Buch - Vatiu Koralsky - El Sobreviviente de Alemania en Llamas

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Wir wissen nicht, wie lange wir noch die schwarzen Schafe sein werden. Wie
sollen wir so leben?«
4) Solange es die UdSSR gab, befand sich eine Million russische Soldaten in den
Satellitenstaaten, die als Teil ihres Imperiums erachtet wurden; es ging ihnen gut,
und niemand konnte sich beschweren. Nun wurden diese Truppen nach ihrer
Rückkehr nach Russland zu einer schweren Last in puncto Sold, Verpflegung und
Unterbringung. Zudem ging von ihnen politischer Druck und imperialistische
Agitationen aus, was eine echte Bedrohung für die schwache russische Demokratie
und eine Gefahr für die ehemaligen sowjetischen Republiken war.
5) Gegenüber dem sowjetischen Gigant bildete das Dreigestirn Westeuropa, Japan
und Vereinigte Staaten eine solide wirtschaftliche, militärische und geistige
Allianz. Die Europäische Gemeinschaft war geeinter und mehr im Einvernehmen.
Heutzutage ist dieser Block dabei, sich zu erweitern, aber die Einigkeit lässt nach.
Überdrüssig, als Aggressor behandelt zu werden, war Deutschland geduldig
bemüht, die Europäische Union aufzubauen, während sich die Franzosen bitten
ließen und die Engländer einen Eiertanz vollführten. Auf der anderen Seite waren
die USA nach Verschwinden des sowjetischen Kolosses nicht sonderlich an einem
geeinten und allzu starken Europa interessiert. Das bringt das deutsche Volk
manchmal in eine unbequeme Situation. Daher ist es gezwungen, sich an die
Freundschaft Frankreichs und den Schutz der USA zu klammern. Die Deutschen
von heute haben weder Hitler, noch seine verdammten Nazis erlebt und müssen
trotzdem immer noch eine Schuld ertragen für etwas, das sie nicht getan haben.
6) Solange der Kommunismus an der Macht war, gab es in der sowjetischen
Einflusszone keine Freiheit, aber doch Ordnung, Sauberkeit und Arbeit für alle.
Als dieses unerwünschte Regime fiel, kamen andere, schlimmere Übel. Zusätzlich
zum Mangel und der Arbeitslosigkeit füllten sich die »befreiten« Länder wegen
der fehlenden Sicherheit mit Kriminellen. Ich erinnere mich an das Manifest des 2.
Präsidenten des neuen Bulgarien Schelew, das besagte: »Die Demokratie diente
nicht dem Volk, sondern den Verbrechern und Kriminellen.« Jedes Mal, wenn ich
meine alte Heimat in den letzten Jahren besuchte, schmerzte es mich sehr, die
Erwachsenen, vor allem die Rentner, bedauerlicherweise sagen zu hören: »Mit dem
Kommunismus ging es uns viel besser.«
Eine der schwerwiegendsten Folgen des Zusammenbruchs des sowjetischen Kolosses
ist ohne jeden Zweifel die schnelle Verbreitung der so gefürchteten russischen Mafia
in der neuen Szenerie, die nicht nur mit jeglicher Art von Schmuggelware und Drogen
handelt, sondern auch mit allen möglichen Waffen, Kernspaltungselementen und sogar
mit Atomraketen, da die Militärs im Elend leben. Und das ist schon zu schlimm. Wie
man vermutet, besteht die russische Mafia aus ehemaligen Kommissaren und
Geheimdienstleuten. Das KGB selbst repräsentierte das perfekte organisierte
Verbrechen.
Es wird viel davon gesprochen, dass im heutigen Russland mehr Millionäre mit
größeren Besitztümern als in jedem anderen Land der Welt, einschließlich der USA,
leben. Wenn man jedoch die vorangegangenen Erläuterungen über die sowjetische
Hierarchie berücksichtigt, kann man leicht ableiten, in welchen Händen sich der
Reichtum befindet. Das geht soweit, dass der russische Präsident Wladimir Putin
höchstpersönlich mehrere Multimillionäre anklagte, das kommunistische Regime
ausgebeutet zu haben, indem sie sich die Taschen mit Gold füllten, dann zu
Spottpreisen privatisiertes Staatseigentum ankauften und unter Ausnutzung ihrer
Macht sogar den Staat beraubten, indem sie keine Steuern zahlten.