, dass sie über die Körper ihrer gefall<strong>en</strong><strong>en</strong> Kamera<strong>de</strong>n stieg<strong>en</strong>,<br />
die eine Rampe bil<strong>de</strong>t<strong>en</strong>, damit sie bis hoch an die Verteidigungsmauern gelang<strong>en</strong><br />
konnt<strong>en</strong>. Eines <strong>de</strong>r alt<strong>en</strong> Tore <strong>de</strong>r früher<strong>en</strong> Befestigung heißt heute Türk<strong>en</strong>tor.<br />
Die Unabhängigkeit Griech<strong>en</strong>lands im Jahre 1830 wirkte sich in Bulgari<strong>en</strong> aus, in<strong>de</strong>m<br />
sich die Befreiungskämpfe und Aufstän<strong>de</strong> verschärft<strong>en</strong>, welche wie<strong>de</strong>rum gewaltsam<br />
bekämpft wur<strong>de</strong>n. Allein in <strong>de</strong>r Stadt Batak wur<strong>de</strong>n alle zehntaus<strong>en</strong>d Einwohner vor<br />
<strong>de</strong>r Kirche in einem schrecklich<strong>en</strong> Blutbad <strong>en</strong>thauptet.<br />
An <strong>de</strong>n sag<strong>en</strong>haft<strong>en</strong> Revolutionär Vasil Levski erinnert man sich als <strong>de</strong>n<br />
unermüdlich<strong>en</strong> Organisator von Komitees <strong>de</strong>r Aufständisch<strong>en</strong> in ganz Bulgari<strong>en</strong>. Von<br />
einem Geistlich<strong>en</strong> verrat<strong>en</strong>, fand er 1873 <strong>de</strong>n Tod am Strang. Ein an<strong>de</strong>rer berühmter<br />
Held auf einer lang<strong>en</strong> Liste war Hristo Botev, <strong>de</strong>r nicht nur ein großer Kämpfer,<br />
son<strong>de</strong>rn auch ein feuriger Dichter war. Unter <strong>de</strong>n zwanzig schön<strong>en</strong> Gedicht<strong>en</strong>, die er<br />
verfasste, beschreibt eines mit <strong>de</strong>m Titel »Er lebt, er lebt« wie ein schwerverwun<strong>de</strong>ter<br />
Held im Balkangebirge stirbt. Heute wür<strong>de</strong> man diese Hel<strong>de</strong>n Guerillakämpfer,<br />
Subversive o<strong>de</strong>r Terrorist<strong>en</strong> n<strong>en</strong>n<strong>en</strong>, wie manche Angehörige <strong>de</strong>r Kur<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r<br />
Tschetsch<strong>en</strong><strong>en</strong>, <strong>de</strong>r Afghan<strong>en</strong>, <strong>de</strong>r Iraker und an<strong>de</strong>rer Völker. Aber dank ihn<strong>en</strong> ist<br />
Bulgari<strong>en</strong> ein freies und souveränes Land. Ihre Opfer war<strong>en</strong> nicht umsonst.<br />
Der russische Zar Alexan<strong>de</strong>r II. befreite Bulgari<strong>en</strong> – Russischer Türk<strong>en</strong>krieg 1877/78<br />
– unter ungeheur<strong>en</strong> m<strong>en</strong>schlich<strong>en</strong> Verlust<strong>en</strong>; allein in <strong>de</strong>r türkisch<strong>en</strong> Festung von<br />
Plew<strong>en</strong> im Nor<strong>de</strong>n von Bulgari<strong>en</strong> starb<strong>en</strong> hun<strong>de</strong>rttaus<strong>en</strong>d russische Soldat<strong>en</strong>. Im<br />
Balkangebirge steht ein D<strong>en</strong>kmal, das die erstarrt<strong>en</strong> Gesichter <strong>de</strong>r russisch<strong>en</strong> Soldat<strong>en</strong><br />
und bulgarisch<strong>en</strong> Patriot<strong>en</strong> zeigt, welche die von Konstantinopel komm<strong>en</strong><strong>de</strong> türkische<br />
Verstärkung am Vorbeikomm<strong>en</strong> hin<strong>de</strong>rte. Am 3. März 1878 wur<strong>de</strong>n die Osman<strong>en</strong> in<br />
San Stefano, einem Vorort von Istanbul, dazu gezwung<strong>en</strong>, die Befreiung Bulgari<strong>en</strong>s zu<br />
unterzeichn<strong>en</strong>. Großbulgari<strong>en</strong> wur<strong>de</strong> ein selbständiges Fürst<strong>en</strong>tum. Zu j<strong>en</strong>er Zeit<br />
erstreckte es sich über große Teile <strong>de</strong>r Balkanhalbinsel, sogar ganz Mazedoni<strong>en</strong>, bis<br />
hin zum Ägäisch<strong>en</strong> Meer.