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Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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43<br />

Heß erreichte seine extravagante und ehrgeizige Absicht nicht und versank in tiefer<br />

Depression. Er wur<strong>de</strong> unter str<strong>en</strong>ger Bewachung vier Jahre lang in England gefang<strong>en</strong><br />

gehalt<strong>en</strong>. Die Ärzte, die ihn betreut<strong>en</strong>, wusst<strong>en</strong> nie mit Sicherheit, ob die Krankheit<strong>en</strong>,<br />

über die er klagte, echt o<strong>de</strong>r eingebil<strong>de</strong>t war<strong>en</strong>; ob <strong>de</strong>r Verfolgungswahn, an <strong>de</strong>m er<br />

aug<strong>en</strong>scheinlich litt, real o<strong>de</strong>r simuliert war; ob er geistig verwirrt o<strong>de</strong>r vollkomm<strong>en</strong><br />

klar war. Mancher kam dabei sogar zu <strong>de</strong>m abstrus<strong>en</strong> Glaub<strong>en</strong>, dass <strong>de</strong>r Echte beim<br />

Absturz seines Flugzeugs ums Leb<strong>en</strong> gekomm<strong>en</strong> o<strong>de</strong>r über <strong>de</strong>m Atlantik abgeschoss<strong>en</strong><br />

wor<strong>de</strong>n war und dass <strong>de</strong>r Gefang<strong>en</strong>e ein von <strong>de</strong>n Nazis gesandter Ersatzmann sei, wie<br />

damals komm<strong>en</strong>tiert wur<strong>de</strong>.<br />

Bei <strong>de</strong>n Nürnberger Prozess<strong>en</strong> verharrte Heß stun<strong>de</strong>nlang unbeweglich mit verlor<strong>en</strong>em<br />

Blick. Er wur<strong>de</strong> zu leb<strong>en</strong>slanger Haft verurteilt und war jahrelang <strong>de</strong>r einzige Insasse<br />

im alliiert<strong>en</strong> Militärgefängnis Berlin-Spandau, wo er von <strong>de</strong>n vier Siegermächt<strong>en</strong><br />

monatlich abwechselnd bewacht wur<strong>de</strong>. D<strong>en</strong> eindrucksvoll<strong>en</strong> und teur<strong>en</strong> Betrieb<br />

dieser Haftanstalt musste das <strong>de</strong>utsche Volk neb<strong>en</strong> <strong>de</strong>n Kost<strong>en</strong> für alle<br />

Besatzungsarme<strong>en</strong> <strong>de</strong>r vier Mächte trag<strong>en</strong>. Der Zweifel in Bezug auf die I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>s<br />

Gefang<strong>en</strong><strong>en</strong> Nr. 7 löste sich nie auf. Man wusste, dass <strong>de</strong>r echte Heß eine<br />

Verwundung aus <strong>de</strong>m erst<strong>en</strong> Weltkrieg auf <strong>de</strong>r Brust hatte, aber bei ihm war sie nicht<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Selbst über Jahre hinweg weigerte er sich, seine Ehefrau zu empfang<strong>en</strong>. Er<br />

wollte auch nicht mit <strong>de</strong>m eb<strong>en</strong>falls inhaftiert<strong>en</strong> Albert Speer zusamm<strong>en</strong>treff<strong>en</strong>, <strong>de</strong>m<br />

Ex-Rüstungsminister. Der Sträfling Nr. 7 konnte sich nicht an seine Vergang<strong>en</strong>heit<br />

erinnern, und das Rätsel um Rudolf Heß blieb für immer besteh<strong>en</strong>.<br />

DIE OPERATION FELIX<br />

UND DER VERSCHLAGENE GENERAL FRANCO<br />

Nach <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlage Frankreichs begann<strong>en</strong> im Laufe <strong>de</strong>r zweit<strong>en</strong> Hälfte <strong>de</strong>s Jahres<br />

1940 fieberhafte Gespräche zwisch<strong>en</strong> Hitler und Franco um die Eroberung und<br />

Besetzung von Gibraltar. Die Spanier war<strong>en</strong> scheinbar damit einverstan<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>n<br />

Krieg einzutret<strong>en</strong>, wollt<strong>en</strong> aber, dass Hitler ihn<strong>en</strong> drei Dinge versicherte: Waff<strong>en</strong>,<br />

Leb<strong>en</strong>smittel und vor allem <strong>de</strong>n Anspruch auf die französisch<strong>en</strong> Koloni<strong>en</strong> in<br />

Nordafrika.<br />

Die Strategie, das Mittelmeer zu blockier<strong>en</strong>, bestand in einem gleichzeitig<strong>en</strong> Angriff<br />

<strong>de</strong>r itali<strong>en</strong>isch<strong>en</strong> Flotte und <strong>de</strong>r Besetzung <strong>de</strong>s Suezkanals. Deutschland wür<strong>de</strong> mit<br />

seiner Luft- und U-Boot-Streitmacht die <strong>en</strong>glische Flotte in unmittelbarer Nähe von<br />

Gibraltar angreif<strong>en</strong>. Zu<strong>de</strong>m wür<strong>de</strong> es in einem großangelegt<strong>en</strong> Angriff mit Artillerie<br />

und Stukas die Festung von Gibraltar vernicht<strong>en</strong>. Dafür wür<strong>de</strong> auch Artillerie in die<br />

Stadt Tanger an <strong>de</strong>r Küste Afrikas übersetz<strong>en</strong>. Man könnte auf die spanische Flotte<br />

zähl<strong>en</strong> und vielleicht auch auf Teile <strong>de</strong>r französisch<strong>en</strong>, da Marschall Pétain (Chef <strong>de</strong>r<br />

autonom<strong>en</strong> Regierung in Vichy) mit Hitler befreun<strong>de</strong>t war.<br />

Das erste und einzige persönliche Gespräch zwisch<strong>en</strong> Hitler und Franco fand am 23.<br />

Oktober 1940 im französisch<strong>en</strong> (von Deutschland besetzt<strong>en</strong>) Gr<strong>en</strong>zort H<strong>en</strong>daye statt.<br />

Zuvor hatte sich Franco mit sein<strong>en</strong> G<strong>en</strong>eräl<strong>en</strong> versammelt, die ihm erklärt<strong>en</strong>, dass er<br />

keine Auflag<strong>en</strong> von Hitler akzeptier<strong>en</strong> dürfe, aus Angst, von ihm beherrscht zu<br />

wer<strong>de</strong>n. Im Gespräch legte ihm Franco dar, dass die wirtschaftliche Lage Spani<strong>en</strong>s<br />

sehr schwierig sei. Es wäre ein wes<strong>en</strong>tlicher Gebietszugewinn erfor<strong>de</strong>rlich, um die<br />

Spanier zu verein<strong>en</strong> und nicht noch mehr zu spalt<strong>en</strong>, da ja <strong>de</strong>r Spanische Bürgerkrieg<br />

gera<strong>de</strong> erst zu En<strong>de</strong> gegang<strong>en</strong> war. Als er alle Gebietsansprüche von Franco<br />

vernomm<strong>en</strong> hatte, erklärte ihm Hitler, dass die neue Ordnung in Europa, auch w<strong>en</strong>n<br />

Frankreich besiegt war, um das Gleichgewicht zu wahr<strong>en</strong>, nicht ohne die Kooperation

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