Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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Studenten, der Pinakotheken und des zu jener Zeit größten technischen Museums der
Welt, des Deutschen Museums. In Angst und Schrecken versetzt, erwartete uns im
Untergrund des Pensionsgebäudes das Begrabenwerden unter dem Schutt und der
Erstickungstod, bei lebendigem Leib verbrannt oder durch einen direkten
Bombeneinschlag in Stücke gerissen zu werden.
Zusätzlich zu den schweren Zerstörungsbomben warfen die Alliierten tonnenweise
Phosphor-Brandbomben ab, die beim Explodieren alles in ein Flammenmeer
verwandelten. Ich erinnere mich daran, wie zwei reguläre Soldaten, die vielleicht
gerade auf Urlaub waren, murmelten: »Das ist viel schlimmer als die russische Front.«
Verzweifelt flehten wir alle, Frauen, Kinder und Alte, zu Gott, er möge unsere Seelen
retten. Der Höhepunkt des Schreckens war eine gewaltige, nahe Explosion, deren
Druckwelle die fest abgestützte, schwere Kellertüre aus den Angeln riss. Ein Wirbel
aus Luft und Staub warf uns alle zu Boden, erhellt von den Feuerzungen, die draußen
loderten. Es kostete einige von uns Studenten erhebliche Anstrengungen, die Türe
wieder aufzuheben.
Als die Sirenen verkündeten, dass der Feind sich entfernte, kann man sich vielleicht
die Verzweiflung vorstellen, die Fußtritte und Schläge, um aus dem Keller
herauszukommen, bevor uns die Flammen, die wir draußen schon sahen, erreichten.
Wir wussten nicht, ob unser Gebäude auch in Flammen stand. Da es in Deutschland
viele Kiefernwälder gibt, waren die alten Gebäude zu 90 Prozent aus diesem Holz
gebaut, der Trägerbau, die Böden, die Plafonds, Treppen, Decken, Möbel, usw. Als ich
mit einigen Mitbewohnern, unter ihnen ein Portugiese, auf die Straße hinausging,
stand ich vor dem wunderlichsten, glanz- und grauenvollsten Schauspiel meines
Lebens, das ich nie vergessen werde: Den Anblick von Tausenden drei- und
viergeschossiger Gebäude, eine ganze Stadt mit 800.000 Einwohnern, in einem Meer
aus Flammen von dreißig und vierzig Metern Höhe. Verwirrt vom Schrecken und dem
dantesken Schauspiel, beschlossen wir, mit äußerster Vorsicht durch das Zentrum zu
gehen, weil bei den brennenden Gebäuden durch die erhitzte Luft im Inneren heftige
Explosionen zu hören waren, die das Feuer auf die anliegenden Gebäude ausweiteten.
Am nächsten Häuserblock beobachteten wir, wie eine Menschengruppe unter dem
Feuer eine Person herausholte; in jenem Augenblick hörte man eine heftige Explosion
innerhalb des Gebäudes, und wir sahen, wie ein entflammter Teil davon auf sie
herabfiel und die bedauernswerten Helfer unter Flammen begrub. Ich hielt mir die
Augen zu, um so etwas Schreckliches nicht zu sehen. Wegen der großen Hitze
mussten wir zurückgehen und angesichts der hohen brennenden Gebäude schnell eine
andere Straße nehmen. Der grauenhafte Geruch verbrannter Körper kam von allen
Seiten.
Bei Tagesanbruch liefen wir umher, den Flammen ausweichend, wo wir nur konnten,
um zur Technischen Universität zu kommen. Sie war schwer beschädigt. Auf dem
kleinen Platz davor boten zwei Frauen den Vorbeikommenden Kaffee (natürlich aus
Getreide) an. Ich hege eine uneingeschränkte Bewunderung für den Mut, die
Tapferkeit und die Selbstlosigkeit des deutschen Volkes. Zurück an der Pension, die
teilweise zerstört war, bedeutete uns der Hausmeister, dass die beiden Schwestern,
denen die Pension gehörte, vom Aufruhr sehr angeschlagen seien und sich im
Krankenhaus befänden, weswegen man schließen würde.
Wir mussten unsere Habseligkeiten herausholen. Am nächsten Tag verkündete Radio
BBC aus London stolz (auf deutsch): »Gestern Nacht wurde die deutsche Stadt
München von 1.200 Superfortress-Bombern dem Erdboden gleichgemacht; die
Schäden sind gewaltig.« Man muss bedenken, dass die großen Flugzeuge zwanzig
Tonnen Bomben fassten, also nicht weniger als 20.000 Tonnen Sprengstoff und