Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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Republiken wollten ihre Befreiung, ihre Unabhängigkeit. Auf einmal wurden etwa 400
Millionen Seelen, die nichts anderes, als den staatlichen Sozialismus kannten, in die
unsensiblen Arme des kapitalistischen Systems getrieben. Einige Aufgeweckte nutzen
die Gelegenheit und wurden schnell reich. Aber für die großen Volksmassen war der
Zusammenbruch katastrophal.
Nun, was taten die sowjetischen Regierungsmitglieder im Laufe der Zersetzung durch
Perestrojka und Glasnost? Sie provozierten die Volksmassen nicht, um sich vor
späteren, harten Repressalien zu schützen. Sie gaben ihnen sogar hinsichtlich ihrer
Unzufriedenheit Recht. Sie ließen sie kritisieren, sprechen und bis zur Erschöpfung
beratschlagen. Damit ließ die Spannung nach. Unterdessen nutzten sie die
Gelegenheit, um sich die Taschen auf jede erdenkliche Art zu füllen. Es verschwanden
sogar Möbel, Kronleuchter und Bürogeräte, die ihre prunkhaften Schreibtische
umgaben. Dafür zeichnete niemand verantwortlich.
Demzufolge kostete der Weg des Marxismus an die Macht viel Blutvergießen, viel
Leid und mehrere zehn Millionen Tote, wohingegen für seine Auflösung kein einziger
Schuss und kein einziges Opfer erforderlich war. Was für eine verblüffende Wahrheit!
Keiner wird mich davon überzeugen können, dass dies nicht vom internationalen
Kapitalismus, der über großes Kapital verfügt und zu dessen Gunsten die Zeit arbeitet,
geduldig geplant war – mit der Zustimmung und im Zusammenwirken mit den
sowjetischen Machthabern.
Lenin verkündete - wie schon erwähnt -, dass man alles verbrennen und zerstören
sollte, da es ja später für die Arbeiter wieder aufgebaut würde. Aber dafür wäre viel
Geld vonnöten; die Kapitalisten liehen es ihm, aber mit bestimmten Forderungen. Sie
wollten keine Zinsen, sondern einen Anteil an der Produktion, am Gesamtumsatz,
unabhängig davon, ob der Staatsbetrieb Gewinne oder Verluste machte. Davon – mit
dem vereinbarten Anteil für die sowjetischen Kommissare – würde er ein
Geheimkonto bei den Schweizer Banken bekommen. Ich wunderte mich stets darüber,
wie es sein konnte, dass in einer katastrophalen Staatswirtschaft bis zum Fall des
Regimes ein russischer Rubel 1,50 Dollar wert war. Aber bei genauer Betrachtung
erzielten die Kapitalisten einen weiteren fabelhaften Vorteil mit dem Wechselkurs, da
sie ihre Rubel-Gewinne in Dollar abziehen konnten.
Zweifellos war das ganze kommunistische System ein fabelhaftes und gut
durchdachtes Geschäft auf dem Rücken von vielen Millionen Menschen, die im Elend
lebten. Die Ausplünderung war so groß, dass die Staatsbetriebe Pleite machten. Es
fehlten Investitionen, und das Traurigste war, dass auf den Feldern Unmengen von
Maschinen stillstanden und die Produktion am Boden war, weil es an Ersatzteilen
fehlte. Es mangelte an Allem. Man sah nur lange Schlangen in den Städten. Das war
extrem abartig.
Nachdem sie sahen, dass nichts mehr zu wollen war, beschlossen sie, zusammen mit
den ehemaligen Machthabern das kommunistische System niederzureißen, indem sie
es zur sozialistischen Partei umwandelten und den Weg für künftige Privatisierungen
und den Erwerb großer Staatsbetriebe zu Spottpreisen vorzubereiten, weil sie die
einzigen waren, die viel Geld hatten. Vor kurzem hörte ich im Fernsehen, wie der
russische Präsident Wladimir Putin die alten Machthaber eines glatten Diebstahls
beschuldigte. Die Ausbeutung und die übermäßige Konzentration von Reichtum war
jedoch so leicht, dass selbst heute führende Kapitalisten die Möglichkeit nicht
ausschließen, dass sich eine ähnliche Bereicherung wiederholen könnte. 38
38 Cfr. Harding, James. »Soros schürt das Wiederaufleben der US-amerikanischen Linken« in der
Financial Times, 13.01.2005. (George Soros ist ein jüdisch-ungarischer Großkapitalist, der mehrere
Bücher veröffentlicht und großen Einfluss auf die internationalen Finanzen hat). Irrtümlicherweise