Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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sich um eine Falle, darauf angelegt, möglichst viele deutsche Kräfte in einem
englischen Krieg zu binden, so dass Russland dann Deutschland angreifen könne.
Stalin war gerieben, sehr intelligent, ein sehr guter Stratege und sehr vorsichtig. Zwar
ließ er Juden in sowjetischen Staatsämtern verfolgen, hielt diese Tatsache aber geheim,
um nicht als Antisemit zu gelten. Um seinen treuesten russischen Kameraden, die Tag
und Nacht über ihn wachten, ein Zeichen zu geben, sagte er »sie« und die
»Ausländer«, wobei er sie stets als Konterrevolutionäre bezeichnete. Es war ihm wohl
klar, dass mit der Vernichtung des Nationalsozialismus der Weg zum restlichen
Europa frei war, was die Verwirklichung seines eitlen Traumes, die Welt zu
beherrschen, bedeuten würde.
Kaum war der Weltkrieg eröffnet, trat die deutsche Marine gegen die englische in
Aktion. Der erste Verlust der Briten war das von einem U-Boot torpedierte
Passagierschiff Athenia. Trotz seiner flottenmäßigen Überlegenheit wurde England
mit U-Booten, Bombern, den neuen magnetischen Minen und Kaperschiffen
angegriffen, weswegen im Laufe vieler Tage und Nächte zahlreiche Schiffe am
Meeresboden endeten. Am 14. Oktober 1939 gelang der deutschen Marine eine
Sensation: Das U-Boot U 47 mit Kapitänleutnant Günther Prien war in Scapa Flow
eingedrungen, dem Hauptstützpunkt der britischen Flotte, im Norden von Schottland
gelegenen, äußerst schwer zugänglich und gesichert. Dort torpedierte und versenkte es
das Kriegsschiff »HMS Royal Oak« mit 1.400 Mann Besatzung und entkam
unversehrt. Das war ein schwerer Schlag für das englische Ansehen. Im Mai 1941
gelang es dem deutschen Schlachtschiff »Bismarck« mit seiner eindrucksvollen
Feuerkraft in einer der bedeutendsten Seeschlachten den Stolz der englischen Flotte zu
versenken, nämlich den gewaltigen Schlachtkreuzer »HMS Hood« mit fast 50.000
Tonnen Verdrängung, der als schwimmende Festung galt.
Die Engländer organisierten von Kriegsschiffen eskortierte Konvois über den Atlantik,
die immer wieder von U-Boot-Gruppen, so genannten »Wolfsrudeln«, angegriffen
wurden. Die Taktik der Deutschen war: Einen Konvoi attackieren, sich schnell
zurückziehen und dann einen erneuten Angriff starten, wobei die U-Boote ein wahres
Massaker an Dutzenden von Schiffen bei jeder Operation anrichteten. Da sie mit
Dieselmotoren ausgestattet waren, konnten sie an der Oberfläche eine höhere
Geschwindigkeit als die englischen Kreuzer erreichen. Unter vielen anderen Verlusten
versenkten bei einer Gelegenheit 8 dieser U-Boote nicht weniger als 32 Schiffe eines
Konvois bei Angriffen, die sich über vier Nächte erstreckten.
Nachdem Frankreich geschlagen und seine Westküste besetzt war, zerstörten deutsche
Bomber Küstenschiffe an der Ostküste im Ärmelkanal und versenkten in wenigen
Monaten 192 Schiffe. Es tauchten auch die schnellen Torpedoboote auf.
Laut einer Veröffentlichung nach dem Krieg hatte England bis Ende 1940 folgende
Verluste erlitten: 2.600.000 t von U-Booten versenkte Schiffe, 772.000 t durch Minen,
583.000 t von Bombern, 514.000 t von Kaperschiffen und 48.000 t von
Torpedoschnellbooten. Davon wurden 1.059 Schiffe allein im Jahre 1940 versenkt.
Als man sah, dass die englische Flotte täglich mehr und mehr Schiffe verlor und die
deutsche Luftwaffe den Himmel über England zu erobern schien, war die Angst vor
einer Invasion so groß, dass die Briten in ihren Küstenstädten die Verkehrsschilder
vertauschten, um potenzielle Invasoren in die Irre zu führen. In den Tageszeitungen
lasen wir die Erklärungen des britischen Premierministers Winston Churchill, der
versicherte, dass England sich niemals ergeben würde. Wenn Großbritannien
eingenommen werden sollte, würde er die Regierung nach Kanada verlegen und den
Krieg von dort aus weiterführen.